Kapitel 17 - Jill

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Ein paar Sekunden verharrte ich in dieser Position, darauf gespannt, dass er etwas sagen würde, doch niemand antwortete mir

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Ein paar Sekunden verharrte ich in dieser Position, darauf gespannt, dass er etwas sagen würde, doch niemand antwortete mir. Vielleicht hatte die Stimme sich wirklich von mir abgewandt und mich für immer verlassen. Zum einen etwas Gutes, doch meine ungestillte Neugier dürstete geradewegs nach Erklärungen.

Hast du mich verstanden? Ich höre dir jetzt zu!

Noch immer keine Antwort.

Hallo?

Genervt atmete ich aus.

Willst du es mir damit heimzahlen, weil ich dir zu erst nicht zuhören wollte?

Stille.

Du hast mich halt echt verängstigt! Das ist doch verständlich oder nicht?

Wenn das weiter so still bleiben würde, redete ich mich noch um Kopf und Kragen. Ich kam mir mittlerweile schon völlig verrückt und lächerlich vor, da es so schien, als ob da keine Stimme war, welche mir antworten könnte. Als ob ich gegen eine Wand reden würde.

Also schön, soll ich dich anflehen, wieder mit mir zu reden? Ich würde ja auf die Knie gehen, aber das siehst du ja eh nicht.

Langsam wurde ich etwas ungeduldig. War sie wirklich fort? Oder hatte ich mir doch alles nur eingebildet? Nein, bestimmt nicht, schließlich hatte er mir dennoch die Lösungen meiner schwierigen Matheaufgaben genannt. Somit musste er echt sein.

Ich bitte dich, von tiefstem Herzen, mit mir zu reden.

Auch wenn mein letzter Satz etwas gespielt und kitschig klang, als wäre er einer Liebesschnulze entsprungen, entsprach er tatsächlich der Wahrheit und kam direkt aus meinem Inneren.

„Na gut, wenn du mich schon so auf Knien anbettelst!"

Erleichtert atmete ich aus. Die Stimme war noch da, sie hatte mich nicht verlassen. Ich hatte sie mir also doch nicht nur eingebildet. Augenblicklich begann ich zu lächeln, auch wenn sie mich so hinterhältig hingehalten hatte. Abermals überkam mich dieses Gefühl der Vollkommenheit, als seine Stimme meinen ganzen Körper auszufüllen schien.

Ich verstand einfach nicht, was seine Stimme in mir auslöste. Normalerweise sollte ich ihn jetzt anflehen, zu verschwinden und mich in Ruhe zu lassen, doch mir schien seine Anwesenheit zu gefallen. Ich bemerkte wieder, wie sehr mir seine Abwesenheit in den letzten Stunden gefehlt hatte, was doch eigentlich komplett widersprüchlich war.

Ey, mach das nie wieder!

„Entschuldigung."

Auch wenn er vorgab, dass es ihm leid tat, konnte ich trotzdem hören, wie er sich ein Lachen verkneifen musste.

Also, erzählst du jetzt oder nicht?

Ungeduldig spielte ich mit dem Haargummi um meinem Handgelenk und zappelte mit meinen Füßen. Ich wollte endlich erfahren, wer er war, ob er tatsächlich ein echter Mensch war und weshalb ich ihn hören konnte. Noch immer schien mir diese Situation hier völlig unrealistisch, wie ein seltsamer Traum.

In Gedanken bei dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt