Kapitel 44 - Jill's Tagebucheinträge

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Was für ein Urlaub! Ich kann gar nicht sagen, ob er nun gut oder schrecklich war

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Was für ein Urlaub!
Ich kann gar nicht sagen, ob er nun gut oder schrecklich war. Irgendeine seltsame Mischung aus beidem, schätze ich mal.

Also, schlechter Punkt Nummer eins: Henry ist doch noch mitgekommen. Wieso auch immer hatte er sich ganz spontan dazu entschieden, nicht allein zu Hause zu bleiben. Man, ich erkenne den Kerl wirklich kaum noch wieder. Vielleicht wurde er ja von Aliens entführt und durch jemand anderes ersetzt, wer weiß.

Tja, und aus diesem Grund durfte ich dann die gesamte Fahrt hinten im Auto in der Mitte sitzen. Ich war also völlig eingeengt zwischen Henry und Chrissy und konnte nicht einmal meine Arme ordentlich bewegen. Das wäre dann somit der schlechte Punkt Nummer zwei gewesen.

Schlechter Punkt Nummer drei: Wir mussten uns dann auch noch eine Schlafkabine im Zelt teilen und ich natürlich wieder in der Mitte. Als ich dann am nächsten Morgen aufgewacht bin, lag Chrissy halb über mir und Henry hatte es tatsächlich geschafft, mir meinen Schlafsack in der Nacht zu entwenden. Ich meine, wie ist sowas bitte möglich? Ich lag doch die ganze Zeit über drinnen und hatte den Reißverschluss bis zum Hals zugezogen.

Naja, nach dieser Horrornacht habe ich dann Mum und Dad angefleht, dass wir eine andere Lösung finden können. Henry hat sich dann mehr oder weniger freiwillig dazu entschieden, uns die Schlafkabine zu überlassen und selber allein im Vorzelt zu übernachten. Guter Punkt Nummer eins also. Die Nächte danach waren sehr viel angenehmer, da Chrissy und ich nun viel mehr Platz hatten.

Guter Punkt Nummer zwei: Henry hat sich relativ ruhig und anständig verhalten. Ich war total erstaunt darüber, da am Tag höchstens zwei blöde Sprüche von ihm kamen, was im Vergleich zur Normalität unterirdisch wenig ist! Und auch sein sonst so typisches Verhalten gegenüber Mädchen mit billigen Anmachsprüchen blieb völlig aus. Ich sag's ja, ein komplett anderer Henry!

Manchmal, da kommt er sogar ein wenig schüchtern rüber, zum Beispiel wenn er mit Chrissy redet. Schüchtern!! Dieses Wort ist eigentlich kein Teil seines Wortschatzes. Naja, eigentlich sollte ich mich ja darüber freuen.

Auf jeden Fall haben wir dann jeden Tag gemeinsam Ausflüge unternommen, haben uns Städte angesehen, waren wandern und einmal sogar an der Südküste Englands. Trotz des kalten Windes und der Regenwolke in der Ferne sind wir barfuß über den Sand gerannt und haben uns gegenseitig mit Wasser bespritzt. Letztendlich waren wir drei pitschnass und hatten überall am Körper Sand kleben, was bei der Kälte nicht besonders angenehm war. Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht krank werde, das wäre dann echt noch die Krönung.

Doch das Beste an dem ganzen Urlaub war unser Ausflug nach Glastonbury. Von unserem Zeltplatz aus fuhren wir vielleicht gerade mal eine Stunde, um dann an diesem atemberaubenden Fleckchen anzukommen. Ich erinnere mich noch, als wären wir erst gestern dort gewesen. Als hätte ich mir jedes noch so kleine Detail eingeprägt.

Der Regen hatte kurz vorher aufgehört und der Himmel war eine einzige hellgraue Wand über der grünen Landschaft. Gemeinsam bestiegen wir den Hügel, welcher von vielen kleinen weißen Flecken – und zwar Schafen- verziert war. Nachdem sich eines der süßen Tiere Chrissy angenähert hatte, war diese panisch schreiend vom Weg weggerannt und Henry sofort als Retter hinterher!

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