Die Woche verging ziemlich schleppend und es dauerte noch etwas, bis ich Matt wieder, ohne plötzlich auftauchende Bilder vor meinem inneren Auge, richtig ansehen konnte. Manchmal zuckte ich noch zusammen, wenn seine Hand mal meine Wange streichelte oder selbst wenn er mich aus Versehen mit seinem Arm streifte.
Und immer wieder wanderten meine Gedanken zurück zu dieser Party. Diese verdammte Party, deren Erinnerung, wie mit Sekundenkleber festgeklebt, in meinem Kopf haftete.
Doch in den nächsten vier Tagen lernte ich, damit umzugehen, den Gedanken einfach wegzuschieben. So verblasste das Bild von Matt's entsetztem und wütendem Gesicht mit der Zeit immer mehr, bis es nur noch eine schwache und unscharfe Erinnerung war.
Meine Freunde halfen mir, indem sie das Thema beließen und es nicht mehr ansprachen, auch wenn es ihnen wirklich schwer fiel.
Besonders Sam, welcher am liebsten bei jeder kleinsten Begegnung Matt eine reinhauen würde. Lediglich meine warnenden Blicke und der Gedanke daran, dass er somit all die Erinnerungen wieder in mir aufwirbeln würde, hinderten ihn daran. Er musste es einfach akzeptieren, dass ich den Vorfall vergessen wollte und Matt eine zweite Chance gegeben hatte.
Fynn hingegen wusste noch immer nichts von Matt's 'kleinem Ausrutscher'. Womöglich vermutete er bereits, dass Matt etwas nicht wirklich anständiges getan hatte, doch hielt er trotzdem seine Neugier zurück und fragte mich nicht aus.
Wäre ich an seiner Stelle, hätte ich wohl schon tausend mal nachgehakt, bis ich endlich eine Antwort gehabt hätte. Doch er hingegen schien sich gut im Griff zu haben und seine Neugierde somit unter Kontrolle. Und so konnte ich mir auch seine Bedenken gegenüber der zweiten Chance, welche ich meinem Freund gegeben hatte, ersparen.
Heute war nun endlich Samstag und Matt's großes Spiel stand kurz bevor. Jenna, Adam, Chrissy und ich hatten uns schon früh zeitig zur Schule begeben, um diesmal gute Plätze in der ersten Reihe zu bekommen.
Mittlerweile konnte uns Jenna auch nicht mehr vormachen, dass sie und Adam nicht zusammen waren. Denn allein die Blicke, welche sich die zwei ständig gegenseitig zuwarfen, sprachen für sich.
Händchen haltend setzten die beiden Verliebten sich auf zwei der weißen Sitze, während Chrissy und ich uns neben ihnen niederließen.
„Ich find's gut, dass wir uns das Spiel diesmal nicht getrennt ansehen", gab Chrissy von sich und blickte sich bereits in alle Richtungen um, wahrscheinlich auf der Suche nach Sam.
„Ja und diesmal ist das Wetter wenigstens auch besser und es sitzt kein Mister Riesenkopf vor mir", gab ich schnaubend von mir, was Jenna und Adam nur mit einem Lachen kommentierten.
Die Tribünen füllten sich nach und nach, sodass das Stimmengewirr um uns herum mit der Zeit immer lauter wurde.
„Entschuldigung, dürfte ich kurz durch?", schreckte mich eine Mädchenstimme aus meinem Gespräch mit Chrissy und ließ mich kurz aufsehen.
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In Gedanken bei dir
RomanceJill Campbell führt das normale Leben einer Sechzehnjährigen: Sie hat eine Familie, die sie liebt. Zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden. Und zu dem noch den beliebtesten Jungen der Schule als Freund. Doch ihr Leben w...