Kapitel 63 - Jills Traum

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Hagelkörner regneten wie Pfeilspitzen auf mich hinab, als ich mich durch die triste und nahezu apokalyptische Traumwelt kämpfte

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Hagelkörner regneten wie Pfeilspitzen auf mich hinab, als ich mich durch die triste und nahezu apokalyptische Traumwelt kämpfte. Der Wind pfiff mir mit voller Wucht um die Ohren, sodass es schwer war, überhaupt voran zu kommen. Mit jedem Schritt, den ich machte, wurde ich ein kleines Stückchen wieder zurückgedrückt.

Schützend hielt ich mir die Arme vors Gesicht, damit ich die herumfliegenden Äste und Blätter nicht abbekam. Ich hatte das schreckliche Gefühl, dass hier alles auseinanderfiel. Als würde unser kleines Paradies zu Grunde gehen und nichts als Schutt und Asche hinterlassen.

Die dunklen Wolken wurden ab und zu von hellen Blitzen geziert, welche jedes Mal in einem ohrenbetäubenden Donnern endeten. Nichts war mehr übrig von dem blauen Himmel und dem warmen Sonnenschein. Keine Insekten, welche um einen herumschwirrten. Kein saftig grünes Gras, das einen an den nackten Beinen kitzelte. Stattdessen watete ich durch Zentimeter dicken Matsch, welcher mich nur schwer vorankommen ließ.

Tränen rannen mir über die schmutzigen Wangen. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle gekniffen, um sobald wie möglich aufzuwachen, um diesem Albtraum zu entkommen. Doch ich wollte sie ein letztes Mal sehen, unsere prächtige Trauerweide, welche mir all die Zeit Kraft und Hoffnung geschenkt hatte.

Ein lautes Poltern ließ mich schlagartig die Augen aufreißen und bei dem Anblick vor mir rutschte mein Herz beinahe in den Schuh hinab. Der einst so majestätische Baum stand schwarz und kahl in der düsteren Landschaft. Der Blitz, welcher keine Sekunde zuvor in ihn eingeschlagen war, hatte den Stamm mit voller Wucht entzweit. Einzelne Äste hatten Feuer gefangen, während von den anderen schwarzer Rauch emporstieg.

Dieser schaurige Anblick zeigte mir mehr als deutlich, dass die besondere Bindung zwischen mir und Fynn beendet war. Dieses Band, das uns die letzten Monate verbunden und zueinander geführt hatte, konnte genauso wenig repariert werden wie die zerstörte Trauerweide vor mir.

Es gab kein Zurück, keine Wiederherstellung. Fynn hatte sich von mir losgelöst, sich gegen mich entschieden und mir somit einen ganzen Schiffskutter voller Kummer hinterlassen. Ganz allein musste ich mit all den Gedanken und Gefühlen zurechtkommen, da kein Mensch sie nachvollziehen konnte.

Ich konnte und wollte meine Zukunft nicht ohne Fynn durchleben. Wie sollte ich all die schöne Zeit mit ihm einfach vergessen? Wie hatte er sich das vorgestellt?

Keine Sekunde hielt ich es mehr in dieser Albtraumwelt aus. Ich musste fort. Weg von diesen negativen Gedanken. Und zwar sofort.

 Und zwar sofort

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