Kapitel 47 - Jill

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„Sam!", rief ich freudig, als er das Klassenzimmer betrat und sich daraufhin neben mich setzte, jedoch ohne mir auch nur einmal in die Augen zu blicken

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„Sam!", rief ich freudig, als er das Klassenzimmer betrat und sich daraufhin neben mich setzte, jedoch ohne mir auch nur einmal in die Augen zu blicken.

„Hey? Alles gut?", fragte ich besorgt nach, was er lediglich mit einem kurzen Nicken bestätigte und begann daraufhin, seine Unterlagen für den Unterricht auszupacken.
„Sicher? Du siehst so ... niedergeschlagen aus", hakte ich weiter nach, da er schon die gesamte Woche über nachdenklich gewirkt und die letzten zwei Tage die Schule sogar komplett gemieden hatte. Für einen kurzen Moment hielt er in seiner Bewegung inne, schloss für eine Sekunde seine Augen, nur um mir daraufhin ein schwaches Lächeln zu schenken.

„Ja, wirklich. Bin nur noch etwas schwach", versicherte er mir mit Nachdruck, was mich dazu veranlasste, ihn weiter misstrauisch zu mustern.

„Okaay", gab ich gedehnt von mir, da mich sein Lächeln nicht zu hundert Prozent überzeugt hatte.
„Was hattest du denn überhaupt? Ich musste hier ganze zwei Tage ohne dich überleben", entgegnete ich ihm mit einem Schmollmund, was in ihm nun endlich wieder den normalen Sam erweckte.

„Mir ging's einfach nicht sonderlich gut. War wahrscheinlich nur ein Männerschnupfen", erklärte er mir lächelnd, was mich kurz aufkichern ließ.

„Es ist auf jeden Fall schön, dass es dir jetzt wieder besser geht. Ich würde Biologie niemals ohne dich durchstehen", meinte ich laut stöhnend, als auch schon Mister Anderson den Raum betrat und seine diabolische Aura den Raum förmlich einzunehmen schien. Allein der Anblick seines Gesichts und das Hören seiner überheblichen Stimme entzog mir meine gute Laune sowie die Motivation für den restlichen Tag. Augenrollend wendete ich meinen Blick vor zu unserem Lehrer, welcher gerade dabei war einige Töpfe mit Pflanzen auf den Tischen in der ersten Reihe abzustellen.

„Ruhe! Hier vorne spielt jetzt die Musik", rief er laut durch das Zimmer, woraufhin meine Klassenkameraden augenblicklich ihre Gespräche einstellten und eingeschüchtert ihre Köpfe nach vorn drehten.
„Wie bereits letztes Jahr angekündigt, werden wir heute mit dem Pflanzenpraktikum fortfahren. Holt Euch aus dem Nebenraum bitte alle ein Mikroskop und hier vorne die Schalen mit den notwendigen Utensilien."

Nach dieser Aussage seinerseits erhoben wir uns alle brav von unseren Plätzen, um seiner Anweisung nachzugehen und keine weiteren Ermahnungen seinerseits zu riskieren. Zehn Minuten später, nachdem uns Mister Anderson noch die heutige Aufgabe erklärt hatte, saßen wir nun wieder an unseren Plätzen und versuchten mit einer Rasierklinge dünne Scheiben von einem Stück Wurzel abzuschneiden.

„Wie bekommst du das nur so dünn hin?", fragte ich Sam vorwurfsvoll, welcher eine hauchdünne Scheibe abgeschnitten und nun auf einen gläsernen Objektträger abgelegt hatte. Vor mir lag bereits ein Haufen an Wurzelstücken, welche ich allesamt zu dick oder zu schief abgeschnitten hatte, sodass sie nun vollkommen unnütz waren.

Das liegt alles an der Rasierklinge. Die ist einfach viel zu stumpf!

„Suchst du mal wieder Ausreden für deine Unfähigkeit?"

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