Kapitel 5 - Jill

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„Jill, steh auf!", weckte mich die laute Stimme meiner Mum

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„Jill, steh auf!", weckte mich die laute Stimme meiner Mum. Letzten Abend hatte ich meinen Wecker extra ausgeschalten, damit ich heute nicht schon wieder von diesem Lied geweckt werden musste. Langsam hatte ich es echt zu oft gehört und es war eindeutig kein Lied, von welchem ich früh morgens gern aus dem Schlaf gerissen wurde.

Genervt drückte ich mir mein Kopfkissen über den Kopf, um wenigstens für einen kurzen Moment noch ein bisschen Ruhe zu haben.

Zeitig aufstehen ist einfach nicht mein Ding.

„Jill!", ermahnte sie mich noch einmal, als sie mir die Bettdecke vom Leibe zog. Schlagartig legte sich eine Kälte über meinen Körper, weswegen ich nun doch widerwillig aufstand.

„Sicher, dass du in deinem früheren Leben keine Sklaventreiberin warst?", fragte ich Mum missmutig, während sie die Bettdecke zurück auf mein Bett warf. Sie reagierte nur lächelnd mit einem Kopfschütteln und verließ dann mein Zimmer.

„Beeil dich, das Frühstück ist schon fertig", sagte sie noch, während ich mir träge neue Sachen zum Anziehen raussuchte. Gern hätte ich das gleiche Outfit vom Vortag angezogen, aber dank Patricia musste mein Top erstmal in die Wäsche. Allein bei dem Gedanken an sie, stieg die Wut in mir wieder an.

Hoffentlich sehe ich sie heute nicht in der Schule.

Nachdem ich mich wieder abgeregt und schon mal all meine Sachen für die Schule gepackt hatte, lief ich die Treppen hinunter ins Erdgeschoss. Sofort stieg mir der Duft von Rühreiern und Speck in die Nase, was mir gleich das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Als ich die Küche betrat, stand Mum vor sich hin summend am Herd und hantierte mit der Pfanne.

Ich habe mich wohl getäuscht, was die Sklaventreiberin angeht.

„Hier mein Schatz", sagte sie und stellte einen Teller mit Ei, Speck, Toast und Baked Beans vor mich. Staunend blickte ich auf das dampfende Essen vor mir, was meiner Mum ein kleines Lachen entlockte.
„Das ist nicht nur zum Anschauen gedacht", meinte sie daraufhin und stellte noch zwei weitere Teller auf den Tisch.

„Isst Henry heute nicht mit uns?", fragte ich verwundert, da ich ihn bis jetzt noch gar nicht gesehen hatte beziehungsweise mir noch keinen seiner dummen Sprüche anhören musste.
„Nein, er bleibt bis Sonntag bei Freunden", antwortete sie, während sie und Dad sich ebenfalls zu mir setzten.

Mit zusammengekniffen Augen starrte ich die beiden an. Sie waren irgendwie so gut drauf und dann machte Mum auch noch Frühstück.
„Gibt es zufällig einen Anlass für das hier", fragte ich misstrauisch und deutete auf das Essen vor mir. Meine Eltern schauten sich grinsend an, um dann ihre Blicke auf mich zu richten.

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