Kapitel 12 - Jill

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„Hab einen schönen Tag in der Schule", sagte mein Dad liebevoll, als ich meinen Rucksack nahm, um aus dem Auto zu steigen

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„Hab einen schönen Tag in der Schule", sagte mein Dad liebevoll, als ich meinen Rucksack nahm, um aus dem Auto zu steigen. Eigentlich hatte mich Matt wieder morgens abholen wollen, doch nach dem ‚Vorfall' gestern, bestanden meine Eltern darauf, mich zur Schule zu fahren.

Auch wenn sie die Beziehung zu ihm akzeptierten und sich nicht weiter einmischten, waren sie trotzdem der Meinung, dass ich nicht mit so einem ‚Rowdy' mitfahren sollte. Von daher musste ich mich nun der Peinlichkeit hingeben, vor allen Schülern aus dem Auto meines Dad's auszusteigen.

Einige Schüler aus meiner Stufe warfen mir belustigte Blicke zu und ich konnte beinahe sehen, wie sich diese Information wie ein Lauffeuer verbreitete. Kopfschüttelnd schloss ich die Tür und ging erhobenen Hauptes in Richtung Eingang.

Was ist nur los mit all den Jugendlichen? Sie sollten lieber jede Minute froh darüber sein, dass ihre Eltern am Leben sind und sie lieben.

Doch für sie war es das absolut Schlimmste, von ihnen zur Schule gebracht zu werden. Nur wer alleine, am Besten noch mit dem eigenen Auto, kam, war ihrer Meinung nach cool.

Den Rucksack über einer Schulter hängend, ging ich zielstrebig zu den Schließfächern. Schon aus der Ferne konnte ich sehen, wie Jenna und Chrissy gerade dabei waren, ihre Hefter für die nächste Stunde rauszusuchen. Stöhnend ließ ich meine Tasche neben ihnen auf den Boden fallen, um mich dann geschafft mit dem Rücken an die Spinde zu lehnen.

„Jill", rief Chrissy schreckhaft auf, als sie mich bemerkte.
„Man, warum hast du uns denn gestern nicht geschrieben? Wir haben uns totale Sorgen gemacht", tadelte sie mich direkt, während Jenna mich mit misstrauischen Augen begutachtete.
„Oh mein Gott!", schrie Chrissy nun auf und starrte gebannt auf meinen Hals.

Ach Mist.
Den Knutschfleck habe ich ja ganz vergessen.

„Los, erzähl schon! Wir wollen alles wissen", drängelte sie jetzt neugierig und grinste mich an. Ich atmete kurz ein und aus, um ihnen dann von meinem aufregenden und zu dem sehr unangenehmen Wochenende zu erzählen.

„Es war die reinste Katastrophe! Mein gekochtes Essen war ungenießbar, er hat die ganze Zeit zweideutige Sprüche von sich gelassen und als wir dann in meinem Bett lagen, um eine Serie zu schauen, wollte er plötzlich mit mir schlafen."

Mit großen Augen verfolgten die Beiden meine kleine Geschichte.
„Ja und in dem Moment ist mir klar geworden, dass ich noch nicht so weit bin und ...", wieder kam mir die fremde Stimme in den Sinn.

Durch ihr Eingreifen ist sie indirekt mein Retter gewesen.

„Ja und da habe ich das Ganze dann halt abgebrochen."
„Und was meinte Matt dazu?", fragte Jenna, welche wahrscheinlich schon erahnte, dass er meine Zurückweisung nicht sonderlich gut fand.

„Naja, er war etwas sauer", meinte ich kleinlaut, als Chrissy mir ins Wort fiel.
„Ja, zu Recht! Mensch Jill, du lässt ihn schon so lange warten", verteidigte sie ihn.
„Lange nennst du das? Die beiden sind doch noch nicht mal zwei Monate zusammen. Jill braucht nun mal etwas Zeit", griff Jenna ein und hielt Chrissy eine kleine Standpauke.

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