Kapitel 43 - Jill's Tagebucheinträge

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Liebes Tagebuch, die ersten zwei Ferienwochen waren wirklich unglaublich

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Liebes Tagebuch, die ersten zwei Ferienwochen waren wirklich unglaublich. Die Sonne brutzelt was das Zeug hält und Sam hat sich vorgestern beim Baden am See erstmal einen schönen Sonnenbrand zugelegt.

Er hatte sich nämlich strikt geweigert, sich von Chrissy eincremen zu lassen. Tja, selbst Pech würde ich sagen. Auf jeden Fall sieht sein Gesicht jetzt aus wie der Po eines Pavianweibchens, welches sich in ihrer fruchtbaren Zeit befindet – und zwar knallrot.

Deswegen wollte er sich heute auch nicht mit uns treffen, da es ihm anscheinend peinlich war, als Tomate rumzulaufen. Chrissy war auf jeden Fall etwas gekränkt, dass er sich nicht von ihr eincremen lassen wollte. Sie hat das direkt persönlich genommen und sich heute bei Jenna und mir schön ausgeweint, dass er sie ja niemals lieben wird und so.

Wahrscheinlich hat sie damit auch Recht. Sam scheint ihre aufdringliche Art langsam zu viel zu werden und mich würde sie ehrlich gesagt an seiner Stelle auch etwas nerven. Vielleicht sollte sie einfach einsehen, dass Sam kein Interesse an ihr hat.

Chrissy zumindest ist felsenfest davon überzeugt, dass er auf eine andere steht. Ihrer Meinung nach soll 'diese blöde Kuh, auf die er steht, in die Hölle wandern'.
Tja, so ist Chrissy nunmal. Ich hoffe nur, dass Sam nicht tatsächlich auf eine andere steht, da Chrissy sicher Hackfleisch aus ihr machen würde. Die Arme tut mir jetzt schon leid.

Sam jedoch ist viel zu lieb und traut sich nicht, Chrissy die Wahrheit zu sagen. Mir erzählte er erst vor wenigen Tagen, dass er sie nicht verletzen will und durch ihre laute, aufbrausende Art etwas Angst vor ihrer Reaktion hat. Zudem will er die Freundschaft zwischen uns allen nicht ruinieren, was ich nur all zu gut nachvollziehen kann.

Vor vier Tagen stand Sam dann plötzlich abends vor meiner Tür. Als ich ihn gefragt habe, was er denn wollte, stotterte er lediglich etwas rum und meinte dann, dass er Langeweile hatte und deswegen dachte, wir könnten etwas unternehmen. Klar, um elf Uhr abends im stockdunklen etwas unternehmen. Wer's glaubt. Aber naja, ich habe nicht weiter nachgehakt und mit ihm dann einen kleinen Nachtspaziergang um die Häuser gemacht. Dabei hat er mir von seinen Gefühlen - beziehungsweise seinen nicht vorhandenen Gefühlen - gegenüber Chrissy erzählt.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie lange sein Sonnenbrand noch anhält und wie lange wir dementsprechend noch auf seine Anwesenheit verzichten müssen. Vielleicht fahre ich morgen auch mal bei ihm vorbei und bringe ihm eine Tube mit Panthenol-Schaum, damit die Rötung schneller weggeht.

Henry hingegen ist in letzter Zeit auch ganz seltsam drauf. Anscheinend hat er endlich mal eingesehen, dass seine ganzen Bettbekanntschaften keine Zukunft haben beziehungsweise doch nicht so das Gelbe vom Ei sind und sich von ihnen abgewandt. Endlich keine Stacey, Kimberly und Ashley mehr. Da kann ich nun wieder ohne Bedenken aus meiner tollen Weihnachtstasse trinken, juhu!

Er scheint also langsam vernünftiger zu werden und vielleicht hat er nun doch Interesse an einer richtigen Beziehung. Womöglich hat er ja sogar eine im Auge, die der Grund für seinen plötzlichen Wandel ist. Mal sehen, ich werde ihn weiterhin schön im Auge behalten und rausfinden, was ihn auf einmal zu so einem Softie hat werden lassen. Seine selbstsichere und harte Schale beginnt wohl langsam tatsächlich zu bröckeln.

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