Kapitel 59 - Jill

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Mein ganzer Körper weigerte sich, die Geschehnisse des letzten Abends zu akzeptieren

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Mein ganzer Körper weigerte sich, die Geschehnisse des letzten Abends zu akzeptieren. Mit aller Kraft wehrte ich mich gegen den Gedanken, dass Fynn mich verlassen hatte.

Immer wieder hörte ich seine Worte in meinem Kopf. Und immer wieder fragte ich mich, ob ich es hätte verhindern können. Hätte ich nicht versucht, vom Thema abzulenken, hätte ich ihn von Anfang an ausreden lassen, wäre dann alles haargenau so gekommen? Hätte ich seinen Abbruch umgehen können, wenn ich mich nicht so kindisch, egoistisch und stur verhalten hätte? Oder wäre es so oder so dazu gekommen?

Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen, welches ich in der Nacht mit meinen Tränen völlig durchnässt hatte. Es war bereits später Vormittag, doch zum Aufstehen war mir absolut nicht zumute. Noch immer klammerte ich mich an die Hoffnung, dass er es nur aus dem Affekt heraus gesagt hatte, dass er es nicht wirklich so gemeint hatte. Vielleicht würde er sich später melden, sich für seine voreiligen Worte entschuldigen und mir endlich alles erklären.

Doch in mir herrschte das reinste Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite glaubte ich, dass Fynn seine Gründe haben würde und ich die Situation gestern durch mein Verhalten erst so weit getrieben hatte.

Doch ein anderer Teil in mir gab nicht mir die Schuld. Dieser Teil war wütend. Nicht nur wütend, sondern stinksauer. Am liebsten hätte ich mit Feuer um mich geworfen und Fynn wüste Beschimpfungen entgegengeschleudert. Wie konnte er nach solchen Worten einfach wie ein Feigling abhauen?

Sollte es einen guten Grund geben, hätte er wohl wenigstens den Anstand haben und mir alles erklären können. Mich mit dieser puren Ungewissheit und Trauer zurückzulassen, passte nicht zu dem Fynn, wie ich ihn kennen und lieben gelernt hatte.

Doch noch immer schien er die Verbindung zwischen uns zu blockieren, sodass keiner meiner Gedanken zu ihm durchdrang. Unzählige Male hatte ich versucht, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Doch vergeblich. In meinem Kopf blieb es still. So ungewohnt still.

Nachdem ich gestern in der Realität angekommen war, hatte ich es nicht lange mehr in der Sporthalle ausgehalten. Mit Tränen verschmiertem Gesicht war ich hinaus in den Regen geflüchtet, um der Situation vorerst zu entkommen.

In Sams Auto angekommen hatte mir zu meinem Glück keiner der drei angemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Die vom Himmel fallenden Tropfen hatten mich dermaßen durchnässt, dass man die Tränen nicht mehr vom Regenwasser hatte unterscheiden können. Die Autofahrt über brachte ich keinen einzigen Ton, noch nicht einmal ein Schluchzen von mir.

All die Geschehnisse wirkten so surreal und hatten mich in eine Schockstarre versetzt. Ich konnte es einfach nicht glauben, was Fynn zu mir gesagt hatte. Konnte es nicht verstehen und nicht akzeptieren. Fynn konnte mir, uns, so etwas nicht antun.

Weshalb war er überhaupt eine Beziehung mit mir eingegangen?

Nachdem Sam uns zu Hause abgesetzt hatte, war ich auf dem schnellsten Weg in meinem Zimmer verschwunden und hatte mich im Bett verkrochen. Doch auch meine letzte Hoffnung, unsere Traumwiese, hatte mich letztendlich enttäuscht. Weit und breit hatte ich niemanden sehen oder herbeirufen können. Fynn schien mit aller Kraft gegen meine Versuche, ihn wieder zum Reden zu bringen, anzukämpfen.

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