Kapitel 49 - Jill

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Natürlich antwortete Fynn mir nicht mehr

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Natürlich antwortete Fynn mir nicht mehr. Auch am Freitag meldete er sich kein einziges Mal zu Wort und nach einem komplett stillen Wochenende machte ich mir langsam Sorgen.

Gab es unsere Verbindung denn überhaupt noch? War es möglich, dass er sich komplett von meinem Kopf getrennt hatte? Allein der Gedanke daran ließ in mir jedes Mal aufs Neue die Magensäure aufsteigen.

Ich hatte versucht, mich damit abzufinden, dass Fynn scheinbar seine Zeit brauchte. Doch wofür genau brauchte er Zeit? Vielleicht war bei ihm zu Hause etwas vorgefallen. Vielleicht hatte er Stress.

Aber was wenn nicht? Wieso sollte er nach unserem Gespräch so abweisend sein, wenn er Sam und mich scheinbar als ein ach so tolles Pärchen sah? Sein Verhalten und seine letzten Worte widersprachen sich durch und durch.

Immer wieder ging ich unser Gespräch noch einmal durch und versuchte den Wendepunkt zu finden, an dem alles nur noch bergab gegangen war. Und jedes Mal kam ich wieder zu dem Schluss, dass es die Erzählung von Sams Kuss war, welche Fynn anschließend verändert hatte.

Oder hatte er Angst gehabt, dass ich ihm erzählen würde, dass ich ihn lieber mochte als Sam? Womöglich hätte er mich in diesem Szenario zurückgewiesen und wollte mir und meinem Herzen dies nur ersparen.

Doch nicht nur Fynns Verhalten besorgte mich die ganzen Tage. Sam traute sich nicht mehr, mit mir zu sprechen und ging mir in der Schule stets aus dem Weg. Chrissy beachtete mich kaum noch und  stolzierte jedes mal auf dem Schulgang an mir vorbei, als würden wir einander nicht kennen. Jenna hingegen warf mir nur traurige Blicke zu, traute sich aber auch nicht, mit mir zu reden. Wahrscheinlich wäre Chrissy sonst der Meinung gewesen, dass wir uns beide gegen sie verschworen hätten, was Jenna scheinbar nicht riskieren wollte.

Die Schultage fühlten sich daher trist und einsam ein. Das Stimmengewirr der anderen Schüler nahm ich kaum noch wahr. Es war beinahe so, als würde ich mich in einer Blase durch die Gänge bewegen. Eine Blase, die mich von allem abschirmte und anderen gegenüber unsichtbar machte.

Nach ganzen vier Tagen der Einsamkeit hielt ich es nicht mehr aus. Es musste doch irgendwie möglich sein, das Drama mit allen Beteiligten zu klären und sich zu versöhnen. Und wie meine Mum immer sagte: Kommunikation war stets das Wichtigste.

Voller Tatendrang setzte ich mich im Schneidersitz auf mein Bett und schloss die Augen. Bisher war es immer Fynn gewesen, welcher die Verbindung zwischen uns kontrollieren konnte. Er konnte seine Gedanken gezielt abstellen, was ich bisher nur schwer schaffte. Aus einem mir unerfindlichen Grund konnte ich dann in solchen Situationen nicht zu ihm durchdringen.

Fynn? Wir müssen reden.

Ein paar Sekunden wartete ich, bis ich es ein weiteres mal versuchte. Konzentriert presste ich meine Augen zusammen und dachte einzig und allein an Fynn. Doch so sehr ich es auch versuchte, es klappte nicht. Fynn blieb nach wie vor stumm.

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