Kapitel 42 - Jill

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Die ganze Woche über verfolgte mich meine Trennungs-Aktion noch in der Schule

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Die ganze Woche über verfolgte mich meine Trennungs-Aktion noch in der Schule. Hier und da nickten mir die Schüler während der Pausen im Flur zu oder lächelten mich breit an. Einige klopften mir sogar anerkennend auf die Schulter oder sprachen mir ihren vollsten Respekt aus, als wäre ich die Heldin, welche das Land vor dem Untergang bewahrt hatte.

Einzig und allein Matt und Patricia würdigten mich keines Blickes mehr und waren auf der Beliebtheitsleiter ein paar Sprossen nach unten gerutscht. Es schien beinahe so, als würden sie mir aus dem Weg gehen, was mir natürlich absolut Recht war. Die zwei interessierten mich somit von Tag zu Tag weniger und anstatt mir Gedanken darüber zu machen, ob die beiden nun tatsächlich zusammen waren, freute ich mich lieber auf unsere Ferien.

Gerade mal vor zwei Stunden hatte uns unser Klassenlehrer dann jeweils die Zeugnisse in die Hand gedrückt und uns endlich in unsere wohlverdienten Sommerferien entlassen. Gemeinsam mit Chrissy, Sam, Jenna und Adam hatte ich mich danach auf den Weg zum Einkaufszentrum gemacht, wo wir uns zu fünft einen Tisch in dem Eiscafé gesucht hatten, in welchem Jenna und Adam damals ihr erstes Date gehabt haben.

Während die anderen sich unterhielten, hing ich wie so oft meinen Gedanken nach, welche dafür sorgten, dass ich meine ganze Umgebung ausblendete und kein einziges Wort von dem Gespräch der anderen mehr mitbekam.

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass wir nun Ferien hatten und ich diese wider Erwarten ohne Matt verbringen würde. Noch vor einem Monat hatte ich davon geträumt, mit meinem Freund romantische Abende zu verbringen und mit ihm gemeinsam die Sterne zu bewundern.

Doch nun war ich froh, dass mir all dies erspart blieb und ich meine freie Zeit weitaus sinnvoller nutzen konnte, mit Menschen denen ich auch wirklich am Herzen lag.

Die 10 jährige Jill, welche meine Entscheidung niemals verstehen würde, saß nun bockig in der hintersten Ecke meines Kopfes und schmollte über meine Trennung von ihrem Schwarm. Doch für mich, die 17 jährige Jill, war dies die beste Entscheidung meines Lebens gewesen.

„Hier, Bitteschön", riss mich die blonde Kellnerin mit dem Pferdeschwanz aus den Gedanken und stellte uns lächelnd fünf Teller mit Kuchen vor die Nasen. Begeistert bedankten wir uns bei ihr und machten uns dann sofort über das Essen her.

„Hey, was soll das?", rief Sam gespielt empört, nachdem sich Chrissy eine Gabel von seinem Stück Pflaumenkuchen gemopst hatte. Grinsend zuckte sie nur mit den Schultern und ließ sich das Koststückchen auf der Zunge zergehen.

„Du kannst auch gern von meinem probieren", meinte sie daraufhin und hielt ihm ihre Gabel mit einem angespießten Stück Schokotorte entgegen, ganz so als wäre Sam ihr Baby, welches sie zu füttern versuchte. Etwas unsicher warf Sam mir kurz einen Blick zu und nahm dann zögerlich das Stück mit dem Mund entgegen.

Verdammt, ich hätte ein Foto davon machen sollen, wie Chrissy Sam mit dem Kuchen füttert.

Lachend schüttelte ich den Kopf über Chrissy's Versuche, Sam irgendwie näher zu kommen und ihn von sich zu überzeugen. Doch noch immer glaubte ich nicht daran, dass aus den beiden je etwas werden würde. Chrissy war irgendwie zu wild für ihn, zu Besitz ergreifend. Sie brauchte eher jemanden, der schlagfertig war und sie zurück auf den Boden der Tatsachen ziehen konnte, sobald sie mal wieder etwas übermütig wurde.

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