Kapitel 4. Lügen zählt nicht

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Schnell zog ich meinen Hoddie wieder hinunter um meinen Oberkörper zu verdecken. "Wir müssen deinen Oberkörper anschauen... können wir dir nicht helfen. Bitte, es wird auch nicht wehtun. Versprochen!", meinte Franco welcher nach meiner Hand greifen wollte um diese von meinem Pullover zu entfernen. "Kannst du mir mal bitte 0.5mlg Propofol geben?", fragte die Notärztin und Franco reichte ihr eine Spritze, welche jedoch keine Nadel hatte. 

"W...Was...Was machen sie da?", fragte ich nervös. Ich versuchte aufzustehen, doch das ging nicht da mir mein Bauch zu sehr schmerzte. Phil hielt mich sofort fest und drückte mich sanft nach unten. "Du gehst nirgendwo hin, zumindest nicht ohne mich!", meinte Phil und zwinkerte mir zu. In diesem Moment merkte ich wie sie mir etwas in den Zugang spritzten. "Du wirst dich gleich besser fühlen damit, versprochen", meinte die Dame und lächelte. 

Sie wartete ein wenig und schließlich war ich so müde das ich mich nicht mehr dagegen wehren konnte. Ihr Atem stockte kurzzeitig als ich sie mir meinen Pullover hinaufzog. Selber bekam ich nicht mehr so viel mit. Ich merkte nur wie sie mir gefühlt den ganzen Bauch verbanden während Phil mit mir immer sprach. 

Es fühlte sich so gut mit ihm zu reden. Als ob er mich verstehen würde. "Sie muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus!", meinte die Notärztin und warf mir besorgen Blick zu. Krankenhaus? Oh nein! Ganz sicher nicht! Ich würde bestimmt nicht in ein Krankenhaus fahren, wieso auch? Es geht mir doch gut. 

"Nein...bitte! Kein Krankenhaus. Es geht mir doch gut!", meinte ich nur darauf. "Du brauchst uns keinerlei Lügen vorzutäuschen. Du hast sehr wahrscheinlich innere Blutungen und es ist mindestens eine Rippe gebrochen und das ist nur ein Bruchteil von den Verletzungen welche du hast. Der Rettungsdienst kann auch gegen deinen Willen entscheiden. Also? Kommst du freiwillig mit oder müssen wir dich dazu zwingen?", gab sie mir zurück und strich mir über meine Haare. 

Weglaufen konnte ich so oder nicht. Vielleicht hätte ich ja die Chance im Krankenhaus aufzuhauen. Schließlich nickte ich und erleichtert gaben sie mir nochmal etwas gegen die Schmerzen. "Okay, auf 1...2...3!", meinte dann Franco und gemeinsam legten sie mich auf eine Trage. 

Während sie mich in den RTW brachten, sah ich wie mein Stiefater mich ansah. "Du kleines Miststücke!", brüllte er mich an und versuchte zu mir zu kommen. Phil stellte sich vor mich, während ein Polizist ihn auf den Boden brachte. Mein Herz raste, würde er mich finden? Er würde mich umbringen wenn er frei käme! 

Die Polizisten von vorhin kam ebenfalls in den RTW mit und fragte mich nach meinen Personalien. "Weißt du wie du heißt? Oder wie alt du bist?", fraget sie mich doch ich schüttele beschämt den Kopf. Ich hatte keinen Namen, er nannte mich immer nur Miststück oder Schlampe, sonst sagte er nichts. "Wir fahren mit ihr jetzt ins Krankenhaus, Sie können gerne nachkommen wenn Sie wollen!", meinte Franco und schnallte mich an der Liege fest. 

Sobald ich festgebunden worden war, versuchte ich mich schon wieder zu befreien. Meine Atmung wurde schneller und ich bekam nur noch mehr Panik. Es erinnerte mich mein Stiefvater festgebunden hatte nur um mich in ruhe zu schlagen. So konnte ich nämlich nicht weglaufen. "Sie wird Tachykardie und beginnt zu Hyperventilieren! Franco, nimm die Gurte ab und ich brauchte einmal eine Sauerstoffmaske!", sagte Phil und versuchte mich zu beruhigen. 

Daraufhin löste Franco die Gurte wieder man setzte mir eine Sauerstoffmaske wieder auf. "Ganz ruhig Atmeten okay? Tief ein und aus...ein und aus...", meinte Phil und legte seine Hand auf meinen Brustkorb. 

Die Polizisten stieg aus und jetzt waren nur noch die Notärztin und Phil hinten bei mir. Franco ging nach vorne um das Fahrzeug zu fahren. "Sag mal...wann hast du das letzte mal etwas gegessen?", fragte sie mich während sie die Wunden an meinem Kopf notdürftig versorgt. Ich zuckte wortlos mit den Schultern, "....g..gestern", antwortete ich leise. "Kleine, lüg uns nicht an. Du bist voll abgemagert. Waren es länger als 3 Wochen?", fragte sie und ich nickte stumm. 

Die beiden unterhielten sich ein wenig und ich merkte wie der Wagen losfuhr. Es war einfach alles zu viel für mich, ich war müde und ich hatte Angst. Angst was man wohl alles mit mir machen würde. Schon wieder bemerkte ich wie schwarze Punkte sich über mein Sichtfeld breit machten. Es war zu viel von allem. 

"Hey...du musst wach bleiben okay? schön die Augen offen halten!", meinte Phil, doch ich schaffte es nicht. Egal wie sehr ich mich bemühte, ich schaffte es einfach nicht. Das letzte was ich sah, war wie Phil meine Hand hielt. "Ich....ich habe...A...Angst", flüsterte ich ihm zu und dann wurde auch schon alles schwarz um mich herum. 

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt