Kapitel 55. Willenskraft

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"Verdammt! Was denke ich überhaupt?! Ich darf doch nicht so einfach aufgeben!", sagte ich zu mir selber und versuchte die anhalten Schmerzen wegzudenken. Plötzlich erinnerte ich mich an einen Film welchen mir Franco gezeigt hatte. Da war so ein Mann welcher sich einfach losgerissen hatte, es sah bei ihm so einfach aus! Wieso sollte es dann nicht bei mir auch funktionieren? 

Ich begann so fest wie ich nur konnte an meinen Fesseln zu ziehen, es schnürte mir praktisch das Blut ab, doch ich musste es weiter versuchen. Verzweifelt begann ich mir meinen Daumen auszukugeln und nachdem das geschafft war fielen die Fesseln runter. Na endlich! Das Feuer war schon fas bei mir angelangt, doch wie sollte ich jetzt hier weg? Wie sollte das mit meinem Bein funktionieren? 

Egal! Ich musste hier einfach weg, da hatte ich jetzt halt Pech gehabt. So schnell wie es irgendwie ging stand ich auf und humpelt Richtung Ausgang. Gerade so schaffte ich es hinaus und nur wenige Sekunden später nachdem ich draußen gab es eine gewaltige Explosion. "Das war knapp!", sagte ich zu mir während ich mich leicht aufrichtete. 

Ich sah mich um und nichts an dieser Gegend kam mir bekannt vor. Es würden bestimmt gleich Feuerwehrleute hier sein oder die Polizei. Ich konnte nicht riskieren das sie mich sehen würden, wenn ja, dann würde ich riskieren das Helmut erfährt das ich noch immer am Leben war. Dann würde mich bestimmt wieder finden und umbringen wollen - vielleicht würde er dann auch Phil oder Franco was antun. Obwohl ich keinerlei Ahnung hatte wo ich war, nahm ein Stück Papier und einen Stift aus meiner Tasche heraus und schrieb auf wer dafür verantwortlich sei. Zu meinem Glück hatte ich diese Sachen immer eingesteckt, man weiß ja nie wann man das braucht. 

Nachdem ich den Zettel so positioniert hat das man ihn auch deutlich sehen kann, ging ich. Ich ging irgendwo hin - irgendwann müsste ja ein Straßenschild auftauchen. Mein Herz begann schneller zu schlagen und nun waren auch schon Sirenen zu hören. Oh nein...nein...nein!

Hannah Becker pov:

14 Stunden später 

Wir hatten noch immer keinerlei Ahnung wo Liana war. Es gab keine Hinweise, niemand hatte etwas gesehen - wir tappten also im dunkeln. "Ich möchte das man Landesweit nach ihr sucht, schickt eine Fahndung aus!", ordnete ich an und ließ mich leicht verzweifelt in meinen Stuhl fallen. Wo war die kleine nur? Was ist nur so besonders an ihr? 

"Hannah! Ich glaube ich habe was!", sagte mein Kollege und sofort folgte ich ihn in den Nebenraum wo alle Kollegen welche gerade im Revier waren versammelt hatten. Alle standen vor dem Fernseher. Es hatte scheinbar eine Explosion gegeben, man weiß jedoch nicht ob es verletzt gibt. Die Polizei welche Vorort war fand ebenso einen blutbeschmierten Zettel worauf stand wer das wohl getan haben soll. Sie zeigten ein Video wie das Gebäude explodierte, anscheinend war das Video nur zufällig entstanden.  

"Wow, wow! Haltet das Video an!", sagte ich hektisch und deutete auf eine kleine Gestalt welche man nur schwer erkennen kann. Man konnte es zwar kaum sehen, aber dort war eine Person, eine humpelnde Person. Es war wirklich ein sehr schlechtes Material, vor allem auch weil das Video sehr weit weg entstanden, trotzdem war dort eine Person und irgendwer musste ja den Zettel hingelegt haben. 

"Mark! Steig ein, wir müssen los!", sagte ich und nahm mir die Autoschlüssel zu meine Dienstwagen. "Wohin willst du?", fragte er mich und folgte mir. "Ich muss mit der Polizei Vorort sprechen, das kann kein Zufall sein!", erklärte ich und fuhr los. Nun lagen 87 Kilometer vor uns, wir mussten den Mann finden welcher auf den Zettel stand, wer weiß was er getan hatte. War er vielleicht verwickelt? 

Plötzlich bekamen wir einen Funkspruch: Im explodierten Gebäude fand man einen verbrannten Stuhl, Fesseln und auch einen Benzinkanister - möglicher Mordversuch! 

Mark und ich sahen uns nur an. Es wurde immer wahrscheinlicher das es sich hierbei um einen weitern Versuch von Lianas Entführern handelte! Nun mussten wir uns beeilen, wenn die Männer sie zuerst finden würden, würde sie für immer von der Bildfläche verschwinden. 

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt