Kapitel 40. Kein Unfall

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Während der ganzen Fahrt zum Unfallort malte ich mir schon die schlimmsten Sachen aus. "Thomas, du musst schneller fahren..", drang ich angespannt. Die fünf Minuten in welchen wir zum Einsatzort fuhren, fühlten sich wie endlose Stunden an. Als wir endlich ankamen, sprang ich aus dem noch langsam währenden RTW  heraus und rannte sofort zu Phil und Liana welche dich nebeneinander lagen. "Franco!", hörte ich nur Thomas nach mir rufen, jedoch lief ich weiter. Es hatte sich bereits eine große Blutlache gebildet. Phil hatte ein Stiffneck und um seinen Kopf herum befand sich ein dicker Verband. 

Phil sah stabil aus und sein Puls war schön kräftig und sein Herz schlug normal. Als ich dann Lianas Puls tastet, war dieser kaum mehr zu fühlen - sie würden jede Sekunde einen Herzstillstand erleiden! Ohne lange nachzudenken versuchte ich so gut wie es ging ihre Blutungen zu stoppen und anschließend sie vom selbstständigen Atmen zu befreien. Mein Kollege kam schon mit den nötigen Sachen angelaufen. "Thomas! Kümmere du dich um Phil. Er ist stabil!", sagte ich und nahm einen Zugang. "Wenn Liana jetzt wach wäre, würde sie sich bestimmt dagegen wären!", dachte ich und indizierte ihr gleich mehrer Mittel direkt in den Zugang, danach nahm ich einen Spiralintubs und begann ihr diesen in den Rachen einzuführen. 

"Verdammt!", fluchte ich und begann mit einem Schlauch ihr das Blut aus dem Rachen zu saugen. Nun trafen auch unsere anderen Kollegen ein. Nachdem ihre Atmung sicher war, sah ich mir die stark blutende Wunde an. Meine alte Freundin und Kollegin Brigitte Maas rannte zu mir hinüber. "Franco was haben wir?", erkundigte sie sich, doch ich reagierte kaum. "Sie hat Blut im Rachen, du saugst und ich werde sie Intubieren!", meinte ich nur und drückte ihr den Sauer in die Hand. Wir brauchten ein paar Versuche um ihr den Sprialintubs einzuführen, doch das hieß nicht das sie über den Berg war. Ich schnitt ihr Shirt auf und tastete ihren Bauch welcher Stein hart war. 

"Franco...", sagte Brigitte und versuchte Kontakt mit mir aufzubauen. Ich reagierte erneut nicht und griff stattdessen nach einem Skalpell. "Franco! Was machst du da?!", fragte sie mich und warf ihr einen ernsten Blick zu. "Meine Tochter retten! Ihr Bauch ist Stein hart, wir müssen eine Drinage legen damit das Blut aus ihrem Bauchraum auslaufen kann. Wie lange braucht der Rettungshubschrauber noch?", antwortete ich und reinigte die Stelle wo ich gleich reinschneienden würde. "Noch ungefähr fünf Minuten!", antwortete sie und dann setzte ich auch schon das Skalpell an. Ohne ein weiters Wort zu sagen schnitt ich legte die Drinage welche das Blut im Bauchraum ableitet. 

Wir konnten schon Helikopter hören als ich weiter versuchte sie am Leben zu behalten. Ihr Puls war nach wie vor schwach, jedoch hatte er sich nicht verschlechtert. "Thomas! Wie sieht es bei Phil aus?", rief ich meinen Kollegen zu. "Ganz gut, er ist wieder bei Bewusstsein. Er ist stabil - wir bringen ihn jetzt ins Krankenhaus!", antwortete er und lud ihn in den RTW. Vom Fahrer war keine Spur zu sehen, es war nicht mal Blut im andren Fahrzeug - komisch! 

Ich begann ihr Bein zu schienen und ihre Wunde so wie möglich zu versorgen. Es sah so als ob sie etwas durchstochen hatte. Sie hat versucht sich die Wunde selbst zu versorgen welches auch halbwegs gut funktioniert hatte, dann kaum auch schon der Rettungshelikopter. Man brachte sie in den Helikopter und ich wollte hinterher, jedoch wurde ich aufgehalten. "Sie haben alles getan was sie konnten, jetzt sind wir dran..", meinte einer der Sanitäter welcher in den Helikopter steige. Man flog mit ihr weg - ohne mich. Ich hatte keine Ahnung was nun mit ihr passieren würde. 

Erst jetzt sah ich mich in der Umgebung um. Die Feuerwehr und die Polizei waren schon längst eingetroffen und hatten alles abgesperrt. In der Weite erkannte ich Hannah mit ihrem Kollegen. Nachdem ich alles aufgeräumt und verpackt hatte, ging ich schnell zu ihr. "Hannah...", sagte ich zu ihr und sie drehte sich um. Sie war sichtlich geschockt mich hier zu sehen. 

HB (...Hannah Becker) : Wie geht es ihr und Phil? 

FF (...Franco Fabiano) : Phil geht es gut, er war auch schon wieder ansprechbar. Es hat eher Liana getroffen. Weiß man schon etwas vom Täter? 

HB: Das ist der springende Punkt! Wir haben noch keine Ahnung, aber es saß niemand im Auto.

FF: Wie...Was meinst du es saß niemand im Auto? 

HB: Das war geplant! Das Auto wurde Funkgesteuert, jemand wollte das das passiert - es war kein Unfall! Das war geplant gewesen. 

Als ich das hörte zählte ich eins plus eins zusammen. Nächste Woche würde die Gerichtsverhandlung stattfinden und Liana war die Hauptzeugin und Opfer. Wenn sie nicht aussagen würde, würden vielleicht die Beweise die wir gegen ihren Stiefvater haben nicht ausreichen. Könnte er etwas damit zu haben? Immerhin hatte Liana ja auch mal erwähnt das ein paar seiner Freunde noch immer da draußen sein würden - wollten sie ihren Tot? Wollten sie Liana damit töten?

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt