Kapitel 8. Polizei

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Als ich wieder aufwachte, sah ich wie Phil neben mir am Sessel eingeschlafen war. Sein Kopf hing leicht nach unten, eine Hand ließ er bei mir während er die andere Hand in seine Hosentasche gesteckt hatte.

Bei diesem Anblick musste ich leise schmunzeln und beim näheren umschauen des Raumes sah ich wie uns beiden Frühstück gebracht worden. Wie lange hatten wir denn geschlafen? Und dann klopfte es an der Türe. Phil erwachte von seinem schlaf, stand auf und machte die Türe auf. Zu unserem Überraschen standen die beiden Polizisten vor der Türe, welche mich aus der Kammer geholt hatten und meinem Stiefvater verhaftet hatten. 

Jeder von ihnen nahm sich einen Stuhl und setzten sich dann zu uns. Der Polizist holte einen Notizblock und einen Stift heraus, während die Polizisten etwas anderes aus ihrer Tasche holte. Es sah so als ob sie einen kleinen ausgeschnittenen Zeitungsartikel herausholen würde. 

HB (...Hannah Becker) : Hannah Becker mein Name und das ist mein Kollege Mark Burmeister. Wir würden Ihnen noch gerne ein paar Fragen zum Ereignis stellen!

LI (...Liana) : O..Okay..!

HB: Also - weißt du mittlerweile schon wie du heißt?

LI: I..Ich...

PF (...Phil Funke) : Ihr Name ist Liana! 

HB: Schöner Name! Liana, wir haben in der Wohnung eine Zettel gefunden worauf dein Geburtstag steht. Du wurdest am 13. August 2003 geboren. Kannst du uns vielleicht nochmal wiedergeben was an diesem Tag passiert ist? Also alles von vorne, vom aufstehen bis zu dem Zeitpunkt als Herr Funke mit seinen Kollegen gekommen ist! 

LI: I..Ich bin gegen fünf Uhr aufgestanden und habe...Frühstück für meinen Stiefvater gemacht. Danach bin ich zum Supermarkt gegangen und habe für ihn hauptsächlich Bier und Fleisch eingekauft da er das am liebsten hat. Ich bin rausgegangen und ich habe gesehen wie eine ältere Dame ich zum Herz griff und dann einfach nach unten gesackt ist. Als ich das gesehen habe, bin ich ihr zur Hilfe und habe sie begonnen zu reanimieren als ich gespürt hatte das sie keinen Puls hatte...danach kamen schon Phil und Franco. Ich bin dann einfach nur noch angehauen da ich eh schon viel zu spät dran war. Als ich die Wohnung betrat und den Einkauf hinstellte fragte er mich wo ich so lange gewesen war und dann meinte ich nur das ich geholfen hatte. Das gefiel im gar nicht und dann begann er mich auch schon wieder zu schlagen und würgen. Ich weiß dann eigentlich nicht mehr so viel. Mir wurde schlecht und dann band er mir die Hände und Füße zusammen und den Mund..! Er schloss die Türe ab und dann hörte ich nur wie Sie eben gekommen waren. Dann ging alles so schnell mit der Rettung..Krankenhaus und jetzt bin ich hier!

Alle sahen mich schockiert an. Ich sah ihnen an das sie erstmals nicht wussten was sie sagen sollten, doch dann reichte mir die Polizisten den Zeitungsartikel welche sie aus ihrer Tasche genommen hatte. Die Überschrift lautete: Gewaltsamer Mann festgenommen, eine schwer verletzte Person gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

"W..Wird da...wird da von meinem Stiefvater geschrieben?", fragte ich unglaubwürdig und händigte der Polizisten den Zettel wieder. "Danke für deine Aussage Liana. Das Jugendamt wird heute auch kommen da man klären muss wo du dann wohnen wirst!", erklärte sie mir. 

Die beiden Beamten verabschiedeten sich und gingen wieder. Phil reichte mir ein Frühstückstablett und gesellte sich dann auch wieder zu mir. "Darf ich fragen was eigentlich mit deiner Mutter ist?", fragte er leise und schaute aus dem Fenster. 

"S...Sie...wurde ermordet...als ich ungefähr 4 Jahre alt war!", erzählte ich ihm und dann kam auch schon die unvermeidliche Frage. "Geht das mit deinem Stiefvater schon seit dem du vier bist?", fragte er und ich bejahte dies. Mitfühlend sah er mich an umarmte mich. "Keine Sorge, schon bald wird alles anderes werden, versprochen!", flüsterte er mir ins Ohr mit einem lächeln. 

Wie würdet das meinen? Ohne was weiteres zu sagen begann wir beide zu essen. Phil berichtet mir das er in einer WG lebt und heute Nachtdienst hatte. Das bedeutete er hätte den ganzen Tag über Zeit und würde bei mir bleiben wenn keine dringenden Notfälle passieren würden. Ich war also 17 Jahre alt, in ein paar Monaten würde ich 18 werden. Wenn ich in ein Heim kommen würde, würde ich nur ein paar Monate dort bleiben und was würde dann mit mir passieren? Würde man mich einfach vor die Tür stellen oder wegschicken?

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt