Kapitel 29. Der Anblick

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"Ihr musste ihr ein wenig Zeit geben und sie muss auch etwas essen - jedoch wird es mit ihr jeden Tag besser!", meinte ich zu anderen und Unterbach somit die Stille. Thomas sah zu mir und nickte, "Keine Sorge, wir werden dafür sorgen das es ihr gut geht und wir werden uns um sie kümmern!", meinte er mit einem lächeln und jeder begann ihn anschließend zuzustimmen. 

Phil Funke pov: 

Ich ging mit Liana hinauf, an ihrem Zimmer vorbei - direkt in mein Zimmer. Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch und ich sah nur besorgt an. Ihre Wunden waren nach wie vor deutlich Sichtbar, genauso wie die ganze Narben welche sie von den all den Jahren erlitten hatte. "War es dir zu viel unten?", fragte ich sie leicht zögernd und nahm sie in den Arm. Sie nickte leicht nach ein paar Minuten und sah mich traurig an. 

LI (...Liana) : Es tut mir - ich wollte nicht unhöflich sein. Es waren einfach nur zu viele neue Leute...

PF (...Phil Funke) : Das verstehe ich und das ist ganz und gar nicht unhöflich. Ich weiß das es viel ist gerade, aber ich weiß das dir alle helfen werden ein normales Leben zu führen. Versprochen. 

LI: Danke Phil, es bedeutet mir sehr viel Leute zu haben welche für mich da sind, ich hatte das noch nie. 

PF: Du wirst nie wieder alleine sein! Versprochen. 

Ich nahm sie in den Arm und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, danach ging ich hinüber zu meinem Schrank und begann ein wenig herum zu kramen. Aus meiner zweiten Schublade nahm ich ein paar Chips heraus, öffnete diese und setzte mich wieder zu ihr. "Die sind wirklich gut, probier mal!", forderte ich sie freundlich auf und nahm mir ein paar Chips. Zuerst zögerte sie, nahm dann jedoch welche heraus. 

Ich blickte sie stolz an und und zog sie wieder in eine Umarmung hinein - es war so als ob Millionen von Schmetterlingen in meinem Bauch waren. 

Hannah Becker pov:

Ich war gerade am Revier und zog mir meine normalen Straßensachen an - ich hatte Dienstschluss und war bereit wieder nach Hause zu gehen. Heute war ein besonderer Tag, da ich und die anderen Liana sehen würden. Ich kannte sie ja schon von unserem ersten Treffen als ich sie am Boden fand. Mir geht nach wie vor der Anblick nicht aus dem Kopf. Sie lag da einfach herum, wie ein Tier am Straßenrand. Liana war von Blut überdeckt, sie war so blaß wie eine weiße Wand, war kaum bei Bewusstsein - sie war kaum noch am Leben. 

Ich hatte schon vieles in meiner Laufbahn bei der Polizei erlebt, jedoch hatte ich noch nie sowas gesehen. Wenn mir das jemand erzählt hätte, mit den Umständen, wie sie da lag - hätte ich es wahrscheinlich gar nicht geglaubt da es einfach nur ummenschlich ist, so etwas einem Kind anzutun. Mir gingen diese Gedanken und dann noch die Entführung von ihr und Phil einfach nicht mehr aus dem Kopf heraus, die kleine tat mir so leid, sie hätte das nie erleben dürfen - keiner hätte sowas verdient. Sie wurde ihrem Leben beraubt, all die Jahre in ihrer Gefangenschaft kann man nun nicht mehr wieder wiederholen, das sind einfach nur verlorene Jahre. 

Als ich Liana sah schon ein wenig besser als, jedoch war sie nach wie vor stark untergewichtig und ein wenig blass um die Nase herum. Es war schön zu sehen das es ihr schon deutlich besser ging als wir sie zum ersten mal gesehen habe. Man konnte deutlich merken das sie Stress hatte und auch nervös war. Ich wollte nichts sagen da ich sie nicht beunruhigen wollte oder noch mehr unter Druck setzten wollte. 

Wir setzten uns alle zu Tisch und begannen zu essen. Es brauchte jedoch eine Weile bis Liana zum essen begann, sie sah völlig ängstlich zwischen jeden von uns hin und her. Ich nehme mal an das sie sicher gehen wollte das wir ihr nichts tun oder irgendwelche Dinge versuchen zu machen. Man merkte recht stark und schnell das ihre Bindung zu Franco und Phil sehr groß war. Ich sah sie und hoffte das sie mich bemerken würde, jedoch lenkte sie ihren Blicke die ganze Zeit auf ihr Essen oder auf den Boden. Ist tat mir so leid. 

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt