Kapitel 87. Hinterfragen

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Ich hatte schon viele schlimme Sachen gesehen in meinen Jahren als Arzt und Notarzt, jedoch war das hier eine völlig andere Lieger!

Dr. Rhodes begann das ganze Krebsgewebe zu entfernen und vom oberen Teil des Beines zu trennen. Die ganze Zeit über sah ich auf den Monitor welcher Lianas Herzschlag und Werte auflistete. Alles normal - bis jetzt.

PF (...Phil Funke) : Wie oft haben Sie sowas schon gemacht?

AR (...Alexander Rhodes) : Zweifeln Sie an meiner Erfahrung Doktor Funke?

PF: Das habe ich nicht gesagt!

AR: ...ich mache sowas jede Woche. Der Tumor ist zu unserem Glück noch nicht so groß, das heißt man kamm diesen leicht entfernen.

PF: Also sieht es gut aus?

AR: Wir sind erst ganz am Anfang, aber bis jetzt? Ja!

Während ich ein wenig herumschaute, sah ich die Säge auf dem Tisch ein paar Meter weiter weg liegen. Bald würde auch diese zum Einsatz kommen!

Konnte mab wirklich sonst nichts anderes machen? War der Tumor wirklich so fortgeschritten das es keinen anderen Weg gab?

Bei der Operation würde noch viel Blut fließen, immerhin müsse man die ganzen Aterien und Venen durchtrennen, sowie das Muskelgewebe. "Gibt es denn wirklich keinen anderen Weg...?", fragte ich nach langdem zögern. Nun sah mich jeder so an als ob ich was verbrochen hätte.

Ich weiß das dies nicht mein OP ist und ich nicht das sagen habe, trotzdem konnte ich mir die Frage einfach nicht verkneifen.

"Dr. Funke! Das hier ist mein OP und ich weiß genau was ich mache! Glauben Sie mir, ich habe so einen Tumor schon mal gesehen und dachte auch das ich das Bein nich retten könnte ohne amputation - drei Wochen später war die Patientin tot. Ich respektiere Sie, genauso wie Ihre Arbeit. Sie sind wahrscheinlich der talentierteste Arzt denn ich bis jetzt getroffen habe, trotzdem fehlt Ihnen die Erfahrung. Wenn das hier zu viel für Sie ist, können Sie gerne einmal hinaus gehen und durchatmen!", antwortete er und legte das Skalpell weg.

Auf keinen Fall würde ich jetzt gehen! Ich habe Liana versprochen das ich bei ihr sein werde und das werde ich auch, ich lass sie nicht alleine.

Nun nahm der Arzt die Säge in die Hand und begann diesen anzusetzen. Ich konnte einfach nicht hinsehen, weshalb ich auf den Monitor sah. Plötzlich bemerkte ich das sich etwas bei ihren Werten tat. Ihr Herzschlag verlangsamt sich.

Nein - das darf doch nicht wahr sein!

Frederik Seehauser pov:

Ich brachte gerade Lukas zur Schule, als mir plötzlich einfiel das ja Liana heute ihre Operation hatte. Ihre Mutter würde bestimmt jetzt vor dem Operationssaal sitzen und weinen. Obwohl sie Ärztin war, wusste ich das sie sehr empfindlich reagiert wenn es Liana schlecht ging.

FS (...Frederik Seehauser) : Lukas, ich kann dich heute leider nicht abholen, aber es wird sich einfach der Fahrer holen okay?

LS (...Lukas Seehauser) : Klar, gibt es etwa Stress im der Arbeit?

FS: Nein, aber ich will Franco ein wenig beistehen.

LS: Wieso? Was ist leicht passiert?

FS: Sie wird heute operiert aufgrund ihres Knochenkrebs. Ich will nicht das er alleine da sitzt und wartet.

LS: Wieso sagt mir das keiner? Kann ich mitkommen?

FS: Nein, du gehst in die Schule. Glaub mir, das ist nichts für dich!

LS: Sie ist meine (Halb-)Schwester!

FS: Glaub mir, gerade kann niemand etwas tun!

Ich konnte sehen das er traurig und wütend zugleich war. Man kann es ihm jedoch nicht verübeln, hätte ich eine Schwester mit so einer Vorgeschichte und dann noch Krebs, würde ich sehr wahrscheinlich auch so reagieren.

Frustriert schmiss er hinter sich die Türe zu und ging in die Schule. Ich sammelte mich einen kurzen Moment und fuhr anschließend weiter zur Klink.

"Frederik was machst du hier?", wurde ich sofort gefragt als ich das Gebäude betrat. Ein seltsames Gefühl tart in mir auf - irgendwas stimmte nicht.

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt