Kapitel 110. In Gedanken

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Ich sah mir ihr zu liebe das Buch an, in welchem es um die medizinische Versorgung von Soldaten ging. Es war interessanter als ich dachte und ich glaube ihr Hoffnung war es das ich es vergessen würde das sie sich übergeben hat, doch das konnte sie vergessen. Ich will nicht weitere Frage  stellen, jedoch habe ich einen Plan.

Den Rest des Tages werde ich immer wieder zu ihr hinein gehen oder jemanden zu ihr schicken welcher nach ihr sieht. Natürlich betrifft das speziell die Zeiten wo man von ihr verlangt etwas zu essen. Sprich: Frühstück, Mittagessen und Abendessen.

Mal schauen was man mir sagen wird und ob sie sich wirklich nochmals übergibt. Kann ja sein das dies ein einmaliger Vorfall war.

Liana Fabiano pov:

Ich war froh das ich Frederik so leicht ablenken konnte, doch woher wusste er das? Naja, keine Ahnung - das heißt jetzt nur das ich mehr aufpassen muss. Irgendwann ging Frederik dann auch wieder, immerhin hatte er ja auch noch andere Patienten.

Nun war ich wieder alleine. Was sollte ich jetzt machen? Da ich vor Langeweile starb, beschloss ich herum zu gehen und somit auch wenig gehen zu üben. Ich nahm meinen Rollator und verließ das Zimmer. Langsam, aber sicher lief ich den Flur entlang, hinunter zum ausgestellten Bild meiner Mutter und Frederik welches ich bei einer meiner ersten Aufenthälte entdeckt hatte. Ich setzte mich davor und starte es an.

Sie sah glücklich aus.

Sie sah wunderschön aus, ich habe ihre Augen und im allgemeinen sehe ich ihr sehr ähnlich. Es machte mich glücklich das ich zumindest so aussah wie sie, somit habe ich also einen gewissen Teil von ihr trotzdem bei mir. Was wäre aus mir wohl geworden wäre sie noch bei mir?

Ich weiß nicht wie lange ich vor diesem Bild saß, ich verlor komplett das Zeitgefühl, ich blendete alles um mich herum aus. Alles um mich herum wurde verschwommen und es war so als ob ich gar nicht mehr hier war. Nichts war mehr nun real...!

"Liana! Kannst du mich hören? Liana wach auf! HILFE!", hörte ich nur stumpf und spürte danach einen stechenden Schmerz an meinem Brustbein. Sofort erschrak ich und wich zurück. Ohne es mitzubekommen hatte ich schneller zu atmen begonnen und meine Hände zitterten. "Was ist passiert?", fragte Frederik welcher angelaufen kam. Ich sah ihn nur fragend an und dann zur Schwester Linda welche wie aus dem nichts neben mir stand.

FS (...Frederik Seehauser) : Liana? Liana kannst du mich hören?

LI (...Liana Fabiano) : Ja? Was - wieso? Was ist denn passiert?

SL (...Schwester Linda) : Ich habe dich hier sitzen gesehen. Deine Atmung wurde immer schneller und unregelmäßiger. Du warst....nicht ansprechbar!

LI: Es geht mir gut, alles bestens!

FS: Liana...

LI: Es geht mir gut, aber danke das Sie sich Sorgen machen. Ich bin nur in meinen Gedanken versunken!

Es nervte schon ein wenig das immer alle besorgt waren! Ich kann es kaum erwarten hier draußen zu sein und hoffe ich komme nie wieder her, als Patientin natürlich!

Leicht genervt ging ich an den beiden vorbei und beruhigte meine Atmung wieder. Kein Grund sich Sorgen zu mache, sowas passiert allen einmal. Ich ging wieder zurück ins Zimmer und legte mich müde hin, es dauerte sowieso nicht lange bis ich dann einschlief.

Frederik Seehauser pov:

Der kleine Zwischenfall mit Liana beunruhigte mich ehrlicher Weiße schon sehr. Es war so als ob man bei ihr einen Schalter umgelegt hatte. Sie war  gar nicht mehr da, reagierte auch überhaupt nicht.

Auch wenn sie uns dann versicherte das alles gut war und nur in Gedanken war, musste man dies schon ernst nehmen. "Was denkst du worüber sie nachgedacht hat das sie in so einen Zustand gekommen ist?", fragte mich Schwester Linda und ich sah nochmal hin wo sie gesessen war. "Wahrscheinlich über ihre Mutter...wahrscheinlich hat sie über sie nachgedacht!", antwortete ich und ging ebenfalls wieder.

Der Rest des Tages verlief zu unserem Glück sehr ruhig - oder den Umständen entsprechend ruhig! Jedes mal wenn Liana nun gegessen hatte war jemand da. Sie wollte zwar ein paar mal ins Badezimmer flüchten, jedoch ließen wir dies nicht zu. Falls sie aber tatsächlich sich übergeben muss, stellten wir ihr eine Nirenschale hin. Man konnte merken das sie nicht damit einverstanden war, protestierte jedoch auch nicht dagegen.

Hoffentlich würde in den nächsten Tagen nichts mehr passieren....sie verdient es endlich frei zu sein! Sie soll sich wieder wie ein Mensch fühlen können.

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt