Kapitel 21. Die Fotos an der Wand

497 17 0
                                    

Ich sah den Mann an, von Kopf bis Fuß. Es herrschte eine umheimliche Stille im Raum bei welcher ich mich ein bisschen unwohl fühlte. Schließlich stimmte ich dem Gespräch zu. Es waren ja zwei Polizisten vor meiner Türe welche auf mich aufpassen würde, das gab mir etwas Sicherheit, trotzdem würde ich jeden seiner Bewegungen mitverfolgen. 

WB (...Dr. William Braun) : Also Liana. Ich bin Doktor William Braun, aber du kannst mich gerne Will nennen. Man hat mir schon gesagt was passiert ist, furchtbar. Niemand sollte sowas erleben müssen und vor allem nicht mit so einem jungen alter. Wie fühlst du dich denn?

LI (...Liana) : Es geht mir gut! 

WB: Wieso zitterst du dann? Du würdest wohl nie jemanden sagen wie schlecht es dir wirklich geht oder? 

LI: D...Doch...sogar zwei Leuten würde ich es sagen...

WB: Wenn denn? 

LI: P...Phil und Franco..

WB: Ah ja, ich habe schon gehört das du zu den beiden eine sehr starke Verbindung aufgebaut hast. Darf ich fragen ob dir schon mal wehgetan hast? Ich meine damit ob du sowas schon mal absichtlich gemacht hast..?

LI: J..Ja...hab ich.

WB: Und was hast du da so gemacht? Wie lange ist das ungefähr her? 

LI: Ähm..ich habe....ich habe gegen eine Wand geschlagen. Das war ungefähr 3 Wochen her..

WB: Seitdem kennst du Phil und Franco oder? 

LI: Ja!

WB: Du bist von dir aus seit 3 Wochen clean?

LI: ...ja...ich wollte es nicht da ich mir dachte das Phil und Franco traurig sein würden wenn ich es wieder tun würde...

WB: Interessant! 

Will stellte mir noch ein paar Fragen und schrieb sich alles ganz genau auf. Anscheinend wusste er alles von mir, obwohl ich ihm gar nicht mal so viel erzählt hatte! Irgendwann verabschiedete er sich von mir und ging. Nun war ich wieder alleine in meinem Zimmer. Obwohl ich liebend gerne das Buch weiterlesen wollte, konnte ich nicht da mir schon ein bisschen die Augen wehtaten.

Ich beschloss daher ein bisschen raus zu gehen in den Park welcher sich auf dem Krankenhausgelände befindet. Mittlerweile fühlte ich mich auch schon wieder ein wenig besser. So ein Mist aber auch! Das hatte ich ja völlig vergessen..meine Schulte rund mein Unterschenkel! Naja egal, ich konnte mich ja auf einer Krücke abstützen, ich würde das schon irgendwie hinbekommen. 

Ich nahm mir eine von den Krücke welche neben meinem Bett standen und versuchte aufzustehen. Auch wenn mir Bettruhe verschrieben wurde, konnte ich nicht nur den ganzen Tag herumliegen. Ich stand auf und stieß gleich ein leises Stöhnen aus. Mein Bauch hat noch ein wenig weh aufgrund der Nähe welche ein bisschen zogen. Nichtsdestotrotz stand ich auf und ging aus meinem Zimmer. 

Zu meinem Glück sah ich gerade keinen. Die beiden Polizisten hatten anscheinend gerade eine Pause und ich konnte meine Chance gut nutzen. Es war ganz Still weshalb man die Krücken auf dem kalten Boden deutlich hören konnte. Ich ging ein wenig im Gang herum und blieb dann wie angewurzelt vor einer Wand stehen. 

Es hingen überall Bilder von weltbekannten Ärzten auf der Wand. Als mein Blick über alle an der Wand hängenden Bilder ging, sah ich ein Foto von meinem Arzt Frederik Seehauser, neben ihm stand eine Frau. Die beiden umarmte sich gerade und schiene überglücklich zu sein. Es dauerte eine Weile bis ich erkannte das es sich bei der Frau auf dem Foto um meine leibliche Mutter handelte. 

Mir blieb der Atem für eine kurzen Moment weg und alles an was ich denken konnte warne Fragen. Fragen über Fragen. Wieso hing dieses Foto dort und wieso kannten sich meine Mutter und Frederik? Wieso hatte er mir nichts gesagt? 

Genau in diesem Moment hörte ich jemanden hinter mir. "Hey Maus, was machst du denn hier? Solltest du nicht in deinem Bett sein?", fragte ich jemanden. Als ich hinter mich blickte, sah ich Franco. Er lächelte mich herzhaft an und verfrachtete mich sofort in einen Rollstuhl um mich wieder zurück zu bringen in mein Zimmer. 

Als wir wieder bei meinem Bett waren und er mir hinüber half, kam auch schon Frederik herein. "Na? Wie geht es uns denn? Du wolltest doch nicht etwa abhauen oder?", fragte er mich humorvoll und trat näher. Ich wurde jedoch immer angespannter und versuchte nicht ganz so schnell zu atmen. Da ich nicht wusste wie ich reagieren sollte, nahm ich einfach Francos Hand da er mir Sicherheit gab.

"Liana? Hey Liana, ganz ruhig. Versuch dich zu beruhigen, schön langsam atmen!", meinte Franco als er merkte wie ich leicht in Panik geriet. Frederik merkte dies ebenfalls und beim Versuch näher zu mir zu kommen, begann ich nur noch schneller zu atmen. "Liana!", hörte ich nur jemanden rufen und sofort blickte ich panisch zur Türe. 

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt