Kapitel 43. Reanimieren

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Ich sah Franco hinterher, konnte jedoch nichts machen. Da ich an Geräte angeschlossen war und mir Bettruhe verordnet wurde konnte ich nicht weg. Doch dann kam mir eine Idee. Ich stellte einfach den Alarm der Geräte aus, befreite mich von ihnen und dann konnte ich mit einem Rollstuhl zu Liana. 

Gesagt - getan. Ich schaltete den Alarm aus, entfernte die Kabel und war gerade dabei mich in den Rollstuhl zu setzen als Paula hereinkam. "Ich dachte mir schon das du abhauen willst. Na los! Zurück ins Bett. Im ernst du bist ja noch schlimmer als manch andere Patienten. Genervt stieg ich wieder zurück ins Bett und man steckte wieder die ganzen Kabeln an. 

"Ich wusste gar nicht das du eine Freundin hast!", sagte sie während sie sich meinen Befund ansah. Darauf sagte ich nichts und fragte sie einfach nur wie es aussah. "Es sieht gut aus, innerhalb einer Woche können wir dich entlassen, du musst nur noch hier bleiben wegen deiner Gehirnerschütterung!", sagte sie und war bereit zu gehen als sie stehen bleib. "Wie lange soll das noch weitergehen?", fragte sie mich. Selbst nach all den Jahren konnte ich ihr nicht verzeihen, nicht nach dem was sie getan hatte.

"Du hast damals gesagt das ich Schuld trage für etwas was du getan hast. Ich habe damals der Frau nicht das falsche Medikament gegeben, du warst es und wegen dir habe ich die Schuld bekommen. Wie wäre es wenn du zuerst deinen Fehler eingestehst und dann um Vergebung bittest!", antwortete ich und drehte mich von ihr weg. Ich wollte einfach nur zur Liana - mehr wollte ich nicht. 

Nachdem ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte kam Hannah und ihr Kollege herein. Sie befragten mich zum Unfallhergang, doch leider konnte ich nicht viel dazu sagen. Bei meiner Frage ob sie wissen würden was mit Liana war, erzählten sie mir das sie mittlerweile auf der ITS war. Ich fühlte mich so schrecklich - war es meine Schuld? 

Franco Fabiano pov: 

Ich ging langsam in Lianas Zimmer hinein. Nichtmal nachdem sie von ihrem Stiefvater ins Krankenhaus gekommen war sah sie so schlimm zugerichtet aus. Was wohl die kleine noch alles durchmachen muss. Sie wäre die letzte Person welche sowas verdient hätte, hatte sie denn nicht schon genug Schmerzen im Leben gehabt? 

Ich setzte mich neben sie hin und begann ihre Hand zu halten. "Ich weiß das du stark bist, also kämpf dich ins Leben Liana - bitte!", sagte ich leise. Als ich wieder aufschaute sah ich Hannah im Türrahmen stehen. Sie sah über den Zustand von ihr schockiert aus, leise schüttelte ich meinen Kopf und ging mit ihr nach draußen. "Es tut mir so leid Franco..", sagte sie und umarmte mich traurig. 

FF (...Franco Fabiano) : Ist schon okay, mehr kann man jetzt nicht machen..

HB (...Hannah Becker) : Und wie geht es dir damit?

FF: Wie soll es mir denn schon gehen? Meine Tochter ist heute fast gestorben und die Chance das sie überlebt liegt bei 10%. Das hat sie nicht verdient, du hast doch selber gesehen wie gut es ihr jetzt schon ging, es hat alles gepasst! Du musst die Leute finden welche das getan haben! 

HB: Franco wir sind dran, es ist nur leider nicht so einfach. 

FF: Wie-

Ich wollte gerade etwas sagen, doch dann ertönte ein lautstarkes Piepsen. Kam das etwa aus Lianas Zimmer? Alle verfügbaren Krankenschwestern rannten in ihr Zimmer und gleich darauf folgte Frederik welcher mich aus dem Zimmer sperrte. Nein! Nein! Was passierte mit meiner Tochter?!

Frederik Seehauser pov:

Ich war gerade bei einem anderen Patienten als ich ein Notfallsignal bekam - es kam aus Lianas Zimmer. Verdammt! Sofort ließ ich alles stehen und liege und rannte in ihr Zimmer. Sie hatte Kammerflimmern. Da Franco ebenfalls hineinwollte, knallte ich die Türe vor ihm zu. "Alles klar, einmal aufladen auf 100 und dann alle Weg von der Patientin!", sagte ich nahm den Defibrilator in die Hand. Ich verpasste ihr den ersten Schock...nichts! "Herzstillstand, beginne zu reanimieren!", sagte eine Krankenschwester und begann eine Herzdruckmassage während der Defibrilator stärker gedreht wurde. "Alles weg!", sagte ich nur und verpasse ihr den zweiten Schlag, wieder nichts! "Komm schon kleine, so endet das nicht hört du?! So endet das nicht!", sagte ich zu ihr und verpasste ihr den dritten Schock, ohne Ergebnis. 

Verzweifelt sah ich auf den regungslosen Körper von Liana, das darf so nicht enden. Liana sollte nicht wie ihre Mutter sterben. "Nochmal aufladen auf 200!", forderte ich an. "Doktor..", versuchte mich eine Krankenschwester zu erreichen, doch ich wiederholte nur meine Aufforderung. 

Plötzlich ertönte ein weiteres Piepen. 

Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt