Der Fund der Namenlosen ||ASDS Fanfiction||

Kapitel 6. Die erste Nacht

Es wurde schon langsam dunkel draußen und immer kälter. Schon komisch in einem Bett zu schlafen anstatt am Boden zu liegen. Dann klopfte es und kam eine Krankenschwester mit einem Tablett hinein. 

Sie lächelte freundlich und stellte es vor mich hin mit vergrößertem Abstand. "Hier dein Abendessen, Dr. Seehauser meint das es gut wäre wenn du so viel wie möglich essen würde damit du wieder zu Kräften kommst. Ich komme später nochmal vorbei!", erklärte sie mir, stelle das Tablett hin und ging wieder. 

Auf dem Tablett waren zwei Brote mit je Schinken und Käse drauf und ein Joghurtbecher. Ganz schön viel Essen wenn ich daran denke was ich alles zum essen bekommen habe als ich noch mit meinem Stiefvater gelebt hatte. 

Ich hatte jedoch nicht wirklich Hunger und beschloss daher mich ein wenig umzusehen. Auf dem Tisch welcher neben einem Kleiderschrank stand, lagen Klamotten darauf. "Für Liana!", stand auf einem Zettel welcher daneben lag. Ich musste leicht schmunzeln da ich die Schrift erkannte, es war Phil Handschrift war. Mit den frischen Anziehsachen verschwand ich im Badezimmer und entledigte mit meinem Krankenhauskittel. Ich zog die neuen Sachen an und ging aus meinem Zimmer hinaus. 

Es war eigentlich so gut wie niemand am Gang. Jeder wahr wahrscheinlich schon im Zimmer oder schlief sogar schon. War das meine Chance? Vielleicht könnte ich jetzt von hier abhauen? Ich war gerade dabei durch den Ausgang zu gehen, als mich plötzlich jemand ansprach. "Hey, Liana! Was machst denn hier draußen noch so spät? Solltest du nicht eigentlich im Bett sein und was essen?", fragte man mich. 

Als ich mich umdrehte, sah ich das Dr. Seehauser hinter mir stand und mich besorgt ansah. "I..Ich...Ich wollte nur raus...?", gab ich ihm zurück. Er setzte mich in eine Rollstuhl und fuhr mich zurück in mein Zimmer. Na toll. Ich kann nicht mal spazieren gehen! Nachdem wir in meinem Zimmer angekommen waren und ich mich wieder hingelegt hatte, setzte er sich mit großem Abstand zu mir hin. 

FS (...Frederik Seehauser) : Es geht mich eigentlich nichts an, aber wieso vertraust du nur Phil?

LI (...Liana) : Er hat mich gleich am Anfang verstanden. Ich weiß es nicht, ich fühle mich bei ihm einfach sicher...!

FS: Verstehe...und darf ich fragen woher die ganzen Narben auf deinem Rücken kommen oder generell all die Wunden? Mir wurde schon berichte das dein - Stiefvater recht aggressiv war.  

LI: Die Narben sind schon alt, ein Monat ungefähr. Er trink jeden Tag mindestens zehn Bier und wenn er richtig betrunken ist, ist er wütend und dann begann er Sachen auf mich zu schmeißen. Die Narben auf meinem Rücken entstanden entweder von einem Messer und verbrochene Bierflaschen welche er auf mich warf!

Während ich es ihm erklärte sah ich wie schockiert er war. Er schluckte schwer und holte etwas aus seiner Tasche heraus. Es war das Buch welches ich in der Wohnung liegen hatte. "Phil hat gesagt das ich es dir geben soll wenn du wach bist und er hat auch gesagt das du ein Genie bist!", meinte er und reichte es mir. Zögerlich nahm ich das Buch entgegen und lächelte als ich es öffnete. 

Obwohl ich es bestimmt schon mehr als fünf mal durchgelesen hatte, begann ich gleich zu lesen. Es wurde einfach nicht langweilig und außerdem lernte ich jedes mal was neues da ich die ganzen Zusammenhänge zu verstehen begann. 

"Bevor du das Buch verschlingst...bitte iss noch etwas! Ich oder eine Krankenschwester kommt dann nachher nochmals!", sagte er und verließ den Raum. 

Was haben die nur alle mit dem Essen? Es geht mir doch gut und ich konnte zum ersten mal in meinem Leben sagen das och glücklich war da ich weg von diesem Monster war! 

Ich legte das Buch kurzerhand auf die Seite und begann ein wenig zu essen. Alles schaffte ich nicht, es war viel zu viel. Nachdem ich ein bisschen weniger als die hälfte gegessen hatte, begann ich erneut das Buch zu lesen, obwohl ich bestimmt eh schon alles auswendig wusste. 

Es wurde draußen immer dunkler und ich merkte wie mir langsam die Augen zufielen. Meine Augenlieder wurden so schwer das ich diese kaum mehr offenhalten konnte. Irgendwann schlief ich dann friedlich ein.