JULIAMit Flipflops und Strandhüten bekleidet, watschelten Sean, Tamara, Zoe und ich an dem großen Becken des Freibads vorbei.
Ein Stück weiter weg, plantschten schon zahlreiche Kinder mit ihren Eltern in dem niedrigen Kinderbecken.
»Der Typ hat mich gerade abgecheckt!«, quiekte Tamara und schaute einem durchtrainierten Mann hinterher.
Sean stöhnte genervt. »Der hat bloß deine Brüste angestarrt.« Wenn er keine Sonnenbrille getragen hätte, dann hätte man bestimmt sein Augenrollen bemerkt.
Auch Tamara verdrehte mit Sicherheit ihre Augen unter ihrer Sonnenbrille. Seufzend zupfte sie ihr knallrotes Bikinioberteil mit der gebundenen Schleife zwischen ihren Brüsten zurecht. Noch trug sie kurze ausgefranste Jeanshorts.
»Sicher, dass er wirklich dich angeschaut hat und nicht eher Julia?«, neckte mich Zoe mit wackelnden Augenbrauen.
Ich zog die Nase kraus. »Ganz sicher nicht!« Ich traute mich nicht, nur mit dem Bikinioberteil zum Freibad zu gehen. Viel wohler fühlte ich mich mit einem weißen, ziemlich großen T-Shirt und dazu fast die gleichen Jeansshorts wie Tamara.
Wir vier entschieden uns für einen Platz auf der Wiese etwas abgeschottet von den anderen. Von dort hatte man dennoch gute Aussicht zu Paul (weil das Zoes einzige Bitte war) und die Entfernung zum Becken war gering.
Jeder breitete sein Handtuch auf dem Gras aus. Während Tamara und Zoe in einen Selfie-Wahn gerieten, rieb sich Sean ordentlich mit Sonnencreme ein. Nachdem er fertig war, reichte er mir die Tube.
Noch bevor ich das erste bisschen auf meinen Armen verteilen konnte, meldete sich Tamara zu Wort: »Uhhh, denkt ihr, ich finde jemanden, der mir den Rücken eincremen wird?«
»In der langen Wartezeit wird dein Rücken schon zu Bacon gebraten sein, wenn du am Ende des Tages dran kommst«, behauptete Sean neckisch.
»Oh, ha-ha«, erwiderte Tamara und zeigte ihm ihren schwarzlackierten Mittelfinger. »Ich hätte aber nicht gedacht, dass es verhältnismäßig so leer sein würde«, sagte sie mit Blick zum Becken.
»Okay, ich bin fertig mit der Sonnencreme«, ließ ich alle wissen und legte die Tube weg.
»Halt, dein Gesicht hast du ausgelassen!«, verneinte Zoe und drückte ihre Daumen in den kleinen Klecks auf ihrem Oberschenkel. Auf meine Wangen verteilte sie horizontal etwas Sonnenschutz mit ihren Daumen. »So, jetzt bist du startklar.«
»Wow, danke, Mom«, schnaubte ich.
»Gern geschehen, Liebling. Jetzt geh und hab Spaß.« Sie wedelte mit ihrer Hand Richtung Wasser und wollte mich verscheuchen.
Ich verdrehte – auch mit einem Schmunzeln – die Augen und watschelte in Flipflops los. Währenddessen verschmierte ich die Sonnencreme in meinem Gesicht.
»Willst du denn nicht deine Klamotten ausziehen?«, fragte Sean. Auf Knopfdruck wurde er sofort rot, sobald er realisierte, wie zweideutig das klang. Zoe und Tamara kicherten.
»Oh, ich wollte noch gar nicht ins Wasser. Bloß ... schauen.«
»Schauen?«, echote er ungläubig.
Die Wahrheit war, dass ich mich noch nicht vollständig bereit fürs ausziehen fühlte. Vielleicht nachher. Oder auch gar nicht.
Am Rand des Schwimmbeckens standen ein paar Kinder, die ich so auf acht oder neun einstufte. Sie brabbelten davon, wer am tiefsten tauchen kann, zählten dann bis drei und sprangen gleichzeitig ins Wasser.
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Fears Between Us
Romance[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...