NAVEEN
june 2012, age 15Mit dröhnendem Schädel, alkoholisierten Atem und verspannten Muskeln, wachte ich in einem fremden Bett auf. Alles tat weh.
Stöhnend richtete ich mich auf, fuhr mir durch die Haare und streckte meine Arme sowohl Beine aus. Im Anschluss hob ich die Bettdecke und stellte fest, dass ich vollständig nackt war. Schockiert ließ ich die Bettdecke fallen.
Ich sah mich daraufhin im Raum um. Trotz der verklebten Augen wurde mir schnell klar, dass ich mich in einem ranzigen Motel Zimmer befand.
Ein Murmeln von der anderen Seite des Bettes erklang. Es war ein Mädchen.
Sie lag auf dem Bauch und ihr Gesicht war in den Kissen vergruben. Ich erlaubte mir selbst, trotz schnellem Herzschlag, vorsichtig die Decke von ihrem Rücken zu schieben und tatsächlich, ja, meine Vermutung war richtig: Sie war ebenso nackt.
Heilige Scheiße, neben mir liegt ein nacktes Mädchen!
Ich ging gedanklich die gestrige Nacht durch. Schritt für Schritt dachte ich daran, wie Zach und ich Christopher Newtons Party bei der alten Grill-Hütte besucht hatten. Wir tranken, rauchten, feierten. Alles beim alten.
Dann tauchten da diese Zwölfklässler aus unserer baldigen Highschool auf. Unter ihnen zwei Dutzend achtzehnjährige Mädchen mit großen Ärschen, tiefen Ausschnitten und dem Willen, diese Nacht nicht alleine zu beenden.
Jessica Treyson, das größte – Na ja, wie soll ich das sagen, ohne Anti-Feministisch zu klingen? – Flittchen, aus ganz Pittsburgh, hatte ein Auge auf mich geworfen.
Aus sicherer Entfernung beobachteten Zach und ich, wie sie mit jedem Typen flirtete und alles bekam, was sie wollte, ohne sich anstrengen zu müssen. Sie war der Meinung, dass ihr die Welt gehören würde. Ich hasste diese Art von Mädchen.
Zach sagte mir nach seinem vierten Bier: »Wenn du sie heute nicht vögelst, muss ich dich enterben.«
Ich erwiderte: »Wie stehen überhaupt die Chancen, dass sie es will?«
Er schnaubte: »Wir wissen alle, dass sie dich seit Anfang des Jahres ins Bett kriegen will. Sie denkt, weil du erst seit kurzem fünfzehn bist, dass du leicht zu manipulieren bist.«
Witzig, wie falsch sie lag. Jessica Treyson hätte mich allerdings nicht weniger interessieren können, wäre da nicht diese eine Sache gewesen. So gesehen wollte ich eigentlich nichts von ihr, weil ich sie mochte oder so, sondern nur um Zach und mir selbst etwas zu beweisen.
Ich trank einen großen Schluck Bier und brummte: »Scheiß drauf, ich tue es. Jetzt. Aber nur, wenn du auch jemanden hast.«
Zach lachte: »Oh, keine Sorge, ich bin in zwanzig Minuten in dem Motel am Ende der Straße mit 'ner heißen Brünette verabredet.«
Ich war baff. Wann hatte er das denn geschafft? Ich war doch vorhin bloß zwei Minuten weg von ihm, um pissen zu gehen.
Ich drückte Zach meine leere Bierflasche in die Hand und bewegte mich sofort auf Jessica zu, denn genau das war auch mein Plan.
Sie stellte das Gespräch zu einem großen, blassen Kerl mit Möchtegern Schnurrbart ein: »Jim, wir reden später.« Der Typ verschwand. »Hi, du kommst doch nach den Sommerferien auf unsere Schule, nicht wahr? Wie war dein Name noch gleich?«
Ich grinste hinterlistig: »Cam. Und du heißt...?«
Sie wirkte verblüfft, vielleicht sogar gekränkt, weil ich ihren Namen nicht kannte. Also, natürlich wusste ich wie sie hieß, aber ich wollte nicht, dass sie noch mehr Selbstbewusstsein als ohnehin schon bekam. Sie räusperte sich: »Jessica Treyson. Du hast noch nicht von mir gehört?«
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Fears Between Us
Roman d'amour[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...