[Roman] emotional + spicy + romantic
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Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht.
Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...
Schon sobald ich aus dem Bus ausstieg, winkte mir Zoe ein paar Meter entfernt freudig zu.
Ich spazierte ihr entgegen und begrüßte sie mit einer herzlichen Umarmung. »Wie geht's dir?«, erkundigte ich mich bei ihr.
Sie löste sich aus der Umarmung. »Ganz okay. Die Hitze macht mir ein wenig zu schaffen, aber du kennst das ja.« Sie hob eine Schulter, als hätte sie diese Wärme einfach akzeptiert und eingesehen, dass sie nichts unternehmen könne.
Ich betrachtete Zoes heutiges Outfit. Sie trug ein weißes Kleid mit dezentem Blumendruck und Puffärmeln, dessen Ausschnitt quadratisch war. Der Saum reichte bis zur Mitte ihrer Oberschenkel. Dazu trug sie weiße Ballerinas. Ihre Erdbeerblonden Haare waren zu einem Zopf geflochten. Die Farbe ihrer manikürten Fingernägel, glich der ihres Kleids.
Mein Outfit war selbstverständlich kaum erwähnenswert im Gegensatz zu ihrer Erscheinung. Ich trug ein blaues Tanktop und eine kurze, weiße Jeanshose.
Nebeneinander schlenderten wir durch den Eingang der Mall.
»Du musst mich heute bei der Leine halten. Mein Lohn trudelt erst nächste Woche ein, bedeutet, dass ich nicht so viel Geld habe. Wenn ich zu viel ausgebe, werde ich mich heute Nacht nur wieder in den Schlaf weinen.«
»Keine Sorge, ich werde dich im Auge behalten«, versprach ich ihr.
Es stellte sich schnell raus, dass wir im ersten Laden kein Glück hatten. Gefunden hatten wir ausschließlich tausende alte Hemden und BHs mit zu viel Rüsche.
Der nächste Laden, dem wir einen Besuch abstatteten war American Apparel. Wir verloren gar nicht viel Zeit, sondern watschelten Augenblick in die Badeabteilung.
Zoe machte ein paar »Wow«- und »Ah«-Geräusche und schnappte sich fünf Bikini-Sets auf einmal. Während sie einen totalen Lauf erwischt hatte, stand ich unschlüssig vor einer Wand mit unterschiedlichen Zweiteilern. Auf gut Glück nahm ich mir vier mit und joggte Zoe hinterher zu den Umkleiden.
Mit einem Lächeln im Gesicht zog sie den Vorhang einer Kabine auf und dann zu. Ich verkroch mich neben sie in die Kabine und war mir unsicher, was ich zuerst anprobieren würde.
Noch bevor ich meine erste Wahl treffen konnte, meldete sich Zoe zu Wort: »Fertig! Komm mal schauen.«
Ich seufzte und zog den Vorhang ihrer Umkleide nur ein Stück auf, um mich dadurch zu quetschen. Ich wollte nicht, dass jemand fremdes hier rein spähen konnte.
»Wie findest du es?«, wollte Zoe wissen und deutete an sich runter zu dem gelben Bikini.
»Ganz hübsch, aber die Farbe harmoniert nicht mit deinem hellen Hautton«, erklärte ich ihr meine Empfindung.
»Bin der selben Meinung«, sagte sie und seufzte.
Zurück in meiner eigenen Kabine, schnappte ich mir sogleich den ersten Bikini. Er war dunkelblau mit weißen punkten. Angezogen sah er schrecklich aus. Der Push-Up war viel zu übertrieben, was mir vorher gar nicht aufgefallen war. Ich zog ihn rasch aus und übersprang den Akt, Zoe nach einer Meinung zu fragen.
Der nächste war schwarz aber viel zu groß, und auf eine neue Nummer kleiner zu besorgen, hatte ich keine Lust.
Der letzte beäugte ich skeptisch. Er war ein Zweiteiliger Bikini, der die Farbe eines pastellfarbenen Grüns besaß. Das Unterteil war über dem Slip an der Leiste überkreuzt. Das Oberteil war unter den Cups überkreuzt.
Im Spiegel versuchte ich herauszufinden, wie ich es an mir fand. Meine Brüste bekamen trotz fehlender Push-Up-Einlage, dank dem überkreuzten schnitt, einen hübschen und definitiv anzüglichen Ausschnitt.
»Achtung, Achtung, ich komme rein«, warnte mich Zoe, ehe sie schnell meinen Vorhang zu Seite schob und sich neben mich quetschte.
»Was hältst du von–« Sie stoppte abrupt, sobald sie mich im Spiegel sah. Dann pfiff sie anerkennend. »Wow, Julia, du ... du siehst toll aus. Warum hab ich dich noch nie in einem Bikini gesehen?«
»Ich ... ich weiß nicht. Irgendwie steht es mir nicht.«
»Bist du bescheuert? Du siehst fantastisch aus! Pack die Arme weg!« Sie schlug mir auf die verschränkten Arme von meinem Bauch.
Es schmeichelte mich, wie sie über mich redete und mir Komplimente gab, aber so ganz konnte ich es nicht nachvollziehen. »Danke, Zoe, aber ich weiß nicht so recht. Das ist viel Haut.«
»Na und? Lass dich davon nicht beeinträchtigen. Das Grün steht dir so super und lässt deine grünen Augen noch grüner strahlen!«
Mit warmen Wange lächelte ich und drehte mich vor dem Spiegel hin und her. So langsam bestärkte sich mein Selbstbewusstsein. »Okay«, sagte ich leise. »Ich nehme ihn.«
Zoe quiekte aufgeregt und hüpfte auf der Stelle wie ein Flummi. Ihr geflochtener Zopf baumelte in alle Richtungen. Erst in dieser Sekunde bemerkte ich ihren eigenen Bikini. Es war ein Azur-blauer Neckholder. Schlicht, jedoch ebenso gewagt und aufreizend, wie ich fand.
»Ich sehe toll aus? Was ist mit dir? Du schaust genauso fabelhaft aus.«
Zwei Grübchen erschienen in ihren Wangen. »Ich mag mich auch in dem Set. Und außerdem ...« Sie griff hinter sich und zeigte mir das Preisschild. »... ist es im Sale«, trällerte sie.
»Hervorragend.«
»Glaubst du, Paul wird es gefallen?«, fragte sie unerwartet. Paul war seid Monaten ihr Schwarm. Sie sagte mir, dass er auch im Freibad sein würde.
Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Er wird es lieben, vertrau mir.«
Sie grinste. »Hoffentlich, weil sonst muss ich härtere Geschütze ausfahren.« Sie streckte den Kopf um den Vorhang herum und hielt Ausschau, ob sie ohne peinliche Blicke hier raus treten könnte. Die Luft war rein, also watschelte sie zurück.
Ich seufzte theatralisch. Währenddessen zog ich mir meine normalen Klamotten wieder an. »Ach, wie schön doch junge Liebe sein kann.«
»Ja, und was glaubst du, wie gut es sich anfühlt, wenn man das auch noch am eigenen Leib erlebt?« Ich realisierte schnell, worauf sie hinaus wollte.
»Lass mich mit dem Kram in Ruhe«, brummte ich genervt. Ich hasste es, dass sich die Leute um mich herum mehr für mein Liebesleben interessierten, als ich es selbst tat.
»Keine Sorge, das wird keins von diesen Gesprächen.«
Wir traten beide gleichzeitig aus den Kabinen, vollgepackt mit Bikinis. Zoe deutete mit einem Nicken zu der Stange, an der wir die aussortierten, angezogenen Kleidungsstücke aufhängten.
Auf dem Weg zu den Kassen, malte ich mir aus, wie es wohl mit einem festen Freund sein mag. Vielleicht sogar Lee? Wäre er mit mir wie in diesen kitschigen Liebeskomödien shoppen gegangen? Hätte er sich dann vor der Umkleide beschwert, dass ich lange brauche, nur um dann bei meinem rauskommen große Augen zu machen und mir zu sagen, dass ich das schönste Mädchen auf der Welt bin?
Einen stinknormalen Alltag mit einem stinknormalen Freund war doch eigentlich total simpel, nur in meinem Leben schlecht vorstellbar.
Hör auf, Julia. Du gehst auf die NYU, da wirst du eh niemanden mitnehmen können.
Verrückt, wie präsent das Thema feste Beziehung im Leben einer Teenagerin sein konnte, selbst wenn sie nicht mal in einer steckte.
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