JULIAEin Summen erklang von der Apartmenttür. Ich wollte nachschauen, erinnerte mich dann aber wieder, dass das ja gar nicht mein Apartment war. Ich blieb mitten im Raum stehen und Naveen schlenderte in den Flur.
Ob er wohl gemerkt hatte, wie schnell mein Herz schlug und wie es mehrere Purzelbäume pro Sekunde machte?
Meine Beine wurden ganz wackelig. Ich befürchtete, dass sie einknicken könnten, weshalb ich mich holprig auf die Bettkante setzte. Die Plastikplane knisterte unter meinem Gewicht.
Möglicherweise war es auch nur mein Kreislauf, der verrückt spielte. Alles hätte der Auslöser dafür sein können.
Nervös kaute ich an meinen Fingernägeln, während ich das Schlafzimmer betrachtete. Keine Nägel in den Wänden, was bedeutete, dass keine Fotos oder Bilder an ihnen hingen. Schon bei meinem letzten Besuch hier, nahm ich war, dass in diesem Apartment keine Dekoration vorhanden war.
Irgendwie traurig.
»Hey!«, sagte plötzlich jemand.
Ich zuckte zusammen und fühlte mich grundlos ertappt. Blitzschnell stand ich auf meinen Beinen, war dabei aber so flott, dass ich mit dem Fuß auf dem Plastik ausrutschte und drohte, hinzufallen.
Ein erschrecktes Quieken verließ meine Lungen.
Ich kniff verängstigt meine Augen zu und machte mich darauf gefasst, den harten Boden unter meinem Hintern zu spüren, bis ich nur wage realisierte, dass jemand auf mich zu gesprintet kam und seine Arme um meinen Körper schlang.
Ich wusste nicht, ob es meins oder seins war, jedoch schlug hier gerade ein Herz gewaltig gegen meine Brust.
Naveens eine Hand verweilte flach auf meinem oberen Rücken. Die andere auf meinem Steißbein.
Hitze schoß mir in meine Wangen. Ich hatte vorgehabt, sofort die Augen zu öffnen, doch irgendwie erwies sich das als schwieriger, als gedacht. Schlussendlich tat ich es trotzdem.
Die abgrundtief dunklen Augen überraschten mich nicht. Jene Augen musterte ich schon mehrere Male bei unseren anderen siebzehn aufeinandertreffen (Nicht, dass ich gezählt hätte). Jene Augen waren zudem nicht mehr aus meinen Gedanken wegzudenken. Ich vergötterte jene Augen, obwohl der Besitzer es nicht einmal wusste.
»Alles okay?«, fragte er flüsternd.
»Ja«, antwortete ich atemlos.
Er nickte, als sei er froh darüber gewesen. Sein Duft ... Meine Güte, dieser Duft verschlug mir die Sprache. Sein Parfüm, Aftershave, Deo, oder was auch immer es war, roch nach einer würzigen, herben Mischung. Genauso roch es nach Leder und Wärme.
Ist das überhaupt möglich? Wärme riechen?
Jemand hinter Naveen räusperte sich. Beinahe rutschte ich ihm vor Schreck aus den Armen. Schnell ließ er mich los und brachte Abstand zwischen uns.
»Süß«, meinte Zach trocken. Er hatte eine Bierflasche in der Hand. Den Flaschendeckel öffnete er mithilfe der Kante des Türrahmens. Der Deckel fiel zu Boden und rollte etwas in den Raum hinein. Zach trank einen genüsslichen Schluck. »Können wir anfangen?«
• • •
Naveen tunkte die Malerrolle in einen der weißen Farbeimer. Er klopfte die Rolle etwas ab und begann dann, die Farbe auf der Wand zu verteilen. Dabei registrierte ich etwas, dass mir seltsam vorkam.
Als hätte er es gespürt, dass ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte, drehte er sich um, sah mir aber nicht in die Augen. »Ist was?«, wollte er wissen.

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Fears Between Us
Romance[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...