JULIAStürmisch nahm Naveen meine Wangen in seine Hände und presste seine Lippen wieder auf meine. Ich schnappte erschrocken nach Luft als er beinahe verzweifelt versuchte meine Lippen mit seiner Zunge zu spreizen.
Instinktiv riet mir mein Gewissen, mich von ihm loszureißen, aber ich brachte es nicht über mich. Seine Nähe fühlte sich viel zu gut an.
Ich gewährte ihm Zutritt in meinen Mund, was ihm ein Stöhnen entlockte. Von Kopf bis Fuß: Alles in meinem Inneren kribbelte.
Der Länge nach drückte er seinen Körper an meinen, um mir zu zeigen, wie sehr er das hier wollte. Vielleicht sogar brauchte.
»Fuck, Julia«, nuschelte er in meinen Mund. »Spring«, befahl er. Ohne überhaupt nachzufragen weshalb, sprang ich und schlang die Beine um seine Leiste. Sein Griff an meinen Oberschenkeln war grob und zärtlich zugleich. Was eine seltsame Kombination ...
Dass wir aus heiterem Himmel in seinem Schlafzimmer standen, fiel mir zu spät auf. Er streifte seine und meine Jacke ab und schmiss beide auf den Holzboden.
Behutsam legte er mich auf seiner Matratze ab, stand aber noch weiterhin neben dem Bett und beugte sich über mich. Da unsere Münder nicht mehr zusammenklebten, gab ich unwillkürlich ein Wimmern von mir, was er leider Gottes mitbekam und diabolisch lächelte. Dies hielt aber nicht lange an, weil er keine Zeit verlieren wollte, um mich weiter zu küssen.
»Julia ...«, hauchte er danach. »Ich würde dich so verdammt gerne berühren. Bist du dir sicher, dass du es mir erlaubst?« Mit geschwollenen Lippen sah er auf mich herab. Bestimmt färbte sich meine sonst blasse Haut rot, denn seinem belustigten Blick nach zu urteilen, erfreute er sich gerade an meiner Unsicherheit.
Ich nickte zurückhaltend, aber mein Inneres schrie förmlich Ja. Ich fragte mich still, ob es genauso schön wie seine Küsse sein könnte. »Was hast du vor?«, fragte ich ihn dann.
»Vertraust du mir?«, warf er zurück.
Gute Frage. Tat ich das? Konnte ich das? Stand es überhaupt in meinem Interesse? War Naveen Cameron, von dem ich seit Monaten wusste, dass er mich nicht leiden konnte, vertrauenswürdig?
Als ich nickte, sprach er weiter. »Gut, denn ich weiß mit Sicherheit, dass es dir gefallen wird.« Mein Puls beschleunigte sich als er mich auf den Mund küsste.
Seit wann ging das zwischen uns so schnell? Wir küssten uns bloß ein paar Mal und trotzdem war ich schnurstracks in seinem Bett gelandet. Bei dem Gedanken daran, wie viele Frauen hier schon vor mir lagen, verkrampfte sich etwas in mir. Jedoch durfte ich jetzt diese Gedanken nicht zulassen. Ich wollte alles um mich herum verstummen lassen, selbst wenn ich dafür einen Fehler begehen musste.
Naveen stand immer noch neben dem Bett. Er leckte sich über die Lippen, als wäre es ihm schwer gefallen, anzufangen.
Ich räusperte mich. »Ich weiß nicht, was ich tun soll, um ehrlich zu sein.«
Ich wusste, wie Sex funktionierte. Ich wusste auch, dass man Sex haben konnte, ohne direkt Sex zu haben. Trotzdem war ich einfach verunsichert. Immerhin schlief er schon mit tausenden Frauen, die alle samt wussten, was genau sie machen mussten. Also wie zum Himmel hätte ich wissen können, was er vor hatte oder was ich hätte tun sollen?
Naveen grinste hinterlistig und setzte sich an die Bettkante. »Nichts, was du nicht machen willst.«
Meine Anspannung erlosch augenblicklich und ich musste tatsächlich beschämt kichern. »Oh Gott, die Frage war jetzt echt unsexy, oder?«

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Fears Between Us
Storie d'amore[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...