JULIA»Herein spaziert!« Mit guter Laune öffnete ich meine Apartmenttür und deutete Savannah mit einem Arm, dass sie eintreten sollte.
Noch bevor sie den ersten Fuß anheben konnte, drängte sich ein sehr aktiver Finn an ihr vorbei. Er streifte sich hastig die Turnschuhe mit den Klettverschlüssen ab, schleuderte seinen Superhelden Rucksack, der im Vergleich zu ihm sehr groß erschien, durch den Flur und sprintete ins Wohnzimmer, um dort direkt den Fernseher einzuschalten und seine liebste Kindersendung zu schauen.
Ich verdrehte die Augen, da es nichts Neues mehr war. Savannah stand noch immer draußen. »Entschuldige«, sagte ich. »Ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich heute auf ihn aufpassen muss, während wir ...«
»Schon okay.« Hinter ihr schloss ich die Tür. Wir zogen unsere Schuhe aus und ich hing unsere Jacken an die Garderobe.
Heute war bereits unser sechstes Treffen. Abgemacht waren acht von Anfang November bis Ende Dezember. Dementsprechend ein Treffen pro Woche.
Trotz meines vollen Kalenders und den vielen Komplikationen, war ich stolz auf mich, dass ich es hinbekommen hatte, Savannah so regelmäßig zu sehen.
Ich war nicht nur stolz auf mich selbst, sondern auch auf Savannah. Sie wurde von Treffen zu Treffen offener und fast schon ... nett. Sie war natürlich immer noch eine Kratzbürste, aber mittlerweile ließ sie an sich Seiten zu, von denen ich anfangs dachte, sie würden nicht existieren.
Auf ihren Schultern lasteten mehr Probleme, als ich je hätte ahnen können. Dabei wusste ich nur grob, was sie beschäftigte ... Es machte mich traurig. Savannah verdiente es, so gesehen zu werden, wie sie wirklich war. Alle Menschen um sie herum hatten sich schon ein klares Bild von ihr gemalt, obwohl sie noch so viel über sie hätten lernen können.
Wir setzten uns an den Esstisch und legten unsere Rucksäcke auf der Tischplatte ab. Im Hintergrund liefen piepsige Stimmen aus der Kindersendung, die sich Finn auf dem Fernseher anschaute.
»Hunger?«, erkundigte ich mich.
»Nein, passt schon.« Ihre braunen Haare waren zu einem hohen Knoten gebunden. Sie trug ein langärmliges weißes Sweatshirt und eine blaue Boyfriend Jeans.
Als ich mir einen Bleistift aus meiner Tasche fischte, rollte er über die Kante und fiel zum Boden. Ich bückte mich runter und legte meine Haare über eine Schulter, wodurch die andere meinen freien Nacken entblößte.
»Was ist denn das da an deinem Hals?«, fragte sie aus heiterem Himmel.
Ich musste nicht lange nachdenken, bis ich begriff, über was sie sich wunderte. »Was?« Eilig wollte ich den Kopf hochziehen, knallte aber mit ihm an die Tischkante. »Au!« Meine Muskeln spannten sich an. Sobald ich wieder aufrecht saß, räusperte ich mich. »Gar nichts.« Schnell verdeckte ich meinen Hals mit meinen Haaren.
»Zur Hölle, das ist doch ein Knutschfleck, oder?« In ihrem Gesicht lag ein schelmisches Grinsen, das mir auf unerklärlicher Weise sehr bekannt vorkam.
»Unsinn«, beteuerte ich. Ich fühlte, wie meine Wangen warm wurden. Mir entging schon heute morgen im Badezimmer Spiegel nicht, dass sich auf meinem Hals bräunliche und rötliche Flecken gebildet hatten. Deswegen lief ich heute den gesamten Tag mit einem dicken Schal rum. Bis auf ... hier.
Verdammter Naveen!
»Erzähl mir alles! Wer war das? Der Typ, der dich versetzt hatte kann es unmöglich gewesen sein. Aber wer dann?«, hakte sie neugierig nach.
Ich beschloß, dass es zu spät für Leugnungen war, also seufzte ich resigniert. »Spielt das überhaupt eine Rolle?«
»Ja! Das ...« Sie schob die Haare zur Seite. »... sieht so verfickt scharf aus! Der Typ muss einen göttlichen Mund haben.«
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Fears Between Us
Romance[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...