⟣𝟐𝟏⟢

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⟣𝑳𝒆𝒗𝒊'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Es war nichts mehr wie vorher.
Sie redete kaum noch mit mir. Sie kam nicht mehr in der Nacht zu mir. Sie berichtete mir nicht mehr darüber, was sie geträumt hatte. Ich sah es ihr am nächsten Tag an, wenn sie einen Albtraum hatte und wartete immer, bis sie zu mir kommen würde. Sie kam aber nicht mehr.

Letztens sah ich, wie sie sich eine neue Laterne besorgt hatte. Ihre musste in der Nacht den Geist aufgegeben haben. Anstatt zu mir zu kommen, hatte sie sich in der Dunkelheit durch den Flur getastet.
Als ich sie traf und sie fragte, ob ich sie begleiten sollte, lehnte sie ab und sagte, dass sie es mal alleine versuchen wollte.

Wir distanzierten uns immer weiter voneinander und ich wusste nicht, wie ich das verhindern sollte. Ich konnte sie nicht dazu zwingen mit mir zu reden.

Ich geriet während des Trainings in Abwesenheit, sodass ich nicht merkte, wie sich zwei Rekruten wieder einmal prügelten.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich nur noch, wie ein Mädchen sich zwischen ihnen geschoben hatte und sich einen Schlag abfing.

„EY! AUSEINANDER!", brüllte ich und riss erst den einen zurück und dann den anderen. „Geht es dir gut?", fragte ich an das Mädchen gerichtet, was eine blutende Nase hatte. Sie nickte, verzog aber schmerzhaft das Gesicht.
„Geh ins Krankenzimmer", sagte ich ihr und wendete mich dann an die zwei Jungs, die von den anderen gehalten wurden.

„Tch. Ihr zwei wieder. Ich hatte euch gesagt, was passiert, wenn das hier nochmal passieren sollte! Ihr seid vom Training suspendiert und dürft liebend gerne die Küche, die Kantine und das Jungen-Klo säubern. Viel Spaß."

Und dann war ich auch schon fertig mit ihnen. Die beiden konnten sich später selbst um ihre Verletzungen kümmern.
„NA WIRDS BALD!"
Sie zuckten zusammen und dackelten davon. Gereizt stieß ich ein Seufzen aus. „Ihr macht einfach weiter", zischte ich und lehnte mich wieder an den Zaun.
Ich war in letzter Zeit schlechter als je zuvor gelaunt. Und das ließ ich ungewollt an den Rekruten aus.

Nach dem Training verließen alle den Platz, um jetzt wahrscheinlich duschen zu gehen und ich sah das als Gelegenheit selbst einmal Dampf abzulassen.

Ich zog meine Jacke aus und hing sie über den Zaun, um als nächstes zu den Dummies (Attrappen) zu gehen. Im nächsten Moment flog meine Faust nach vorne.

Jeden Gedanken, den ich erfasste, knallte ich dem Dummie gegen den Kopf.
„Willst du nicht lieber auch einen Gegner, der sich wehren und der dich angreifen kann?", fragte eine Stimme hinter mir.
„Wäre vom Vorteil", sagte ich an Mike gerichtet, der sich ebenfalls seine Jacke auszog. Diese landete aber anders als meine einfach auf dem Boden.

Ich verzog angewidert das Gesicht. Als Mike das sah, schmunzelte er und trat seine Jacke zum Zaun hin. Er traf dabei meine eigene und diese fiel mit runter.
Jetzt zischte ich. „Willst du mich provozieren?", fragte ich und guckte ihn ernst an.
Mike zuckte bloß mit den Schultern. „Muss ich das nicht?"

„Nein. Ich bin schlecht genug gelaunt", fauchte ich und schon ging der Kampf los.
Das war eine andere Hausnummer. Wenn Mike und ich kämpften, dann nahmen wir keine Rücksicht.
Die zwei stärksten Soldaten trafen aufeinander.

Mike war der einzige, der mich stärker machen konnte und ich war der einzige, der Mike stärker machen konnte. Wir hatten ein gesundes Kampfverhältnis. Und gerade weil wir unsere Tricks schon kannten, war es um einiges schwerer einen Treffer hinzulegen. Wir mussten uns, uns selber beweisen, indem wir es dennoch schafften den anderen auf die Knie zu zwingen.

Ich deutete einen Schlag an, dem Mike auswich, doch im nächsten Moment zückte ich mein Messer, das ich immer bei mir trug. Mike hatte darauf gewartet und versuchte mir das Messer aus meiner rechten Hand zu treten. Doch ich schmiss es zeitgleich in meine linke Hand und preschte hinter ihn.

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt