⟣𝟓𝟑⟢

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⟣𝑽/𝒏'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Mit feinen Liebkosungen lag ich in Levi's Armen. Mit seinen Fingern fuhr er über meinen Oberarm, ließ meine Haut kribbeln.
„Wie hast du geschlafen, Liebste?", hauchte er mir zu, noch ein wenig verschlafen und doch vollkommen anwesend.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, an denen ich immer noch seine spürte. Sofort sehnte ich mich nach seinen Lippen.
„Unbeschreiblich gut...", murmelte ich. Unbeschreiblich gut, was unheimlich vergänglich war.

Denn das war unsere letzte Nacht, gestern unser letzter Tag zusammen, bevor sich unsere Wege wieder für einen ungewissen Zeitraum trennten.
Levi umfasste mein Kinn und drehte meinen Kopf zu sich. „Ich muss nicht jetzt sofort los, (v/n). Lass uns noch liegen bleiben, kuscheln und zusammen frühstücken. Wir haben noch Zeit."

Und dann küsste er mich. Seine Lippen lagen auf meinen und raubte mir die Enge, die sich in mir gebildet hatte. Und gleichzeitig verdichtete sich die Einsamkeit.
Doch jetzt gerade siegte die Liebe.

„Ich liebe dich, Levi", wisperte ich und schlang meine Arme um ihn. Sein Brustkorb hob sich mehrmals hintereinander, was mir zusagte, dass er lachte.
„Das weiß ich schon längst."

Enttäuschend schob ich meine Unterlippe über meine Oberlippe. „Das ist nicht das, was ich hören will."
Erneut ein Lachen.
„Was willst du denn hören?"

Ich sah auf, in sein grinsendes Gesicht.
„Du willst mich ernsthaft ärgern?...", fragte ich und konnte dabei nicht verhindern, dass sich die Trauer an die Oberfläche zu kämpfen versuchte.

„Natürlich nicht..." Seine Stimme war sanft.
Er strich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht und fuhr danach mit seinem Daumen über meine Lippen. „Niemals würde ich dich ernsthaft ärgern oder verletzen wollen...Dafür bist du mir viel zu wertvoll", sagte Levi heiser und langsam, kaum merkbar wurde es in diesem Raum düsterer.

„Sag mir, dass du mich auch liebst...Egal, ob ich es schon längst weiß", erwiderte ich, ehe ich ihm einen weiteren Kuss gab. Dieser steckte voller Leidenschaft. Nicht so wie gestern. Gestern war da ein anderes Gefühl. Gestern war es Lust, Begierde und das Wollen.

Jetzt war es Liebe, Zuneigung, Trauer, Sehnsucht, Angst.
Welches der Gefühle überwog konnte ich nicht sagen. Es schien so als würde jeder meiner Finger ein anderes Gefühl freigeben. Und das waren zu viele. So viele, dass es mir alles zu viel wurde und sich die ersten Tränen einen Ausgang schabten.

„Pschh...Nicht weinen, nicht weil du traurig bist", versuchte Levi mich zu beruhigen und strich mir die erste Träne von der Wange. Doch nach dieser folgten noch mehr, eine nach der anderen. Levi hatte genug zutun jede einzelne Träne aufzufangen, so als könnte er mir zeigen, dass er mir die Trauer nehmen konnte.

„Ich liebe dich, (v/n). Ich liebe dich so sehr, dass auch mir das Herz schmerzt. Schon jetzt vermisse ich dich, dich und deine wunderbare Art und Weise mich glücklich zu machen, mir das Schöne des Lebens zu zeigen. Ich bin traurig, oh, ich bin so traurig, dass sich jeder Muskel in meinem Körper anspannt, um stark für dich zu sein, nicht zu weinen, weil ich selbst dem Schmerz nicht solch eine Kontrolle über mich geben möchte."

Levi's Worte schmerzten bloß noch mehr, obwohl sie so schön waren und mein Herz das erste Mal seit den letzten Minuten wieder daran erinnerte, warum es so schnell schlug.

Ich drückte mich näher an Levi ran, weinte an seiner Brust, während er mich hielt, mir immer wieder sagte, wie sehr er mich liebte. Dass, was es auf der einen Seite erträglicher, aber auch zu selben Seite unerträglich machte.

          ✶⊶⊷⊶⊷❍ - ❍⊶⊷⊶⊷✶

Zusammen standen wir im Bad, machten uns fertig, schauten uns durch den Spiegel an.
Mir ging es wieder besser. Ich hatte aufgehört zu weinen, doch all die negativen Gefühle, die mich wie eine Marionette führten, waren noch da.
Und ich hatte Angst, dass sie dableiben würden.

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt