⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ

⟣𝑩𝒐𝒏𝒖𝒔𝒌𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍⟢

⟣𝑽/𝒏'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Die Seite neben mir auf dem Bett war leer und kalt, als ich nach dieser tastete. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Levi neben mir sein würde, wenn ich aufwachte, aber er stand meistens viel früher auf als ich.

Seufzend streckte ich mich und drehte mich auf den Rücken.
Ich hätte gerne noch mit Levi gekuschelt. In letzter Zeit stand er sehr früh auf und war dann erstmal außer Haus. Und immer wenn ich ihn fragte, wo er denn den ganzen Morgen bis Mittag war, wich er mir komplett aus.

Dass er sogar jetzt, an meinem Geburtstag es nicht für nötig hielt mit mir aufzuwachen, mit mir zu kuscheln, mit mir aufstehen, sich mit mir fertig zu machen und mit mir und Dalin zu frühstücken, machte mich ein wenig traurig und auch war ich ein kleines bisschen verärgert.

Vielleicht hätte ich es mir am gestrigen Abend von ihm wünschen sollen. Dann wäre er bestimmt jetzt noch neben mir, hätte mich immer noch in den Armen.
Ich vermisse ihn. Das gemeinsame Aufwachen im Bett und seine Liebkosungen am Morgen.

Kurz rieb ich mir über die Augen und setzte mich letztendlich auf. Ich saß erstmal zwei Minuten im Schneidersitz auf dem Bett, um mir das letzte Schlafkörnchen aus den Augen zu reiben.

Als ich es endlich geschafft hatte und meine Augen, ohne dass sie zuckten und wehtaten, öffnen konnte, schwang ich meine Beine aus dem Bett und stand auf.

Mit verschlafenen Schritten schliff ich ins Badezimmer, um mir erstmal meine Haare durchzukämmen. Zähne putzen, waschen.
Lange brauchte ich für all das nicht und konnte somit schnell wieder in Levis und mein Schlafzimmer, um mir Kleidung für heute herauszusuchen.

Ich rümpfte meine Nase und schnappte mir eine Latzhose heraus. Darunter würde ich einen Pullover tragen.
Mittlerweile hatten wir Herbst und ich freute mich überhaupt nicht, dass es von Tag zu Tag kälter wurde.

Es kamen Erinnerungen hoch. Schöne und ebenso auch schlechte.
Eine schöne Erinnerung war beispielsweise, der Tag, wo ich mit Levi Winterkleidung kaufen war. Ich besaß die Sachen immer noch und freute mich sie bald wieder zu tragen.

Jedoch kamen mit der Kälter und dem Winter auch schlechte Erinnerungen in mir hoch. Denn im Winter musste ich in den Untergrund fliehen, war mehrere Monate von Levi getrennt gewesen. Und Levi von mir.

Doch auch hatte Dalin so zu uns gefunden. So wurden wir zu einer kleinen Familie zu dritt.
Für uns alle war der Winter einer der erfülltesten Jahreszeiten und ebenso einer der benommensten.
Wir hatten alle jemanden verloren und doch wieder jemanden gefunden - in Dalins Fall hatte er seine Mutter verloren, aber Levi und mich gefunden - und in Levis und meinem Falle, hatten wir uns erneut wiederfinden können.

Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und verließ daraufhin das Schlafzimmer, um dann in die Küche zu gehen.
„Dalin?", fragte ich. Jedoch bekam ich keine Antwort.
Stutzig ging ich auf sein Zimmer zu und klopfte an. „Dalin mein Schatz, hast du Hunger?"

Stille.
Dalin war nicht hier.
Levi war nicht hier.
Ich war alleine und hatte keine Ahnung, wo die beiden waren. An meinem Geburtstag.

Hatte ich vielleicht vergessen, dass Levi und Dalin zusammen in die Stadt wollten? Wollte Hanji nicht zusammen mit Dalin einen Ausflug machen? War das heute gewesen? An meinem Geburtstag?

Ohne, dass ich es steuern konnte erfasste mich eine Welle voller Enttäuschung.
Ich verstand das nicht.
Natürlich war das kein Großes Ding. Ich musste gar nicht so traurig sein, jedoch konnte ich meine Gefühle ebenso schlecht kontrollieren. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, dass ich traurig war.