⟣𝟕𝟎⟢

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⟣𝑳𝒆𝒗𝒊'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Vor mir, am Baum lehnend, saß derjenige, der der Krone gehorcht hatte und das alles ins Rollen gebracht hatte. Der Boss. Der Mann, der mir das Kämpfen gelehrt hatte. Mein Onkel. Der Bruder meiner Mutter. Kenny.

Wie erstarrt kniete ich mich vor ihm. „Warum hast du mich verlassen?! Warum bist du einfach gegangen?!", fragte ich ihn, weil ich es nicht fassen konnte, dass ich den letzten aus meiner Familie nun auch noch sterben sehen musste.

Auch wenn wir uns verabscheut hatten, uns gehasst hatten und ich ihm eben eine tödliche Verletzung zugefügt hatte, so war er der Bruder meiner Mutter!

„Weil ich dir nie ein guter Vater hätte sein können. Ich kann solch eine V-Vaterrolle nicht übernehmen", antwortete er hustend.

Ich erwiderte darauf nichts. Ging bloß die Erinnerungen durch, um ihm vielleicht widersprechen zu können. Aber da war nichts. Und was würde es mir jetzt noch bringen?

„Verdammt, ich habe vollends versagt", krächzte er und ich war mir nicht sicher, was er damit meinte. Vielleicht dass er nur Emmett getötet hatte, wir alle aber alles wussten und somit alles umsonst gewesen war. All die Opfer waren umsonst gewesen.

„Das hast du", murrte ich und stand auf.
Ich würde jetzt einfach gehen. Ich wollte ihm nicht beim Sterben zusehen. Später dann würde ich jemanden schicken, der seine Leiche einsammelt.

„Bei dir habe ich aber nicht versagt", lachte er rau und so wie es sich anhörte, spuckte er danach Blut.
„Das meiste habe ich mir selber zu verdanken und den Erfahrungen, die ich machen musste. Versuch bloß nicht jetzt noch den lieben Onkel zu spielen, bloß damit du in den Himmel kommst", zischte ich und ging dann fort.

Irgendwas tief in meinem Herzen schmerzte, weil unsere ganze Familie etwas Besseres verdient hatte. Meine Mutter, Kenny, Ich.

           ✶⊶⊷⊶⊷❍ - ❍⊶⊷⊶⊷✶

Als ich einige Stunden später im Hauptquartier ankam, wollte ich losschreien.
Weil mich alles so sehr überrumpelte, als ich (v/n) und Dalin bei der Pferdewiese sah.

Auf einmal wurde ich von hinten umgerannt. „Leviii!!!", schrie mir Hanji ins Ohr und zerquetschte mich ins Unendliche.
Sie freute sich mehr als ich, dass sich alles zum Guten gewendet hatte.

Nein, das stimmt nicht.

„Hanji, nimm deine von Titanen verseuchten Hände von mir!", knurrte ich und schubste sie von mir weg.
„Na, aber du hast doch sowieso zerfledderte, dreckige, verseuchte, alte, schmutzige, ekelerregende Klamotten an!", verteidigte sie sich, was mich unweigerlich schmunzeln ließ.

Nun stellte sie sich lächelnd neben mich. „(v/n) musste das auch schon über sich ergehen lassen", meinte sie und ich meinte sogar ihre Augen feucht glitzern zu sehen.
„All dein Leid war umsonst", hauchte sie.

Wie in Trance nickte ich. Und (v/n)'s auch.

„Dann geh mal zu deiner Freundin und hol die Zeit mit ihr nach, die euch genommen wurde. Und anscheinend wirst du schneller Vater, als du gucken kannst", lachte sie.
Auch wenn es nett und als Witz gemeint war, so zog sich etwas in mir zusammen. Ich hatte Angst das nicht schaffen zu können. Dass Dalin mich nicht als Vater ansehen könnte.

„Das wird Zeit brauchen", meinte ich und setzte mich dann wieder in Bewegung.
Eigentlich hätte ich jetzt zu Erwin gemusst, doch er würde es mir nicht übel nehmen können, wenn ich jetzt erstmal wieder bei meiner Familie ankommen wollte.
Bei (v/n). Und nun auch bei Dalin, der sich hoffentlich auch so schnell an mich gewöhnen würde, wie an (v/n).

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt