⟣𝟓𝟓⟢

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⟣𝑳𝒆𝒗𝒊'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Schon um 3 Uhr hieß es für mich aufzustehen. Obwohl ich nicht wirklich geschlafen hatte.
Als ich bei (v/n) war konnte ich es mir erlauben auszuschlafen, doch hier hatte ich zu viel zutun.

Ich hatte direkt einen Stapel Papiere auf den Tisch gekloppt bekommen, mit dem ich bis gerade eben noch beschäftigt war.
Vielleicht hätte ich wenigstens zwei Stunden schlafen können, wenn mich die Gedanken an (v/n) nicht die ganze Zeit abgelenkt hätten.

Ich vermisste sie und auch machte ich mir Sorgen um sie. Bei unserem „Abschied" sah sie so ausgelaugt aus, so traurig und zerrissen. Am liebsten wäre ich weiter bei ihr gewesen, doch leider hatte ich andere Pflichten, die auch nur zu ihren Gunsten waren.

Ihr wird es schon gut gehen. Sie hat ihre Freundin Meggie, ihre netten Nachbarn, da wird schon auf sie aufgepasst.

So versuchte ich mich zumindest zu beruhigen und mir einzureden, dass es in Ordnung war nicht bei ihr zu sein und mich um ihr Wohlbefinden zu kümmern.
Doch die Wahrheit war, dass es sich absolut nicht richtig anfühlte. Als hätte ich eine falsche Entscheidung getroffen.

Mit einem Kopfschütteln schob ich die Gedanken beiseite und konzentrierte mich darauf alles für die anstehende Expedition vorzubereiten. In weniger als fünf Stunden würden wir nämlich aufbrechen.

(V/n) wirrte zwar immer noch in meinem Kopf herum und doch etwas leiser als zuvor.
Ich ging die Treppen nach oben, da wo die ganzen Ausrüstungen aufbewahrt wurden.

Da die Rekruten vor Aufregung manchmal vergaßen nochmal ihre Ausrüstung zu kontrollieren, übernahm ich das.
Oft kam es durch solche minimalen Fehlern zu gigantischen Problemen.

Sorgfältig kontrollierte ich alle 3D-Manöver und stellte bloß bei einem fest, dass dieser beschädigt war.
Den tauschte ich schnell aus und war somit fertig.

In den Fluren war es noch still. Die Rekruten schliefen noch, weswegen ich mich entspannt in die Kantine setzen konnte, um zu frühstücken.

Meistens ließ ich das Frühstück aus, doch jetzt wo ich jeden Tag um beinahe die gleiche Uhrzeit mit (v/n) gegessen hatte, streikte mein Magen.
Dieser knurrte auch dann und somit ging ich in die Küche, um mir ein Brot zu machen.

Während ich aß schweifte ich wieder in meinen Gedanken ab.
Heute müsste (v/n) eine Frühschicht haben. Ich hoffte inständig, dass sie alleine wieder gut einsteigen konnte.

Ich hatte ihr einiges an Arbeit abnehmen können, doch jetzt musste sie sich darum wieder alleine kümmern. Und mir ging es auch gewaltig durch den Strich, dass ich sie jetzt nicht mehr vor den Blicken oder dem Anfassen, der Männer, beschützen konnte.

Wenn ich auch nur an den Vorfall dachte, als sie (v/n) schikaniert hatten.
Sofort stellten sich meine Nackenhaare auf.
Warum konnte ich nicht einfach bei ihr bleiben?

Ich war das Kämpfen leid. Nicht, weil ich der Menschheit nichts Gutes wollte, sondern weil ich mir plötzlich ein normales Leben wünschte. Ein Leben, wo ich voll und ganz für (v/n), für meine Freundin, da sein konnte. Mit der ich normale Dinge für die Zukunft planen konnte. Ein Haus, eine Ehe, ein Kind vielleicht, wobei ich mich nicht als Vater vorstellen konnte.

Erst recht nicht, wenn oder weil ich tagtäglich Titanen tötete und durch meine Pflicht kaum Zeit hatte.

Warum muss ich so ein Leben leben?

Manchmal, vor allem in der Zeit, wo ich einen Einblick in (v/n)'s normalen Leben bekommen habe, kam mir der Gedanke, das hier aufzugeben.

Als Soldat zurückzutreten und meine Träume in Angriff nehmen.

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt