⟣𝑳𝒊𝒂𝒎'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢
Zitternd saß ich im Rettungsschiff, das den See überquerte, um unversehrt an der Mauer Rose zu ankern. Trotz, dass ich in Sicherheit war, fühlte ich mich schrecklich. Ich hatte schreckliche Dinge sehen müssen. Aber das nahm mich am wenigsten mit.
Das, was mir den Magen umdrehte war, dass (v/n) nicht mit auf dem Schiff war. Als die Mauer Maria durchbrochen wurde, war ich sofort in Richtung ihr zu Hause gerannt. Es hatte sich als nicht leicht herausgestellt, weil mir sämtliche Menschen entgegengerannt gekommen waren.
Dennoch habe ich nicht Kehrt gemacht. Ich musste (v/n) unbedingt mitnehmen.
Ich hielt mir meine Tränen zurück. So sehr wollte ich sie mit mir ziehen, mit zum Rettungsschiff ziehen, doch sie war ins Haus gerannt. Hinter ihr ein Titan und ich...ich war wie versteift. Kurz wollte ich ihr hinterher rennen, doch mich hatte die Angst gepackt.Ich konnte weder zu ihr, noch zurück, da ich wahrscheinlich unter Schock gestanden hatte. So sagte es mir ein Kerl aus der Mauergarnison, der mich anscheinend noch rechtzeitig aufgegabelt hatte.
Vor mir erschien ihr Blick. Sie hatte in meine Richtung geschaut! Sie hatte mich gesehen. Bloß glaubte ich, dass sie in eine Schockstarre geraten war.Was war ich bloß für ein Freund...?
Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Ich hätte es bestimmt geschafft gehabt! Ich hätte sie retten können, wenn ich nicht solch eine Angst gehabt hätte. Ich war älter als sie. Sie war für mich wie eine kleine Schwester, sie gehörte zu meiner Familie und ich...ich konnte es nicht schaffen, sie zu beschützen. Ich war ein schrecklicher großer Bruder, sowie ein schlechter Freund.Schluchzend faltete ich meine Hände und betete zu Gott, dass es ihr gut ging, dass wir uns wieder in die Arme schließen werden und ich mich bei ihr entschuldigen kann. Als ich mit meinem Gebet fertig war, öffnete ich meine Augen und stellte mich hin, um auf die Mauer Maria zurück zu starren, die sich immer weiter entfernte.
„Ich werde zu dir zurückkommen, (v/n). Ganz ganz sicher, werden wir uns wiedersehen. Das verspreche ich dir...", flüsterte ich und krallte mich in das Holz des Bootes.
1 Tage später
Endlich waren wir in der Mauer Rose angekommen. Für uns wurde ein kleines Lager im Hof aufgebaut, wo wir in Schlafsäcken schlafen konnten, Brot und Wasser bekamen, um bei Kräften zu bleiben. Das Brot aber rührte ich nicht an. Ich hatte keinen Hunger. Zu viele Sorgen machte ich mir um (v/n).
Je länger ich hier rum saß und nichts tat, desto weniger wurden die Chancen, dass (v/n) noch lebte.
„Ey Bursche, iss gefälligst das Brot. Ist schon schlimm genug, dass wir das mit euch Flüchtlingen teilen müssen!", ranzte mich jemand von der Seite an.Ich schenkte ihm einen giftigen Blick, ehe ich das Brot nahm, ein Stück abbiss und es ihm dann gegen die Stirn warf. „Das reicht mir", zischte ich und kaute. Das Brot war zäh. Entweder lag es daran, dass es nicht ordentlich gebacken wurde oder es lag einfach daran, dass ich keinen Appetit hatte.
Grimmig sah der Kerl mich an und packte mich am Kragen. „Willst du eine Tracht Prügel?!", schrie er und drückte zu, sodass ich aufjaulte. Kurz brachte er mich damit außer Fassung, doch im nächsten Moment rammte ich meine Faust in seine Magenhöhle.
Er ließ mich fluchend los und ich sah ihn provokant an. „Nimm das Brot und lass mich in Ruhe", sagte ich und ging von ihm weg. Ich hörte noch wie er mir Schimpfwörter hinterher rief, doch meine Gedanken kreisten sich weiterhin nur über (v/n).
Ich überlegte einen weiteren Tag, wie ich (v/n) retten könnte und mir kam wohl die dümmste Idee, die mir je eingefallen war. Doch alleine der Grund, dass es funktionieren könnte, ließ ihn mich verfolgen.
Die einzigen, die mir helfen konnten war der Aufklärungstrupp. Mein Vater war damals einer der besten Soldaren gewesen, sie mussten mir einfach helfen!
Während ich dann doch mal Hunger bekommen hatte und mein Brot schnabulierte, ging ich alles im Kopf durch.
Mein Plan lautete wie folgt: Ich spreche einen der Mauergarnison an, ob ich Kontakt mit dem Aufklärungstrupp aufnehmen könnte.
Es gibt zwei Reaktionen, die ich für möglich hielt.
Die Erste wäre, dass er es mir erlaubt und mich zu dem nächsten Quartier des Aufklärungstrupps bringt. Die Zweite wäre, dass er nein sagt, mich zurückdrängt und ich zu härteren Mittel greifen müsste.Hoffen wir mal, dass die erste Reaktion folgte...
„Zisch ab, Junge", sagte er kühl und machte eine abfällige Handbewegung.
Warum gibt es nochmal sowas wie „Hoffnung"?„Ich bitte Sie! Es ist dringend!", sagte ich, doch der Mann vor mir blieb seinem höheren Posten treu. „Nein."
Na gut, dann musste ich nun mal zu den härteren Mitteln greifen.
Mit geballter Faust rannte ich auf ihn zu und schlug zu.Er wich jedoch aus und trat mir in den Rücken. Hatte ich erwähnt, dass ich keinerlei Erfahrung mit Prügeleien hatte? Nicht? Nun, dann würde das jetzt wohl meine erste Erfahrung werden...
Schon nach drei Minuten brach ich zusammen. Ich schmeckte Blut. Mein Kopf dröhnte von den Faustschlägen, die ich einstecken musste.
Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen ließ der Wachmann mich einfach so hier liegen. Armselig und kurz vorm weinen. Nicht, weil ich solch große Schmerzen hatte, sondern weil ich die Chance verpasst hatte (v/n) schnellstmöglich zu retten.In mir kamen Tränen auf und ich faltete erneut meine Hände. Weinend schloss ich meine Hände, mir egal wie bescheuert das gerade aussehen musste.
Trotz der Schmerzen, die durch die Prügelei entstanden waren, stand ich auf und setzte mich zurück auf meinen Platz. Wenig später legte ich mich hin und starrte in den Himmel, der mit vereinzelten Wolken bedeckt war.
Wie geht es dir gerade, (v/n)? Hab keine Angst, ich werde dich nicht alleine lassen.Und mit neu entfalteter Hoffnung, sowie Kraft hatte ich einen neuen Plan geschmiedet. Ganze fünf Tage hatte ich mich umgehört, versuchte herauszufinden, wie ich am besten zum Hauptquartier des Aufklärungstrupps kommen konnte.
Letztendlich erfuhr ich, dass die nächsten Vorräte vom Aufklärungstrupp geliefert werden würden. Ich sah das sofort als eine weitere, bessere Chance.
Dieses Mal entschied ich mich dafür mich einfach unter die Plane zu schmuggeln. Wenn ich vorher fragen würde, sie mich ablehnen würden, dann würde es schwer werden mich irgendwie mit transportieren zu lassen. Dann lieber sofort illegal mit einsteigen. Einen blinden Passagier zu haben war doch was Aufregendes.Genauso aufregend war es aber auch für mich. Mein Herz raste vor Aufregung, und der Angst kläglich zu scheitern, wie vor fünf Tagen, bei denen ich mir Schläge einfangen musste.
Als die Leute des Aufklärungstrupps mit den der Mauergarnison sprachen, schlich ich mich rüber zum Wagen. Sie hatten die leeren Säcke schon wieder aufgelagert. Ich löste ein kleines Seil, womit die Plane gehalten wurde und stieg aufmerksam drunter.
Mich schien niemand entdeckt zu haben. Schnell knotete ich das Seil wieder fest und zog meine Hände zurück. Hier unter der Plane war es stickig, doch das musste ich über mich ergehen lassen.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Stimmen wieder lauter wurden und ich die Schatten zweier Personen sehen konnte. „Warte eben, Petra", sagte eine männliche Stimme und ging um den Anhänger herum. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich verkrampfte mich.
„Alles in Ordnung. Wir können los." Leise atmete ich erleichtert aus. Gedanklich beruhigte ich mich selber.
Alles wird gut verlaufen und dann werden sie dir helfen (v/n) zu retten...
Das hoffte ich zumindest. Fünf Tage, waren fünf Tage zu viel, indem (v/n) um ihr Leben kämpfte...Ich verdrängte den Gedanken daran, dass sie vielleicht schon längst tot war...1274 Wörter
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⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ
FanfictionEin schreckliches Ereignis krachte unmittelbar auf (v/n) ein. Ihre Situation vollkommen aussichtslos, während sie sich vor den Titanen versteckte. 11 Tage abgeschottet von der Außenwelt und kurz davor ihr Leben in einem düsteren Keller zu lassen und...