⟣𝟓𝟕⟢

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⟣𝑳𝒆𝒗𝒊'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Die Tür öffnete sich. Mein Herz raste und für einen kurzen Moment löste sich der heftige Knoten in meiner Brust.
„Wir waren zu spät."

Augenblicklich verkrampfte ich mich. Und ich hörte hinter mir das Aufschlagen einer Hand auf den Mund.
Anstatt, wie gehofft in (v/n)'s Augen zu gucken, guckte ich in die ihres besten Freundes. Liam, der in der Ausbildung war. Der länger als ich hier war. Der mir gerade sagte, dass wir zu spät kamen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drückte ich mich an ihm vorbei.
Was hatte ich schon erhofft? Dass er mich verarschen würde und ich sie gleich auf dem Sofa sitzen sehen würde.

Ja, vielleicht hatte ich das wirklich gehofft. Dass das alles nie passiert wäre.

Doch sie saß nicht dort. Es lag bloß ein einzelner Brief auf dem Tisch vor dem Sofa, der Tintenflecke auf dem schönen Holz hatte.
Ich lief zu dem Tisch rüber, kniete mich auf den Boden. „Den hat sie an dich geschrieben...", meinte Liam. Seine Stimme war gebrochen, traurig, bereuend.

Mit zitternder Hand griff ich nach dem Brief, übersprang das schön geschriebene und richtete meinen Blick sofort auf das Gekrakel, das ganz unten stand.

Levi
Ich habe Angst Warum bist du weg?
Warum bist du nicht bei mir?

Immer wieder hallten diese Fragen durch meinen Kopf. Ich wusste, dass sie es nicht als Vorwurf meinte und doch verletzte es mich.
Ich fuhr mir durch die Haare und im selben Moment rinnen die ersten Tränen über mein Gesicht.

✶⊶⊷⊶⊷❍ - ❍⊶⊷⊶⊷✶

Es war schwer stumm zu weinen, doch genau das tat ich, als ich durch die Straßen ging.
Durch die Straßen, durch die ich Hand in Hand mit ihr gegangen war.

Immer wenn ich um eine Ecke bog, hoffte ich, dass sie in mich hineinlaufen würde. Doch ich begegnete beinahe niemandem. Schon gar nicht ihr.

Dafür aber lauerte hinter jeder Ecke eine Erinnerung, die es für mich nur schwerer machten es zu akzeptieren, wahrzunehmen und zu realisieren.
Ich glaubte es einfach nicht...

✶⊶⊷⊶⊷❍ - ❍⊶⊷⊶⊷✶

Tagelang hatte ich noch in Stohess verbracht, sie gesucht, ohne Erfolg.
Und jetzt, wo ich wieder im Hauptquartier war, wurde mir das alles zum Verhängnis. Es kam alles auf mich zu gerauscht, all die letzten Tage, in denen so viel und gleichzeitig so wenig passiert war.

Gerade hatte ich mir einen Tee geholt, um mich hinzusetzen, ihn zu trinken, meine Gedanken zu ordnen. Das einzige, was ich jetzt aber machen könnte, war es, die Tasse mit voller Wucht gegen die Wand zu schmeißen.

Sie zerfiel in lauter kleine Scherben, der Tee hing nun an der Wand und rinn runter zu Boden, auf dem sich daraufhin eine winzige Pfütze bildete.
Statt den Tee zu trinken, griff ich also nach einer Weinflasche, die (v/n) und ich auf dem Weinfest gekauft hatten.

Mit einer abgebrochenen Scherbe öffnete ich die Flasche und setzte das erste Mal in meinem Leben eine Falsche an die Lippen, in der Alkohol war.

Der erste Schluck brannte in meiner Kehle, weswegen ich gleich anfing zu husten.

„Heilige Scheiße...", krächzte ich, doch hielt mich nicht davon ab noch einen weiteren Schluck zu nehmen, und dann noch einen.

„Levi?", fragte eine weibliche Stimme, nachdem sie geklopft hatte.
Ich antwortete nicht, nahm lieber noch einen weiteren Schluck.

„Darf ich rein kommen?"
Zu spät zu antworten, sie öffnete schon längst die Tür und als sie meinen Zustand sah, riss sie die Augen auf.

„Himmel Herr Gott nochmal!", meinte Hanji entrüstet und nahm mir die Flasche Wein aus der Hand, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt