⟣𝟔𝟓⟢

278 15 24
                                    

⟣𝑳𝒆𝒗𝒊'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

„Schön, dass du dich dafür entschieden hast. Wir warten noch kurz, bis Mike und Eld da sind, dann gehen wir alles durch", meinte Erwin und nun setzte ich mich doch hin.

Mein Herz raste, weil ich nicht glauben konnte, dass ich zugesagt hatte. Vielleicht hatte ich zugesagt, weil ich nun mal dieses komische Gefühl im Bauch hatte. Und bekanntlich sollte man auf sein Bauchgefühl hören. Das hatte ich aber nie getan, weder bei meiner ersten Expedition mit Furlan und Isabel, noch bei der Verabschiedung von (v/n). Beide Male hätte ich nicht gehen oder alleine losziehen sollen.

Mittlerweile hatte ich meine Trauer halbwegs unter Kontrolle und nun war da Platz für reine Wut. Die Wut, die ich auf mich selber hatte, weil ich mal wieder nicht auf mein Herz gehört hatte.
Jeder Mensch war irgendwann an einem Punkt, auch wenn es nur für kurze Zeit war, wo man sich selber nicht mehr im Spiegel anschauen wollte, weil man wütend auf sich selbst war und sich hasste.

Wenn ich so darüber nachdachte, hasste ich mich schon mein gesamtes Leben lang. Nie mochte ich mich, nie konnte ich diesen Hass, der in mir schwirrte ablegen.

Jedoch konnte (v/n) oftmals dieses schreckliche Gefühl abnehmen, es für die Zeit, in der sie bei mir war, verschließen. Sie konnte die Wut für mich in Zaum halten. Mit ihr fiel mir das leichter.
Nun aber war sie nicht mehr da, konnte mir nicht gute Dinge über mich einreden, mich beruhigen oder mir klar machen, dass mich jemand liebte, brauchte und mochte. Das alles, was ich nie von mir dachte.

Geliebt zu werden? Die Liebe verblasste, verschwand beinahe komplett als meine Mutter starb, als ich gerade mal acht Jahre war. Als Furlan und Isabel dann starben, suchte die Liebe endgültig das Weite.
Erst mit der Zeit kam wenigstens das Mögen zurück. Hanji mochte mich. Erwin, Petra, Mike und einige anderen mochten mich auch, brauchten mich. Doch die Liebe konnte mir keiner von ihnen schenken.

Sie kam erst zurück, als (v/n) in mein Leben trat. Vielleicht aber auch hatte ich sie in mein Leben gezogen.

Durch ein Klopfen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, was ganz gut war. Denn diese Gedanken schmerzten mit jedem Wort mehr.

„Gut, dann werden wir jetzt besprechen, wie ihr vorgehen sollt", meinte Erwin, nachdem sich die beiden neben mich gesetzt haben.
Mike und Eld schienen überrascht davon zu sein, dass ich tatsächlich eingewilligt hatte. Keine Sorge, ich war auch überrascht von mir, antwortete ich ihnen gedanklich, ehe ich meine Aufmerksamkeit auf Erwin lenkte.

Er räusperte sich. „Da die Militärpolizei leider unten am Ausgang des Untergrundes bewachen, könnt ihr nicht mit euren Uniformen rein. Ich bin mir zwar sicher, dass nicht alle Beamten in den Plänen eingeweiht sind, dennoch dürfen wir kein Risiko eingehen", fing er an und nachdem er einen kurzen Blick auf seinen Plan geworfen hatte, sprach er weiter.

„Ihr werdet deswegen nacheinander, mit einem gewissen Abstand in den Untergrund gehen. Selbstverständlich so, dass man euch nicht weiter beachtet. Unsere Spione werden dafür sorgen, dass in der Zeit welche patrouillieren, denen wir noch nie begegnet sind, damit man euch nicht erkennt."

„Wir sollen da also erst einzeln rein, ohne Waffen oder 3D-Manöver?", fragte Eld, da es schwierig werden könnte die Militärpolizisten, die in den Plan involviert waren, ohne all das gefangen zu nehmen. Vor allem, wenn sie selber alles haben.

Der Kommandant schüttelte seinen Kopf. „Natürlich nicht. Im Grunde genommen interessiert es die Militärpolizisten nicht, was man bei sich trägt, wenn man den Untergrund betritt", abwesend nickte ich und bestätigte somit seine Aussage.
„Deshalb könnt ihr sowohl euer 3D-Manöver, als auch die Klingen mitnehmen. Wenn sie euch dennoch darauf ansprechen, sagt ihr, dass man sich mit irgendwas da unten ja verteidigen muss. Verstanden?"

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt