⟣𝟒𝟎⟢

422 19 16
                                    

⟣𝑳𝒆𝒗𝒊'𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕⟢

Es fiel mir schwer. Oh wie schwer es mir fiel still zu halten, als die Männer immer aufdringlicher wurden.

Je später es wurde, desto mehr trauten sie sich zu. Desto mehr musste (v/n) das aushalten.

Nein, sie musste es nicht aushalten, sie wollte es.
Nicht indem es ihr gefiel, sondern weil ihre Grenze nicht damit überschritten wurde, wenn einer seine Hand auf ihren Hintern legte.

Meine Grenze wäre schon längst über geschlagen. Schon beim ersten blöden Spruch hätte ich mir seine Haare geschnappt und sein ungepfelgtes Gesicht ins nächste Gericht gedrückt.

Ich sagte nichts. Ich machte nichts. Für (v/n).
Ich wollte ihr keine Schwierigkeiten mit ihrem Chef einbringen. Denn es war sicher: Stellte ich etwas an, wird sie dafür büßen.

Ihr zu liebe riss ich mich zusammen.
Meine Wut und Unruhe ließ ich dann am Lappen aus. Indem ich ihn so hart über die Tischplatten schruppte, dass sich die Fasern immer weiter voneinander entfernten.

Mein Kiefer war dauerhaft angespannt und meine Augen immerzu bei ihr.

Auch jetzt.

"Hübsche Dame. Wären Sie so nett und würden uns das Essen tanzend überreichen?", fragte einer der Männer.

Meine Adern fingen an zu pochen.
Reiß dich zusammen, Levi.

Ich ermahnte mich nicht zum ersten Mal.

"Ich stelle mich beim Tanzen ziemlich lächerlich an", sagte sie beschämt und versuchte der Bitte auszuweichen.
Sie war schlecht darin.

"Ach, ich bin mir sicher, dass Sie bezaubernd dabei aussehen. Nur ein wenig die Hüften schwingen."

Ich räusperte mich, aber künstelte danach schnell ein Husten.

"Ich werde mich bemühen."
(v/n) überbrachte Oliver die Bestellungen und dieser gab diese weiter an den Koch, der ebenso schichtenwechsel da war.

Er war ein wenig verspätet gekommen, weswegen die Bestellungen sich am Anfang sehr gestapelt hatten.

Ich wandte mich weiter an meine Aufgabe, bis Oliver mich zu sich rief.

"Bring den da drüben bitte die drei Bier hier."

Ich nickte und nahm sie an mich.
Mit großen Schritten ging ich zu den drei Kerlen, die weiter hinten saßen. Sie waren nicht groß aufgefallen, spielten irgendein Kartenspiel.

"Hier die Herren", unterbrach ich sie kurz und stellte die Kügel auf dem Tisch ab.

Einer bedankte sich, der sich anscheinend sicher war beim nächsten Zug zu gewinnen.

Ich nickte und ging wieder.
Wenn alle Männer bloß so interessiert an Kartenspielen wären, anstatt eine Frau zu bitten tanzend das Essen zu servieren.

Ehrlich gesagt würde es mir auch gefallen, aber niemals würde ich es so dreist verlangen. Sie kannten (v/n) nicht, nutzten ihre Schwäche und Unsicherheiten aus, um das zu bekommen, woran sie sich später aufgeilen könnten.

Widerlich, dachte ich.
Wenige Minuten später kam (v/n) wieder mit dem Essen in der Hand.

Meine Augen lagen auf ihr.
Ich konnte nicht weggucken, als sie doch tatsächlich ihre Hüften leicht schwang und eine Drehung auf halben Wege machte, ehe sie das Essen verlegen auf den Tisch stellte.

Ich fand, dass sie dabei niedlich und schön aussah.
Der Mann fand, dass sie heiß und geil aussah. Woher ich das wusste?

Der sagte es ihr und ich sah ganz genau, wo seine Hand lag.
Ich atmete tief ein.

⟣𝑴𝒚 𝑭𝒖𝒕𝒖𝒓𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉 𝑨 𝑺𝒐𝒍𝒅𝒊𝒆𝒓⟢ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt