Sebastian:
Ich sah immer wieder zu Dia und dann zum Kellner, der den Anderen bestimmt gerade mitteilte , dass er sich getraut hatte, Dia seine Nummer zu geben. Als sie die Nummer demonstrativ hoch hielt, wurde ich wütend. Die Sache von gestern kreiste immer noch in meinen Gedanken. Ihre Berührungen auf meinem Körper. Ich spürte sie immer noch. Ich schmeckte sie immer noch. Ihre Küsse.
Dann riss mich Chris aus meinen Gedanken: "Wollt ihr beiden mitkommen?". "Wohin?", kam von mir erschrocken. "Zum Grand Canyon. Sarah und ich wollten nach dem Frühstück aufbrechen", erklärte er mir. "Also ich bin raus. Mein Kopf bringt mich um, Leute. Ich geh ins Spa", sagte Dia. "Ich schließe mich Dia an", erwiderte ich. Sie sah mich an. "Okay, na dann viel Spaß euch beiden", Sarah und Chris standen auf und gingen Hand in Hand davon. "Keine Männer, Verräterin", kam von Dia. Leise, aber ich konnte sie verstehen. Ich lachte. "Was?", sie sah mich an. "Nichts", wir beide saßen noch da und dann standen wir zusammen auf. Wieder gemeinsam im Aufzug. Dia stieg aus. "Sehen wir uns unten?", fragte ich sie. Sie drehte sich nicht um und sagte nur: "Klar". Ich nahm mein Handy und sah drauf. Seit gestern Abend hatte ich nicht mehr geschaut, ob mir jemand geschrieben hatte. Daisy, verdammt. Ich rief sie schnell an. "Ich dachte du meldest dich gar nicht mehr", kam vom anderen Ende. "Babe, es tut mir leid. Aber ich musste die Sache mit Dia klären. Hatte ich dir ja von berichtet", ich ging mir durch die Haare. "Ja, ich weiß ja, wie sehr du sie magst und wie wichtig sie für dich ist", warum brachte sie nur so viel Verständnis auf. Ich rollte mit den Augen. Dann telefonierten wir noch etwas zusammen und ich wünschte ihr einen schönen Tag. Dann kramte ich meine Badeshorts raus und nahm den Bademantel.
Der Wellnessbereich war wunderschön, dass musste man dem Hotel echt lassen. Ich sah mich um, aber ich konnte Dia nicht finden. Ich entschloss mich eine Runde schwimmen zu gehen und die Aussicht zu genießen.
Ich schloss die Augen und merkte das jemand zu mir kam. Das Wasser bewegte sich. Dann öffnete ich die Augen und sah Dia. Ich lächelte leicht. "Ich dachte schon du bist abgehauen?", kam von mir. "Nein, ich habe noch telefoniert. Wartest du schon länger?", fragte sie mich. "Etwas. Aber ich bin es ja nichts anderes von dir gewohnt", ich versuchte die Stimmung zwischen uns beiden aufzulockern. Sie setzte sich zu mir, auf die Whirlpoolliegen. Sie schloss die Augen. "Tut der Kopf immer noch so weh?", fragte ich sie. Sie nickte. "Vielleicht sollten wir die mit Gegenalkohol behandeln", ich hob meine Hand und eine Kellnerin kam zu uns. "Könnten Sie uns bitte einen Gin bringen?", ich sah Dia an, die nur nickte. "Aber bitte mit einer Lemonen Scheibe, für die Dame", wies ich sie an. "Natürlich, Mr.Stan", sie ging. "Das du auch immer so aufmerksam sein musst", kam von ihr. "Hallo, du bist meine beste Freundin und ich weiß, wie du was trinkst und isst", ich prustete aus. "Sehr aufmerksam der Herr", sie lächelte endlich. Ich lächelte zurück. Dann schloss sie wieder ihre Augen. Ich beobachtete sie. Sie war wirklich makellos und innerlich ärgerte ich mich, dass ich es gestern nicht darauf ankommen lassen habe.
"Worüber denkst du nach?", kam es von ihr. Ich hatte nicht mitbekommen, dass sie mich ansah. "Ehem...", ich sah zur Kellnerin, "Wo unser Trinken bleibt", log ich. Dann kam sie näher zu mir. Sie tippte auf meine Nase, "Ich weiß, wann du lügst", kam von ihr. "Ich habe...also...wirklich...", ich stieg aus dem Becken und ging zur Kellnerin. Ich musste von Dia Abstand gewinnen. So ging das nicht. Als ich wieder kam blickte sie mich an und ich stellte ihr den Drink hin. Ich selbst ging nicht mehr ins Wasser rein. "Die Dame", wir beide stießen an.
"Tom hat verdammtes Glück mit dir", sagte ich. "Das weiß er", konterte sie. "Ich meine es ernst, Dia. Ich ärgere mich", ich setzte mich auf eine Liege und wir beide hielten Augenkontakt. "Tja, zu spät", sie lächelte und ergänzte dann: "Du ärgerst dich, weil du es gestern nicht ausgenutzt hast, hmm?". Ich verschluckte mich am Drink. "Aber hey, dass zeigt nur, dass du ein toller Mann bist, der sowas nicht ausnutzt. Auch, wenn du im Grunde auch NUR ein Mann bist. Ich meine ...", sie schwamm rückwärts weiter. "Schön, dass du das so siehst", sagte ich ihr nach. "Sebastian Staaaaan", sie ahmte Anthony nach. "Pssssst", ich hielt den Finger vor den Mund. "Jeder weiß, dass du es bist. Schau dich um...", sie kam wieder zurück geschwommen, "...jedes dieser Mädchen hier, weiss es. Die schauen dich alle an. Jede Frau. Als du eben aufgestanden bist, genau das gleiche". Sie zeigte auf eine Mädelsgruppe, die zu mir sahen oder eher starten.
"Die interessieren mich nicht, Dia", ich nahm wieder einen Schluck. "Aha", sie ging wieder zurück zum Whirlpool und war mit einigen Frauen ins Gespräch gekommen, die mich andauernd ansahen. Ich legte mich auf die Liege. Etwas später kam jemand zur Liege und wrang seine Haare über mir aus. "Die wollen gerne ein Autogramm und ein Foto mit dir, Seb", Dia stand vor mir und mir blieb die Spucke weg. Seit gestern sah ich sie einfach mit anderen Augen. "Nicht ich", sie zeigte auf die Mädels im Pool. "Dein Ernst? Ich will eigentlich einfach mal entspannen", ich seufzte aus. Dia kniete sich vor mir hin und legte ihre Arme auf meinen Oberkörper. "Komm schon. Die feiern einen Junggesellenabschied...Die Rothaarige heiratet und ich meine was wäre cooler, als ein Andenken mit DEM Winter Soldier, Stan", sie sah mich an. "Das kostet dich was", sagte ich schelmisch. "Was?", kam von Dia. Ich kam ihr näher: "Ein Kuss, wo du nicht betrunken bist, Dia". Dann stand ich auf und feierte mich innerlich. Ich sah mich nochmal um und Dia stand dort mit offenen Mund. "Hey, so war das nicht abgemacht", schrie sie mir nach. "Tja", dann sprang ich in den Pool und machte die Fotos.
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Mehr, als Du denkst
FanficAnthony gab mal wieder eine seiner legendären Partys. Natürlich lud er mich ein, damit ich bloss dabei bin. Verkupplung, ahoi! Ich hatte erstmal genug vom Daten, von Verpflichtungen etc. Ich wollte einfach nur mal alleine sein und auch alleine leben...