Dia:
Ich sah ihn erschrocken an. Bist du wirklich glücklich?
"Natürlich, bin ich glücklich. Er bedeutet mir alles. Ich würde alles für ihn tun. Ich liebe ihn mit jeder Faser meines Körper, Sebastian", konterte ich. "Natürlich", dann hob er die Hand. Der Kellner kam. "Ich würde gerne eine Flasche von dem Rot- und Weißwein bestellen. Meine Begleitung und ich werden noch was länger hier sein und eventuell könnten sie uns auch etwas Brot mit...", dann sah er mich an. "Salzbutter ist in Ordnung für dich?". Ich nickte nur. "Sie haben die Dame gehört. Aber bitte dunkles Brot und kein Weißbrot. Und Nüsse. Am besten Cashew. Danke Ihnen", dann drehte er sich wieder zu mir. "Was soll der scheiss. Am liebsten würde ich aufstehen und gehen, dass weißt du oder?", ich sah ihn an. "Ja, aber du hast Hunger. Also bleibst du und ich sage dir jetzt mal was ich von diesem Tom halte, wenn wir schon mal so eine ehrliche Unterhaltung führen", dann lehnte er sich weiter vor. "Tom, ist kacke. Er ist eifersüchtig auf das was wir beide miteinander haben. Er will das auch, aber er wird es niemals haben, was wir beide haben", dann nahm er einen großen Schluck meines Weins. "Uuuh gute Wahl, Dia", er nippte nochmal dran. Ich bekam den Mund nicht mehr zu. "Bist du jetzt sprachlos?", er sah mich an.
"Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll", und das war nicht gelogen. Ich wusste es echt nicht. "Tom ist ein Arsch", platzte es aus Sebastian heraus. "Ist er nicht. Er ist liebevoll, verständnisvoll, witzig, ehrlich, romantisch", weiter kam ich nicht. Mein Gegenüber fing an zu lachen. "Ja, witzig. Eventuell. Aber nicht der Richtige für dich, damit du mal heiratest und Kinder bekommst", sagte mir Sebastian. "Ach und du bist dafür besser geeignet. Mr. Stan, der sich durch die ganzen Frauenwelt vögelt und nie richtig sesshaft wird und abhaut wenn es mal ernster wird?", ich riss fragend und provozierend die Augenbrauen hoch. "So denkst du von mir?", er hielt sich das Herz. "Das halte ich von dir ja. Wie viele waren es in fünf Jahren? 4 feste Beziehungen, obwohl ich noch nicht mal weiß, ob du überhaupt weißt wie man eine Beziehung führt, wenn man sich das so anschaut", kam von mir und ich wünscht mir so sehr, dass endlich der Kellner kam. "Keine der Frauen hat sich jemals beschwert, Dia. Ich weiß wie man eine Beziehung führt und was es bedeutet Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen und dessen Leben. Wenn ich Liebe dann richtig. Aber, die Richtige war noch nicht dabei. Die mein Herz so sehr einnimmt, dass ich nicht mehr atmen kann", er blickte mich eindringlich an und ich spürte, dass seine Worte ehrlich waren. "Pffff", ich rollte mit den Augen. "Ich meine es ernst, Dia. Aber weißt du, langsam ist mir scheiss egal, ob du das glaubst", dann nahm er einen großen Schluck von seinem Wein.
So saßen wir beide dort. Und warteten auf den Kellner. Still. Wir hatten immer etwas zu berichten. Zwischen uns beiden war es nie still. Ich blickte auf meine Hände und Sebastians Blicke waren ab und zu auf mich gerichtet, dass spürte ich.
Ich atmete hörbar aus. "Okay, nochmal von vorne. Es tut mir leid, wenn ich so bin, wie du geschrieben hast", sagte er dann. "Ja, ist ok", ich goss mir nochmal ein Glas ein. Ich weiß nicht, das wievielte Glas es schon war, aber langsam merkte ich den Wein. "Nein, Dia. Du bist mir wichtig. Sogar sehr wichtig. Ich will, dass du das weißt", kam von ihm. Er hielt die Hand auf den Tisch. Ich sah zu ihm und dann zu seiner Hand. "Weißt du", ich weiß nicht, ob es der Wein war, aber es sprudelte einfach so raus. "Vor einigen Jahren hätte ich mir gewünscht, dass du das bist, was Tom für mich ist. Derjenige der Abends auf mich wartet, derjenige mit dem ich all den Beziehungsscheiss machen kann....", ich nahm nochmal einen großen Schluck. "Nein, jetzt rede ich", wies ich ihn an. "Das du mich so anschaust, wie du die Anderen immer angeschaut hast. Diejenige zu sein, die die tollen Sachen zum Valentinstag bekommt. ABER...", ich sah ihn eindringlich an und er lehnte sich zurück.
„Du hast nur andere gesehen. Ich war unsichtbar", dann sah ich den Kellner. "Dia, ich....", weiter kam er nicht. "Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber wir mussten eben noch ein dunkles Brot besorgen, Mr. Stan", der Kellner sah ihn mitleidig an. "Ist in Ordnung", er nickte. Mir war der Apetit vergangen. Sebastian hingegen nahm sich die Schüssel Nüsse und sah mich an. "Damit habe ich nicht gerechnet", kam dann von ihm. "Wie auch? Allem Anschein nach, hast du dafür keine Antennen", ich machte die Finger auf meinem Kopf. Sebastian lachte. "Machst du dich gerade über mich lustig?", fragte ich ihn angetrunken. "Niemals", er grinste breit. "Aber weisst du. Dein Zug ist abgefahren, Stan", ich richtete meinen Finger auf ihn, "Ich habe Tom gefunden".
Dann stand ich auf, aber ich merkte den Alkohol und setze mich wieder. "Ich sollte eventuell noch etwas sitzen bleiben", ich sah ihn an. "Ich denke auch. Weil ich auch noch was sagen will, Dia", er stellte die Schüssel weg. "Ich habe dich gesehen. Ich sehe dich immer noch. Ich weiß, dass du eine tolle Frau bist. Schau dich an. Wie der Kellner dich anschaut und vor allem alle anderen Männer. Tom hat den Jackpot an seiner Seite. Ich...", er ging sich durch seine Haare.
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Mehr, als Du denkst
Fiksi PenggemarAnthony gab mal wieder eine seiner legendären Partys. Natürlich lud er mich ein, damit ich bloss dabei bin. Verkupplung, ahoi! Ich hatte erstmal genug vom Daten, von Verpflichtungen etc. Ich wollte einfach nur mal alleine sein und auch alleine leben...