Die Nacht hatte ich unruhig geschlafen. Ständig hatten mich Träume mit Erinnerungen an früher aus dem Schlaf gerissen. Ich war einige Male wach geworden und hatte doch tatsächlich Tränen im Gesicht.
Schließlich stand ich auf, duschte und machte mich fertig. Erneut ein dunkles Outfit, das obligatorische Make-up und dann noch einen bräunlichen Lippenstift. Meine geschminkten Lippen waren zu meinem Markenzeichen geworden.
Ich schrieb Dumbledore, dass sein Plan scheinbar aufging, dann machte ich mich auf den Weg ins Ministerium.
Heute mal mit dem Flohnetzwerk.
An meiner Parzelle angekommen, fand ich ein Memo von Scrimgeour. In seinem Büro brannte auch schon Licht, also ging ich zu ihm.
„Wie weit sind Sie?", fragte er mich nach einer knappen Begrüßung.
„Noch ein Bericht."
„Gut, danach schauen Sie, wem sie helfen können. Nächste Woche sind sie dann bei dem Finale. Ich möchte, dass Sie mir in den Tagen vor dem Finale zur Hilfe gehen. Danach teile ich Sie einem Kollegen zu, den Sie unterstützen. Dies wird dann, mit Ausnahme Ihrer Dienste in Hogwarts, Ihre Arbeit im kommenden Jahr sein. Nach dem Turnier werden Sie dann wieder selbstständig arbeiten können."
Ich nickte. Das klang nach einem unglaublich tollen Jahr. Hilfsarbeiten....
Beim Hinausgehen verdrehte ich genervt die Augen. Und das alles nur für Dumbledore, dachte ich.
Die Woche bis zum Turnier war ich Scrimgeours „Mädchen für alles". Ich verteilte die Dienstpläne an die Kollegen, bügelte kurzfristige Änderungen wieder aus, brachte meinem Chef Kaffee, war bei Besprechungen anwesend, um mit zu schreiben. Alles in allem eine sehr demütigende Woche für mich.
Ich stand auf einem Zeltplatz und schaute mich entsetzt um. Der Platz gehörte einem Muggel. Eigentlich sollten die Zauberer sich unauffällig verhalten, doch was ich sah, war eine Katastrophe. Die Überstunden lachten mir schon fröhlich zu. Es würden zwei lange Tage werden.
Ich meldete mich und machte mich auf den Weg zu meinem Einsatzort.
„Hi", rief mir Tonks entgegen.
„Hi, da werden wir aber Arbeit haben", meinte ich und deutete hinter mich.
Tonks Gesicht zuckte kurz. Auch sie hatte es schon vermutet.
Wenigstens waren wir im selben Abschnitt eingesetzt.
„Machen wir einen Rundgang und sorgen für Ordnung? Pope und Miller sind auch schon unterwegs."
Ich nickte.
Wir liefen los und ermahnten alle paar Meter jemanden, vorsichtiger mit der Zauberei zu sein und sich unauffälliger zu verhalten.
Ich kam mir vor wie ein Kindermädchen. Toll, vom Auror zur Aufpasserin für Idioten.
Unsere eigentliche Arbeit konnten wir gar nicht durchführen. Wir waren Auroren, wir sollten eigentlich für Sicherheit sorgen. Doch dazu kamen wir nur am Rande.
„Hallo, Kate", sprach mich jemand von hinten an, als ich gerade allein durch die Menge lief.
Ich drehte mich um und erkannte Arthur Weasley.
„Hallo, Arthur", begrüßte ich ihn und wartete, bis er bei mir war.
Hinter ihm konnte ich seine Kinder sehen, unter anderem auch Percy.
„Na, Weatherby, wie ist die Lage?", meinte ich lachend.
Percy warf mir einen vernichtenden Blick zu und entschuldigte sich. Er müsse zu Crouch.
Arthur musterte mich fragend.
„Crouch nennt ihn für gewöhnlich so", erklärte ich lachend.
Hinter Arthur konnte ich die Zwillinge leise lachen hören und auch die anderen sahen aus, als würden sie sich amüsieren. Mein Blick blieb einen Moment auf Harry hängen.
Arthur jedoch wirkte traurig.
„Ach, komm, Arthur. Nimm es nicht persönlich. Crouch interessiert sich für niemanden so sehr, wie für sich selbst. Warum sollte er sich also die Mühe machen und Namen lernen?", versuchte ich ihn aufzumuntern.
„Es ist nur...Percy hält so viel von ihm und macht alles. Und Mr. Crouch schätzt dies einfach nicht wert."
„Arthur, du bist lange genug im Ministerium, um zu wissen, wie es dort läuft. Percy ist nicht dumm. Er wird seinen Weg gehen und dann wissen auch alle seinen Namen."
„Danke, Kate", meinte Arthur und schaute mich lächelnd an. Doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht.

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Always
FanficUm den Schatten der Vergangenheit zu verdrängen, lebt Cathrine für ihre Arbeit als Aurorin. Einzig ihre beste Freundin Tonks kennt die Wahrheit und das Geheimnis über Cathrines erste Liebe. Zumindest, bis die Ereignisse sich überschlagen und Cathrin...