„Du hast WAS?!", polterte Moody sofort.
„Kate, das kann nicht dein Ernst sein", meinte Lupin ruhig und schaute mich ungläubig an.
„Doch! Es ist mein Ernst! Ich habe Barty letztes Jahr in Hogwarts befreit und fliehen lassen!"
„Sag mal, wie DUMM bist du eigentlich?", schrie mein ehemaliger Mentor nun fassungslos. „DU KANNST NICHT EINFACH EINEN DER GEFÄHRLICHSTEN TODESSER BEFREIEN UND FLIEHEN LASSEN! DU BIST EINE AURORIN!"
„Alastor!", schrie McGonagall zurück.
„Alastor hat recht! Er ist bestimmt wieder zu seinem Meister zurückgekehrt und hilft ihm!", echauffierte sich nun auch Kingsley.
„Ich bin vielleicht so dumm, dass ich ihn befreit habe! Aber ich bin nicht so dumm, ihn einfach so gehen zu lassen!", rechtfertigte ich mich. „Ich weiß jede Sekunde am Tag genau, wo sich Barty aufhält! Und wenn ihr Voldemort nicht mitten in den schottischen Highlands vermutet, dann ist Barty nicht zu ihm zurückgekehrt!"
Wütend stand ich auf. Ich hatte die Tür noch nicht ganz erreicht, als Dumbledores Stimme durch den Raum hallte: „Ich wusste bereits seit besagtem Abend von Cathrines Tat. Ich habe nichts unternommen. Ich kann ihr Handeln zwar nicht nachvollziehen, aber ich vertraue Cathrines Instinkten. Im Gegensatz zu uns allen, hatte sie die ganze Zeit recht. Es stimmte etwas nicht. Nachdem ich feststellen musste, dass wir alle falsch lagen und Cathrine richtig, entschied ich mich, ihr auch in diesem Punkt zu vertrauen. Und nun könnte sich genau dieses Handeln zu unseren Gunsten wenden. Also bitte ich auch euch, ihr zu vertrauen."
„Aber wieso?", fragte Lupin immer noch sichtlich geschockt.
Meine Hand schoss instinktiv an meinen rechten Ringfinger und drehte den Ring.
Moodys Blick folgte meinen Handbewegungen. Auf einmal veränderte sich seine Miene von Fassungslosigkeit in Ungläubigkeit. Alles, was er über seine Lippen brachte, war ein einfaches, verstehendes „Nein".
Nun schauten alle anderen zwischen uns hin und her. Moody erbleichte und ließ sich zurück auf seinen Stuhl sinken, während ich mit gequältem Gesichtsausdruck an der Tür stand und immer noch den Ring drehte.
„Ich habe dieselben Rückschlüsse gezogen", gluckste Dumbledore bei Moodys Anblick. Er schien die einzige Person zu sein, die erheitert wirkte.
„Was ist denn?", fragte Lupin. Er schien der einzige zu sein, der in der Lage war, zu reden.
„Kate, sag mir, dass das nicht wahr ist", hauchte Moody.
Ich schaute ihn noch gequälter an.
„Die Gerichtsverhandlung, die Tränen..."
Nun erschrak ich. Bis jetzt hatte ich gedacht, er hätte sie nicht gesehen.
Moody schaute mich nun direkt an. „Du warst damals nicht da, um zu lernen, oder? Du warst da, weil es dich betraf, nicht wahr?"
Ich nickte. Nun sickerten Tränen mein Gesicht hinunter. Ich konnte sie nicht mehr aufhalten. Molly und Tonks sprangen sofort auf und kamen zu mir.
Und dann fiel bei Molly der Groschen. Sie blieb kurz vor mir stehen und musterte mich erschrocken. Dann meinte sie nur: „Oh, Kindchen" und nahm mich in den Arm.
Die anderen schauten immer noch aufmerksam zwischen Moody und mir hin und her.
„Wie lange wart ihr zusammen?", fragte McGonagall nun direkt. „Er wurde verhaftet, noch bevor du Hogwarts verlassen hast. Man hat euch in Hogwarts nie etwas angesehen."
„Sie waren verlobt", meinte Moody nun.
Ein erneutes schockiertes Keuchen durchfuhr den Raum.
„Dein Ring. Du hast ihn nie abgelegt. Bis zum heutigen Tag trägst du den Ring, den Bartemius Crouch Junior dir damals bei dem Antrag an den Finger gesteckt hat, nicht wahr?"
Wieder konnte ich nur nicken. Mein Geheimnis, mein wohlgehütetstes Geheimnis war gelüftet: Die Verlobung mit Barty Crouch Junior, einem der gefährlichsten Todesser und engsten Vertrauten Lord Voldemorts.
Das allgemeine Entsetzen schien weiter anzuhalten. Ich weinte mich an Mollys Schulter aus, während sie versuchte, mich zu trösten. Dennoch merkte ich, dass der Schock auch in sie gefahren war.
Sobald meine Tränen fürs Erste versiegt waren, richtete ich mich auf und verließ den Raum, ohne noch einmal die anderen anzuschauen.
Auch auf ihr Hinterherrufen reagierte ich nicht. Was ich aber mitbekam, waren die hastigen Schritte die Treppe hinauf. Scheinbar hatten hier ein paar Leute gelauscht. Es überraschte mich aber nicht weiter. In ihrem Alter hätte ich nicht anders reagiert.
In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Leise rannen erneut Tränen über mein Gesicht.
Das Klopfen an der Tür schreckte mich aus den Gedanken.
„Kate, ich bin's. Lass mich rein!" Tonks klang besorgt.
Mit einem Schwenker meines Zauberstabs entriegelte ich die Tür und Tonks trat ein. Sie kam auf mich zu und schmiss sich zu mir auf mein Bett.
„Es tut mir so leid, Kate."
Verständnislos schaute ich sie an. „Warum sollte es dir leid tun? Du hast doch nichts getan."
„Doch. Ich habe angedeutet, dass ich dich begleiten sollte."
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, sie hätten früher oder später eh erfahren wollen, was mein Auftrag war. Und es musste ja irgendwann einmal herauskommen. So etwas kann man nicht für immer geheim halten."
Tonks wollte etwas erwidern, schloss dann aber den Mund.
Eine Zeit lang lagen wir still nebeneinander und starrten an die Decke. Die Tränen versiegten mit der Zeit.
„Wie findest du eigentlich Remus?", fragte Tonks plötzlich in die Stille.
Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung. „Ganz okay. Warum?"
Tonks lief leichtrosa an und verzog kurz das Gesicht. Dann holte sie tief Luft und meinte: „Ich mag ihn."
Dann drehte sie ihren Kopf zu mir herum. „Ich weiß, es ist dämlich. Er ist um einiges älter als wir und ein Werwolf. Nicht unbedingt der Stoff, aus dem Märchen sind."
Ich lachte los. „Glaubst du das schockt mich?! Tonks, ich war mit einem Todesser liiert. Sogar mit einem Ranghohen! Ich trage nach wie vor noch meinen Verlobungsring und da die Verlobung nie offiziell aufgelöst wurde, macht mich das streng genommen immer noch zu seiner Verlobten!"
Tonks stieg in mein Lachen ein.
„Ich glaube, wir sind beide geschädigt", lachte sie.
Ich nickte. „Aber jetzt mal ernst. Du hast also ein Auge auf Remus geworfen?"
Tonks wurde auch wieder ernst. „Ja, so kann man es sagen. Er ist süß und nett und toll und.... ach, ich weiß nicht. Irgendwie gefällt er mir."
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Always
FanfictionUm den Schatten der Vergangenheit zu verdrängen, lebt Cathrine für ihre Arbeit als Aurorin. Einzig ihre beste Freundin Tonks kennt die Wahrheit und das Geheimnis über Cathrines erste Liebe. Zumindest, bis die Ereignisse sich überschlagen und Cathrin...