Kapitel 24

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Die Weasley Familie brachte neuen Schwung in das große, stille Haus. Die Kinder sorgten für einen gewissen Lautstärkepegel und Fred und George für das gewisse Extra an Chaos. Sirius schien dies zu gefallen.

Für mich war es hingegen definitiv zu laut und voll. Ich hatte noch nie etwas mit Kindern und Jugendlichen anfangen können und nun lebte ich mit ihnen unter einem Dach – 24 Stunden lang. Ginny und Hermine schienen mich hingegen zu mögen, denn wann immer wir uns über den Weg liefen, versuchten sie in meiner Nähe zu sein.

Tonks hatte ich von meinen Teenagerproblemen erzählt und mich darüber beklagt, niemals allein zu sein. Diese hatte hingegen nur glucksend lachen müssen und meinte, ich sei halt die einzige andere Frau in diesem Haus. Die Mädchen hatten nur die Wahl zwischen Molly und mir und wer wollte schon in der Pubertät alles mit seiner Mutter besprechen. Stöhnend ergab ich mich meinem Schicksal und ertrug Ginny und Hermine. Irgendwie waren sie mir dann doch ans Herz gewachsen. Genauso wie Ron und die Zwillinge, auch wenn ich Letztere am Besten fand. So langsam fand ich Gefallen an ihren Produkten und Ideen.

„Hey, Kate! Tonks ist unten in der Küche und wartet auf dich!", rief Sirius mir durch meine geschlossene Zimmertür zu.

Freudestrahlend schmiss ich mein Buch aus der Hand und hüpfte von meinem Bett.

Leise, aber schnell machte ich mich auf den Weg hinunter in die Küche.

Die Tür war nur angelehnt; ich wollte sie gerade aufdrücken, als ich Stimmen hörte.

„Tonks, jetzt, wo wir unter uns sind, mal ehrlich." Das war Fred oder George. Ich hatte noch so meine Probleme, sie auseinander zu halten. Vor allem, wenn ich sie nur hörte.

„Was ist?" Unverkennbar war dies Tonks' Stimme.

„Naja, Kate ist voll cool...."

„...aber irgendwie auch gruselig."

Tonks lachte. „Kate ist doch nicht gruselig!"

„Doch. Um ehrlich zu sein schon. Sie wirkt... skrupellos. Also skrupelloser als alle anderen." Hermine stotterte etwas herum.

„Quatsch. Kate ist eine sehr gute Duellantin, ja. Sie ist mächtig, ja. Sie kann ausgesprochen gut zaubern, ja. Aber sie ist nicht gruselig oder skrupellos." Tonks lachte nicht mehr, sondern klang nun ernst.

„Dennoch scheint ein Schatten über ihr zu liegen." Wieder einer der Zwillinge.

„So etwas unbarmherziges und skrupelloses." Das war der andere Zwilling.

„Wir haben sie bei der Weltmeisterschaft gesehen. Furchtlos und mit einer gewissen Vorfreude hat sie sich in die Menge geworfen."

„Jaah, sie hat uns gefunden. Also Hermine, Harry und mich. Sie wirkte zu allem bereit." Zum ersten Mal schaltete sich Ron in das Gespräch ein.

„Woah, jetzt mal langsam. Alle im Ministerium haben euch gesucht. Kate war halt eben die Person, die euch gefunden hat. Zum damaligen Zeitpunkt herrschte noch Chaos und Unklarheit. Ihr drei seid minderjährig, Kate erwachsen und Aurorin. Natürlich war sie zu allem bereit, um euch zu beschützen. Das ist ihr Job. Und du, Ron, bist der Sohn eines Kollegen, wenn auch im entfernteren Sinne. Harry war und ist immer zu beschützen. Und Hermine auch, vor allem als Hexe mit nicht-magischen Eltern in der Nähe von reinblutversessenen Todessern. Kate hat das gemacht, was sie tun musste!"

„Dennoch wirkt sie anders als alle anderen." Einer der Zwillinge wollte scheinbar zum eigentlichen Gespräch zurück.

„Dafür muss es doch eine Ursache geben", mutmaßte der Zweite.

„Ein Mann!" Mir reichte das Zuhören. Ich hatte die Tür geöffnet und noch vor Tonks geantwortet. Erschrocken fuhren alle zu mir herum. Auch Tonks.

Grinsend zog ich eine Augenbraue hoch und trat ein.

„Was?", fragte ich nun spöttisch an alle gewandt.

„Der Grund an allem in meinem Leben ist ein Mann."

Die Zwillinge wirkten nun erst recht neugierig. „Und welcher genau?"

„Das verrate ich euch nicht. Aber ich kann den Mädchen hier einen Tipp geben..." Nun drehte ich mich direkt zu Hermine und Ginny, „... sucht euch den Mann fürs Leben ganz genau aus. Sie sind nicht immer das, was sie vorgeben zu sein."

Damit beendete ich das Gespräch. Ginny war etwas bleicher geworden, doch es war mir egal. Scheinbar dachte sie an einen bestimmten Jungen, doch ich wollte es nicht wissen. Ich hatte seit Barty sehr erfolgreich Männer gemieden und mein Plan war es, dies auch so beizubehalten.

Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass die Zwillinge nicht so schnell aufgeben würden, die Identität des geheimnisvollen Mannes in meinem Leben herauszufinden, doch bisher waren sie mit allen Versuchen gescheitert. Es gab auch nur zwei Menschen, die es wussten – Tonks und ich. Dennoch versuchten die beiden es immer wieder von neuem.

Und so zogen die Tage dahin. Es waren zwei Wochen seit meiner Zeugenaussage vergangen. Im Ministerium wurde ich zu einer Persona non grata erklärt. Also leistete ich Sirius Gesellschaft und gammelte mit ihm die Tage im Hauptquartier herum, wenn Molly uns nicht zur Arbeit verdonnerte. Sie hatte es sich auf die Fahne geschrieben, das ganze Haus zu putzen und herzurichten. Dafür mussten ihre Kinder, Sirius und ich als Arbeitstruppe herhalten.

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