Die Tage danach herrschte mehr oder weniger Eiszeit zwischen Tonks und mir. Ich nahm ihr übel, dass sie mir nicht glaubte und sie attestierte mir eine wahnhafte Manie in Sachen Barty.
Natürlich, er galt offiziell als Tod. Ich hatte weitere Recherchen betrieben und mir heimlich seine Akte angeschaut. In ihr befand sich auch der offizielle Vermerk, dass er gestorben war sowie die Notiz, dass man die Nachricht seinem Vater überbracht hatte. Eine Exhumierung konnte ich natürlich nicht anleiern. Die Dementoren hatten ihn irgendwo auf dem Gelände von Askaban anonym beerdigt. Die Mistviecher konnten ja nicht mal sehen. Einfach so nach Askaban zu marschieren war klarerweise auch nicht möglich, schon gar nicht für einen Auroren. Das wäre ein Himmelfahrtskommando geworden. Also musste ich den Dokumenten in der Akte glauben, auch, wenn es mir schwer fiel. Crouch hatte ich auch nicht zu Gesicht bekommen. Er fehlte, angeblich krankheitsbedingt, bei den Besprechungen und auch die paar Male, die ich einfach zu seinem Büro gegangen war, waren ergebnislos geblieben. Crouch war unpässlich. Die ganze Zeit. Und Percy hatte seine Vertretung übernommen und fuhr mich mittlerweile nur noch genervt an, wenn ich mal wieder nach Crouch verlangte.
Ich notierte alles in meiner Fallakte. Abends brütete ich zu Hause stundenlang darüber und entwickelte verschiedene Theorien, die allesamt gleich endeten: Crouch hatte etwas zu verbergen, er fehlte aus diesem Grund und Barty lebte.
Die Dynamik änderte sich dramatisch vor der dritten Aufgabe.
Crouch war mal wieder zu krank, um mitzukommen, Percy zu beschäftigt. Also reiste ich alleine mit Ludo Bagman nach Hogwarts. Er sollte den Champions den Irrgarten zeigen und ihnen die Aufgabe erklären. Warum ich mit musste, war mir ein Rätsel. Die naheliegendste Vermutung war jedoch, dass Bagman einen Vorwand nutzte, um mit mir allein zu sein. Er baggerte mich an, seit wir uns getroffen hatten und nach Hogwarts appariert waren. Eigentlich wollte ich ihm gerade einen Fluch auf den Hals hetzen, doch soweit kam ich nicht, denn Dumbledore kam, um uns zu begrüßen.
Bagman stolzierte mit den Champions vorweg Richtung Quidditchfeld, während ich gelangweilt hinterher lief. Ich war eine der besten Auroren und machte mal wieder nichts anderes, als Babysitting.
Wir gingen gerade am Rand des Verbotenen Waldes vorbei, als ein Kribbeln in meinem Bauch einsetzte. Es breitete sich im ganzen Körper aus und ließ sich mir meine Nackenhaare aufstellen. Gefahr drohte. Und sie war nah.
Ich beobachtete die Baumreihen, doch im Dunkel des dichten Waldes war kaum etwas zu sehen. Einmal hatte ich den Eindruck, eine Bewegung ausgemacht zu haben, doch bei allem, was darin lebte, konnte es alles Mögliche gewesen sein.
Bagman shakerte währenddessen munter mit den Champions auf dem Quidditchfeld. Augenrollend schaute ich zu. Der Kerl war die größte Nervensäge, die mir jemals unter gekommen war.
Aufmerksam wurde ich, als Krum sich an Harry wandte und die beiden unsere Gruppe verließen. Unschlüssig blieb ich stehen. Eigentlich sollte ich auf die Dumpfbacke vor mir aufpassen, doch mich interessierte es mehr, was die beiden anderen vorhatten.
Schließlich blieb ich einige Schritte weiter stehen. Ich verfolgte Krum und Harry mit meinen Blicken, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwanden. Meine Vorahnung von Gefahr wurde immer stärker.
Einen letzten Blick auf Bagman werfend, entfernte ich mich von der Gruppe.
„Wohin des Weges?", rief Bagman mir hinter her.
„Frauenkram!", schrie ich ausweichend. Die Nummer zog immer.
Ich versteckte mich hinter den Tribünen. Harry und Krum waren nicht zu sehen. Fiebrig überlegte ich, was ich tun sollte. Es wäre zu auffällig jetzt einfach zu ihnen zu laufen.

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Always
FanfictionUm den Schatten der Vergangenheit zu verdrängen, lebt Cathrine für ihre Arbeit als Aurorin. Einzig ihre beste Freundin Tonks kennt die Wahrheit und das Geheimnis über Cathrines erste Liebe. Zumindest, bis die Ereignisse sich überschlagen und Cathrin...