Die Wochen und Monate verflogen nur langsam. Man merkte die Abwesenheit der Kinder. Eine Stille, die drückend und freudlos wirkte, hatte sich über das Haus und seine wenigen Bewohner gelegt.
Die meiste Zeit verbrachte ich auf meinem Zimmer oder in der Bibliothek. Wir hatten das Haus weitestgehend sauber gemacht und hergerichtet, sodass es kaum noch etwas zu tun gab. In meinen Job konnte ich noch immer nicht zurück und Sirius und ich fanden langsam keine Gesprächsthemen mehr. Wir hatten uns unsere gesamte Lebensgeschichte erzählt, über Gott und die Welt philosophiert, doch da wir beide fast nur in diesem Haus saßen, gab es nicht viel zu erzählen.
Barty hatte noch drei Tage im Keller ausgeharrt, dann war er wieder bei mir eingezogen. Dennoch gingen wir uns mehr oder weniger aus dem Weg. Ein richtiges Gespräch hatten wir nicht mehr geführt. Es ging mir auf die Nerven, dass er mir seinen Grund nicht nennen wollte und er nahm es mir übel, dass ich diesbezüglich schmollte.
Molly hatte einige Versuche unternommen, uns bei Tisch in Gespräche zu verwickeln, doch wir waren nie darauf eingegangen.
Selbst bei der Bewachung der Prophezeiung konnte ich nicht mithelfen. Dazu hätte ich ja das Ministerium betreten müssen. Also dümpelte ich frustriert und zunehmend gereizt im Hauptquartier herum.
Erst kurz vor Weihnachten schien es neue Entwicklungen zu geben, die uns alle in Alarmbereitschaft versetzten und für Abwechslung zu sorgen schienen.
„Kate! Kate, wach auf!", schrie Sirius durch meine geschlossene Zimmertür und hämmerte wie ein Berserker gegen diese.
Ich schrak aus dem Tiefschlaf und setzte mich verwirrt auf. Auch Barty neben mir regte sich.
„Kate!"
„Ich bin wach! Komm rein!", plärrte ich zurück.
In diesem Moment wurde die Tür auch schon schwungvoll aufgerissen und donnerte gegen die Wand dahinter.
Sirius' Silhouette erschien im Lichtschein.
„Die Kinder kommen jeden Moment an!", rief er aufgeregt.
Fragend zog ich die Stirn kraus. Einer von uns war definitiv noch nicht wirklich wach. Die Frage war nur, wer?
„Welche Kinder?", fragte Barty verschlafen, setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare.
„Harry und die Weasleys."
Sofort war ich hellwach. Was wollten die denn schon hier? Es waren noch zwei Tage bis zu den Ferien. Sie sollten doch erst dann kommen.
Doch Sirius antwortete nicht und hastete bereits wieder aus dem Raum.
Grummelnd schwang ich meine Beine aus dem Bett und warf einen knielangen Morgenmantel über mein knappes Satinnachthemd.
Barty gähnte, doch auch er erhob sich und zog sich ein T-Shirt über seinen nackten Oberkörper. Dann folgten wir Sirius und erschienen gerade noch rechtzeitig, als auch schon die Kinder vor uns auftauchten.
„Was genau ist denn jetzt los?", fragte ich müde. Dann sah ich die Gesichter.
Sirius drehte sich zu mir. „Arthur wurde angegriffen."
„WAS?", schrie ich und auch Barty keuchte neben mir auf.
Da der Fokus allerdings auf den Kindern liegen sollte, brachten wir diese in die Küche. Sie hatten sich geweigert, in die Betten zu gehen und so saßen wir alle mitten in der Nacht um den Tisch herum. Fred bekam den ein oder anderen Wutanfall, Ginny schlief mit dem Kopf auf meinem Schoß ein, Ron warf Barty vernichtende Blicke zu, als wäre er dafür verantwortlich und George und Harry erinnerten sehr an bereits lang versenkte Schiffswracke.
Die Stunden plätscherten an uns vorbei und in dem Moment, wo mir die Augen im Sitzen zugefallen waren, öffnete sich die Küchentür und eine erschöpfte, aber erleichterte Molly kam herein.
Sofort waren alle Kinder auf den Beinen.
„Er wird es schaffen", sprach sie mit einem dünnen Lächeln.
Nachdem sie uns Erwachsene der Reihe nach angeschaut hatte, huschte ihr ein „Danke" über die Lippen.
Ich zog mich mit Barty etwas zurück, um der Familie Raum für ihre Gefühle zu schaffen und kehrte erst wieder, als Molly die Kinder in die Betten geschickt hatte.
An Schlaf war bei uns jedoch nicht zu denken.
Während Sirius, Barty und ich still am Tisch saßen, machte Molly uns Frühstück. Auf unsere Versuche, sie davon abzuhalten, war sie nicht eingegangen. Es schien für sie Ablenkung und Therapie in einem zu sein und so saßen wir kurz darauf an einem reich gedeckten Tisch.
Die Kinder waren auch schneller wieder da, als wir dachten und so machte sich Familie Weasley frühzeitig auf den Weg ins Krankenhaus.
Ich hatte mich mit der Ausrede, ich müsse auf unseren Gefangenen aufpassen, schnell aus der Affäre gezogen.
DU LIEST GERADE
Always
Fiksi PenggemarUm den Schatten der Vergangenheit zu verdrängen, lebt Cathrine für ihre Arbeit als Aurorin. Einzig ihre beste Freundin Tonks kennt die Wahrheit und das Geheimnis über Cathrines erste Liebe. Zumindest, bis die Ereignisse sich überschlagen und Cathrin...