Kapitel 15

134 3 0
                                    

In der Zeit zwischen der zweiten und dritten Aufgabe hatte ich mir Urlaub genommen und war erst eine Woche zu hause gewesen, dann war ich verreist und anschließend hatte ich mich noch mal eine Woche krankgemeldet. Es gab kaum Arbeit für mich und so langsam wollte ich auch nicht mehr die Hilfskraft sein. Ich konnte es kaum erwarten, dass das Turnier zu Ende war und ich mich wieder voll auf meine Arbeit konzentrieren konnte.

Dennoch hieß es, noch ein paar Wochen gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ich half einem Kollegen bei einer Festnahme und half Tonks bei ihrem verzwickten Fall mit den zwei absolut nicht liebreizenden, alten Damen.

Sie hatte diesen Fall immer noch nicht abschließen können und verfolgte ihn immer nur so nebenbei als Lückenfüller. Nun saß ich mit daran und versuchte mich einzuarbeiten. Die beiden Damen sahen anscheinend ständig Todesser, wo immer sie auch waren.

Bei einer Beschreibung stockte ich. Sie ähnelte der Beschreibung von Barty. Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Aber das konnte nicht sein.

Trotzdem ließ mir diese Aussage keine Ruhe. Ich nahm eines der Bilder, die ich von Barty hatte und schaute nach, wo die Frau wohnte. Auch dies ließ mich aufhorchen. Sie wohnte lediglich zwei Straßen von Moody entfernt. Und die Aussage war von Ende September, bezog ich aber auf Anfang September.

„Hey, ich will noch mal eine deiner freundlichen alten Damen sprechen. Ich bin bald zurück", meinte ich zu Tonks, als ich bereits aufgestanden war.

Tonks schaute auf. „Soll ich mitkommen?"

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, alles gut. Kümmer dich um deinen richtigen Fall. Ich habe nur noch eine Frage zu ihrer Aussage von vor knapp einem dreiviertel Jahr."

„Na dann viel Glück. Ich bezweifel, dass sie sich noch daran erinnern kann", meinte Tonks trocken.

„Einen Versuch ist es wert", sagte ich nur.

Dann machte ich mich auf den Weg.

Ich apparierte vor die Haustür der alten Dame und schaute mich um. Niemand hatte mich bemerkt. Ich klopfte feste gegen die Tür und hörte kurz darauf Schritte.

„Ich komme!", rief jemand von drinnen.

Die Haustür ging auf und eine ältere Frau stand vor mir. Die grauen Haare waren zu einem Dutt zusammen gebunden, sie trug einen grünen Rock und einen braunen Pullover.

„Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie mich.

„Mrs. Dourn?",fragte ich.

Sie nickte.

„Entschuldigen Sie die Störung. Ich bin Cathrine Armstrong von der Aurorenzentrale. Ich habe noch eine Frage zu Ihrem Anliegen."

„Kommen Sie rein", meinte die Frau und ließ mich durch. "Was ist denn mit der anderen, die sonst immer mit uns gesprochen hat?", setzte sie neugierig hinterher.

"Ich bin eine Kollegin und helfe ihr aktuell", meinte ich wahrheitsgetreu.

Die Alte schnaubte, zeigte mir aber den Weg in ihre Küche.

Als wir an ihrem Küchentisch saßen, stellte sie mir eine Tasse Tee hin und setzte sich dann, um mich aufmerksam anzuschauen.

„Es handelt sich um Ihre Aussage vom 28. September letzten Jahres. Sie haben einen Mann beschrieben, den Sie als vermeintlichen Todesser erkannt haben wollen. Er soll Ende August - Anfang September mehrfach hier in der Gegend gewesen sein, stimmt das?"

Sie nickte. „Ja, das stimmt. Und gruselig war der. Hat mir einen Schauer nach dem nächsten den Rücken herunter gejagt, wenn ich den gesehen habe. Und dann hat es einfach aufgehört."

AlwaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt