Kapitel 7

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Die Nacht war zum Kotzen gewesen. Viel Schlaf hatte ich nicht gefunden. Das Bett war unbequem und mir tat etwas der Rücken weh. Wie konnten die anderen darauf schlafen? Aber vielleicht erklärte das auch die schlechte Laune mancher Professoren.

Stöhnend schleppte ich mich ins Bad und duschte ausgiebig. Das warme Wasser tat meinem Rücken gut.

In dunkler Kleidung, meiner offenen Mähne und geschminkt machte ich mich auf den Weg zum Frühstück. Zögernd blieb ich am Eingang zur Halle stehen. Dann zuckte ich mit den Schultern und ließ mich an meinem alten Haustisch nieder.

Einige Gryffindors waren bereits da und musterten mich neugierig. Lächelnd schnappte ich mir ein Croissant und etwas Marmelade und begann zu essen.

„Armstrong!", hallte die überraschte Stimme McGonagalls an mein Ohr.

„Guten Morgen, Professor", antwortete ich freundlich.

„Was machen Sie hier?"

„Frühstücken."

Einige Schüler in meinem Umfeld drehten sich kichernd ab.

McGonagall fixierte mich immer noch durch ihre Brillengläser. „Das sehe ich", meinte sie knapp.

„Wo ist dann das Problem?", fragte ich die Stirn runzelnd.

„Warum sitzen Sie hier?"

„Wo soll ich denn sonst sitzen?"

„Am Lehrertisch."

Ich warf einen Blick hinauf. Ein weiterer Platz war gedeckt. Neben Moody. Ich zögerte.

„Eh, danke. Aber ich esse lieber hier."

McGonagall schüttelte den Kopf und verließ mit den Worten „Ich hoffe, das wird nicht so wie letztes Mal" den Tisch.

Grinsend schaute ich ihr hinter her.

Einige Schüler machten den Eindruck, sie würden mich gerne ansprechen, doch trauten sich nicht. Ich beließ es dabei.

Sobald ich fertig gegessen hatte, erhob ich mich und stellte mich in eine Ecke in der Nähe des Feuerkelchs. Dort harrte ich aus.



Zwei meiner drei Tage hatte ich bereits an meinem Platz überstanden. Mein Rücken schmerzte und meine Glieder waren steif.

Sobald mich Dumbledore abzog, nutzte ich die Chance im Dunklen eine Runde draußen zu joggen. So kam das Blut wieder in Wallung und meine Muskeln lockerten sich. Auf dem Weg in mein Zimmer kontrollierte ich den Kelch ein letztes Mal, dann legte ich mich hin.

Die Routine endete an meinem dritten Tag.

Mittlerweile saß ich zu den Mahlzeiten am Lehrertisch. Von hier konnte man alle beobachten und die Situation, mit dem Rücken in den Raum zu sitzen, hielt ich nicht lange aus. Nun war hinter mir nur noch die Wand. So entspannte ich mich. Moody hatte mir bei den Mahlzeiten immer wieder Blicke zugeworfen. Blicke, die mir so anders vorkamen.

Ich hatte auch hier in Hogwarts abends in meinem Zimmer gesessen und meine Beobachtungen aufgeschrieben. Mein Gefühl wurde immer stärker. Irgendetwas stimmte überhaupt nicht.

Tag drei fing erst einmal genauso an, wie die anderen.

Moody und ich versuchten beim Frühstück ein Gespräch zu führen. Wie immer brach ich es kurz darauf skeptisch ab. Heute trug ich meinen Ring. Ich hatte mich dazu entschlossen, da ich keine akute Lebensgefahr verspürte.

„Hübscher Ring, Armstrong", murmelte mir Moody nun erneut zu.

Misstrauisch beäugte ich ihn. Moody kannte den Ring, er kannte seine Bedeutung (zumindest ansatzweise) und er war nie begeistert gewesen, wenn ich ihn bei der Arbeit getragen hatte.

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