Kapitel 28

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Sirius behielt recht. Als ich 10 Minuten später mit ihm die Küche betrat, kam Molly lächelnd auf mich zu, erkundigte sich nach meinem Ergehen und drückte mich dann liebevoll auf einen Stuhl. Keine zwei Minuten später befand sich ein wundervolles Frühstück vor mir.

Sirius ließ sich ebenfalls auf seinem Platz nieder.

Ron beobachtete mich misstrauisch. Ich ahnte, dass die Kinder alles wussten. Sie hatten gelauscht, ich hatte sie erwischt und außerdem waren wir wahrscheinlich nicht zu überhören gewesen.

„Also ist Barty Crouch Junior die Ursache", meinte einer der Zwillinge triumphierend grinsend.

„George!", herrschte ihn Molly an.

„Ist doch so! Wir haben es am Ende doch noch herausgefunden", verteidigte Fred seinen Bruder.

„Das Liebesleben anderer Menschen geht euch nichts an!", schimpfte Molly.

„Warum? Wir reden hier über einen Todesser!", meinte Ron empört.

Ich spürte einen kleinen Stich im Herzen. Molly warf mir einen flüchtigen Blick zu, dann wandte sie sich direkt an ihren jüngsten Sohn.

„Weil auch das einzig und allein Kate etwas angeht. Es ist ihr Leben! Und sie hat ihn ja nicht hier her gebracht und ihn uns vorgesetzt!"

Ich schnappte nach Luft.

„Könntet ihr das vielleicht später klären?", fragte Sirius, der meine Reaktion mitbekommen hatte.

Molly blickte hinüber zu mir, sah meinen kläglichen Versuch zu lächeln und sofort wurde ihre Miene weich. „Natürlich. Es tut mir leid, Kate."

Nach ihren Worten wurde es still. In absoluter Ruhe aß ich zu Ende. Ich hatte gerade den letzten Bissen herunter geschluckt, als mein Blick auf Hermine fiel.

Sie saß mir schräg gegenüber und warf mir immer wieder kurze Blicke zu. Dabei knetete sie die Hände und wirkte angespannt. Ganz so, als läge ihr etwas auf der Zunge, aber sie traute sich nicht, es auszusprechen.

Fragend hob ich beide Augenbrauen an und wartete ab.

Meinen stummen Appell endlich den Mund aufzumachen, verstand sie und fing an zu drucksen: „Nun, ähm, also.... ich mag dich.... und ich vertraue d-deinem Urteil......"

Ich zog eine Augenbraue noch höher.

„.... ich... ich habe mich nur gefragt.. w-wie B-B-Barty so war... als... ähm...also, als ihr euch kennengelernt habt."

Ich stockte. Nach einem kurzen Blick in die Runde, erkannte ich, dass mich nun alle Weasley-Kinder, Molly und Sirius neugierig anschauten.

„Nun", begann ich. „Barty war nicht immer so, wie er heute ist. Er war ein sehr intelligenter, beliebter Junge. Für gewöhnlich hatte er immer nur Bestnoten. Wir trafen uns durch einen reinen Zufall. Ich bin vor Filch geflohen" - die Zwillinge grinsten - „und suchte Zuflucht in der Bibliothek. Dort saß Barty alleine an einem Tisch. Ich schmiss meine Tasche auf den Tisch und setzte mich ihm gegenüber hin. Dann räumte ich schnell zwei Bücher raus und tat so, als würde ich schon seit Stunden da sitzen und lernen. Filch kam in die Bibliothek, schaute sich kurz um und grummelte etwas. Barty hatte sich längst zusammen gereimt, was los war, doch er verpetzte mich nicht. Sobald Filch wieder weg war, entspannte ich mich. Barty beobachtete mich über den oberen Rand seines Buches und ich schwöre heute noch, dass er gegrinst hat. Um sicher zu gehen, blieb ich noch einen Moment und beobachtete Barty. Als ich merkte, dass er gerade mit Zauberkunst beschäftigt war, meinte ich zu ihm, dass ich in diesem Fach Probleme hätte. Natürlich wusste ich, wen ich da vor mir hatte, aber ich war zwei Jahrgänge unter ihm und bisher hatten wir nichts miteinander zu tun gehabt. Barty bot mir seine Hilfe an und so trafen wir uns zwei Mal die Woche und er half mir. Schnell bekam ich mit, welche Probleme er mit seinem Vater hatte und versuchte ihn aufzumuntern. So führte eins zum anderen und noch vor Ende des Schuljahres waren wir zusammen.

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