Kapitel 46

9 0 0
                                    


Auch, wenn das Meer angeblich nicht direkt um die Ecke war, roch die Luft hier doch etwas salzig. Es wehte ein stärkerer Wind als in London und Umgebung.

Als ich mich umschaute, sah ich vor allem nur weite Wiesen, einige kleine Hügel und hin und wieder einen Hain oder ein kleines Wäldchen. Mehr nicht.

Vor uns lag ein einfaches, weiß angestrichenes Holzhaus. Es war nicht besonders groß, doch es wirkte einladend.

Das Beet neben dem Weg zur Haustür war komplett zugewachsen, der kleine Gartenzaun wehte gefährlich im Wind und schien jeden Moment umzufallen, doch mir gefiel es.

Barty ging vorweg, entriegelte die Haustür und öffnete sie. Sie knarzte und ließ sich nur schwer aufstoßen.

Wir standen in einem schmalen, kleinen Flur, von dem links und rechts eine Tür abging.

„Hier ist das Bad", erklärte Barty und zeigte auf die rechte Tür.

Dann trat er nach links und öffnete diese Tür. Dahinter kam ein gemütliches Wohnzimmer zum Vorschein. Die Möbel waren alt und eingestaubt, doch immerhin hatten wir welche.

Durch einen Bogen gelangte man in ein Esszimmer mit angebauter Küche. In einer Ecke befand sich eine weitere Tür.

„Dort ist das Schlafzimmer", meinte Barty.

Er stellte die Tasche auf dem Esszimmertisch ab und schaute sich um. „Es ist nicht viel, aber es sollte reichen."

„Ich finde es toll", sprach ich fasziniert, während ich versuchte, jedes Detail einzusaugen.

„Freut mich. Dann lass es uns gemütlich machen."

Ich folgte Bartys Beispiel und zückte ebenfalls meinen Zauberstab. Im Handumdrehen hatten wir das Haus gesäubert und die Möbel zurechtgestellt.

„Nicht weit von hier ist ein Laden. Da können wir uns das Wichtigste kaufen."

Ich nickte und schnappte mir eine Tüte aus der Tasche. „Du bleibst hier. Wir können es nicht riskieren, dass dich jemand sieht."

Barty wollte widersprechen, doch ich war schon auf dem Weg nach draußen. Erst dort fiel mir ein, dass ich keinerlei Idee hatte, wo der Laden sein sollte.

Zerknirscht kehrte ich um und konnte Barty schon schadenfroh hinter der Haustür grinsen sehen. Die Augen verdrehend, blieb ich auf der kleinen Veranda stehen und wartete auf ihn.

„Ich bin vorsichtig, versprochen", meinte er noch immer grinsend und lief an mir vorbei.

Kapitulierend folgte ich ihm.  

AlwaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt