Kapitel 40

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Es war mal wieder einer dieser unnützen Tage, die einfach nicht vergehen wollten. Barty, Sirius und ich saßen in einer halbdunklen Küche und spielten Karten, während wir uns bereits am späten Nachmittag mit Feuerwhiskey einen hinter die Binde kippen wollten.

Sirius fluchte, da ich ihn soeben abgezockt hatte, während Barty sich sein Lachen kaum verkneifen konnte.

Unsere ansatzweise heitere Stimmung verpuffte in dem Moment, als Snapes Kopf im Feuer des Kamins erschien.

„Was gibt's?", fragte ich kichernd, da Snapes Mimik ihm entglitt, als er uns erblickte.

„Sirius", brummte er.

Der Angesprochene erhob sich und blieb vor dem Kamin stehen. „Was willst du, Schniefelus? Ist Karten spielen und trinken jetzt auch schon verboten?"

Snape verdrehte die Augen. „Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen, dass du da bist, wo du sein sollst."

Sirius schnaubte. „Wo soll ich sonst sein?"

„Laut Harry im Zaubereiministerium als Gefangener von du-weißt-schon-wem."

Nicht nur Sirius fiel in diesem Moment alles aus dem Gesicht. Barty spuckte seinen, noch im Mund befindlichen, Whiskey über den kompletten Tisch, während mein Lächeln erstarb. „Wie kommt Harry denn darauf?", fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn.

„Er hatte wieder eine Vision. Umbridge hatte ihn erwischt, er konnte mich vorwarnen, doch mein Gefühl sagte mir etwas anderes."

„Dann kannst du ihm ja jetzt sagen, dass alles in Ordnung ist", versuchte es Sirius, doch Snape schüttelte den Kopf. „Er ist verschwunden."

„Fuck!", rutschte es mir heraus.

Sirius spannte sich sofort an. „Was soll das heißen? Wo ist er?", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.

„Das weißt du so gut wie ich", war alles, was Snape erwiderte. Dann wandte er sich an mich. „Ihr macht nichts unüberlegtes und bleibt, wo ihr seid!"

Dann verschwand er.

Sirius stürzte bereits aus der Küche. Ich stand auf und folgte ihm. „Wo willst du hin?", rief ich ihm hinterher.

„Wohin wohl", schrie er zurück.

„Sirius, das geht nicht! Du bist ein gesuchter Verbrecher! Du kannst nicht einfach im Ministerium auftauchen!"

Sirius blieb so abrupt stehen, dass ich in ihn hineinlief.

Sein Gesicht war wutverzerrt, die Augen funkelten wahnsinnig. „Ich lasse ihn nicht da! Wir wissen beide, dass es eine Falle ist."

„Ja, und deshalb werde ich gehen!", erwiderte ich.

Barty erschien hinter uns. „Ich komme auch mit."

Entsetzt drehte ich mich zu ihm um. „Bist du wahnsinnig?!", fuhr ich ihn an. „Wenn es bei mir eine Scheißidee ist und bei Sirius Selbstmord, dann ist es bei dir eine Katastrophe! Da sind Todesser, wenn nicht sogar Voldemort persönlich, Ministeriumsangestellte und Ordensmitglieder. Und du willst da einfach rein marschieren? Echt jetzt?"

Barty zuckte ungerührt mit den Schultern.

„Was ihr macht, ist mir egal. Aber wir reden über mein Patenkind. Ich gehe", schaltete sich Sirius ein. Im nächsten Moment verließ er auch schon das Haus.

„Scheiße!", fluchte ich. „Du bleibst hier, ich folge ihm!" Warnend blickte ich ihm in die Augen.

Dann setzte auch ich mich in Bewegung, ohne Barty die Chance zu lassen, etwas zu sagen.  

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