Kapitel 8

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Während des Mittagessens hatte ich mich heimlich fort geschlichen und hoffte, Dumbledore in seinem Büro anzutreffen. Das Passwort kannte ich mittlerweile und so ging ich ohne Umweg direkt in sein Büro.

Mein früherer Schulleiter saß an seinem Schreibtisch und schaute mich, nicht im Geringsten überrascht, an.

„Was kann ich für dich tun, Cathrine?", fragte er mich liebevoll.

„Ich gebe Ihnen recht, Sir. Irgendetwas ist im Busch."

Dumbledore wirkte mit einem Schlag aufmerksam.

„Setz dich und erzähle mir von deinen Eindrücken!", forderte er mich auf.

Ich tat wie mir geheißen. „Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber, ich glaube etwas stimmt mit Moody nicht", meinte ich beinahe schon kleinlaut.

Dumbledore wirkte unmerklich enttäuscht, doch es entging mir nicht. „Wie kommst du darauf?"

„Er lehrt die unverzeihlichen Flüche. Er hat sie angewendet, Sir. Bei aller Liebe, aber das würde er niemals tun."

„Doch, Kate. Ich fürchte, der Ruhestand hat ihm und seiner Paranoia nicht gut getan. Eigentlich hatte ich gehofft, er würde sich wieder fangen, wenn er gebraucht wird. Aber dies ist scheinbar nicht der Fall. Mich würde interessieren, was Sie zu Karkaroff zu sagen haben."

„Der? Der wirkt wie ein harmloses Lamm. Verängstigt, unsicher. Nicht der Rede wert."

„Wirklich?"

Plötzlich kam ich mir wieder vor wie eine Schülerin, die eine falsche Antwort gegeben hatte.

„Ja." Ich runzelte verwirrt die Stirn.

„Ich bin mir sicher, dass er nicht so ungefährlich ist." Dumbledore lehnte sich weiter nach vorn.

„Das kann ich so nicht bestätigen, Sir. Sie waren doch anwesend bei seiner Gerichtsverhandlung, oder?"

Dumbledore nickte.

„Ich habe gehört,dass er sich um alles in der Welt freikaufen wollte und dabei einige Namen genannt hat. Selbst wenn er wollte, kann er nicht zurück. Die anderen Todesser würden ihn foltern und umbringen, bevor er überhaupt den Mund aufmachen könnte. Deshalb stufe ich ihn als harmlos ein. Moody macht mir mehr Gedanken."

Dumbledore seufzte. „Wenn das deine Meinung ist... Es tut mir leid, dass du deinen Mentor so sehen musstest, aber ich schätze, dies ist die Realität, mit der wir alle leben müssen."

Eine Frage, bzw. Vermutung, hatte ich noch. „Sir, warum haben Sie Moody überhaupt eingestellt? Sie müssen genauso gut wie alle anderen wissen, wie er scheinbar im Moment drauf ist. Ist diese ganze Fassade nur für Karkaroff?"

Über Dumbledores Gesicht huschte ein Grinsen. „Da ist wieder der scharfe Verstand. Moody ist zur Abschreckung hier. Ich dachte, wenn ich ihn im Jahr des Trimagischen Turniers hier her hole, schreckt das den ein oder anderen von dummen Ideen ab."

Wissend nickte ich.

Dann verabschiedete ich mich und ging hinunter, um meinen Posten beim Kelch wieder aufzunehmen. In meiner Abwesenheit hatten einige andere Lehrer diesen Job übernommen.

Dumbledore irrt sich. Dieser Gedanke schoss mir die ganze Zeit durch den Kopf. Aber irrte sich so ein großer und mächtiger Zauberer überhaupt? Ich hatte gehört, dass Dumbledore in der Vergangenheit immer mal wieder falsche Entscheidungen getroffen hatte, aber mit der Zeit und der Erfahrung wurde so etwas doch weniger. Oder?

Nachdenkend verbrachte ich die letzten Stunden. Heute Abend würde die Verkündung stattfinden. Nachdem Crouch und Anhang angereist waren, ging ich zu ihnen.

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