Kapitel 100

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"Hallo meine lieben Mitmenschen!" Celine stand auf und winkte, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.  "Mein Name ist Celine, für alle, die mich nicht kennen: Ich bin die peinliche beste Freundin. Vorab: Merken sie sich das Wort peinlich. Also, unschwer zu erkennen, wir haben uns heute hier versammelt, um meine beiden Lieblingsdurmis zu feiern. Den original Durmi kenn ich noch nicht sehr lange, dafür aber sehr gut. Dazu kommen wir später. Erstmal zu meiner fetten, hässlichen besten Freunden mit den Spaghettihaaren. Nein, das meine ich nicht ernst, das ist ihre Selbsteinschätzung. Meine allerliebste Mia, Gott ich kann nicht aufhören zu grinsen, echt jetzt, hat mir wer was in mein Getränk geschüttet? Wie auch immer. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen sollte, wirklich. Wir haben schon so viel erlebt! Viel Scheiße und viel lustiges. Als ich zuhause saß und diese Rede geschrieben habe, muss ich sagen, mir fiel nichts ein. Aber das liegt nicht daran, dass mir nichts einfiel, nein. Das lag daran, dass wir so viel erlebt haben, dass ich nicht wusste, wie ich all das in eine Rede quetschen soll, die kürzer als eine Stunde sein sollte. Mia, unsere Freundschaft ist wie ein Buch. Ein verdammt gutes Buch, eins, genauso ein, wie wir uns ein perfektes Buch vorstellen. Und wir beide lieben Bücher. Der Anfang ist simpel: Man weiß nicht was auf einen zukommt und liest sich rein. Es wird spannend, toll, mega toll, so toll, dass man es nicht mehr weglegen kann. Und nur die, die dieses Buch lesen, können mitreden. Metapher für unsere 1245453576586889 Insider. Die Mitte ist am spannendsten. Es passiert alles. Und das Ende, naja bei unserem Buch gibt es kein Ende. Kommen wir nun zu Erik. Mein bester Freund bist du geworden. Du bist genau so herzlich und lieb wie Mia und hast immer all ihre Wünsche von ihren Augen abgelesen und erfüllt. Du bis der mit Abstand perfekteste Mann, den Mia sich hätte aussuchen können.
So, und da ich noch peinlich sein muss, weil ich ja sonst nicht ich wäre, habe ich viele schöne Bilder mitgebracht." Vorfreudig klatschte sie in die Hände, zeigte zu einer großen weißen Leinwand und betätigte einen Knopf auf der Fernbedienung, die sie in der Hand hielt. 
Das erste Bild zeigte mein altes Zimmer. Meine Mutter gluckste, was ihr einen bösen Blick von mir einhandelte. Ich wusste genau, woran sie gerade dachte und ja, es war mir immernoch peinlich.     
"An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Helena, die mir dieses Bild geschickt hat! Hier sehen sie klein Mias Zimmer." Alle fingen an zu lachen. "Deutlich zu erkennen die schönen Teddys, die oh Pferde, toll Pferde - Bettwäsche und die Poster vom BVB und von Erik. Nun zu der Frage: Wieso hat Mia Erik geheiratet: das ist ganz einfach. Ihr Vater hat gesagt, den Wurm, den darfst du heiraten. Und da er keinen anderen erlaubt hat, mussten wir mit Hilfe eines Geheimdienstes den Herrn Durm finden und heiraten."
Das zweite Bild zeigte Celine und mich. Es war eins dieser wundervollen Überraschungsfotos. Ich voll genervt. Celine: Doppelkinn + 😁 + 👍
"Zu diesem Bild ist eigentlich nur zu sagen: Daumen höch. Das ist mein ganz persönliches Standard Familien Bild. Hängt bei uns im Haus an jeder Wand, Jonas kanns bestätigen."
3. Bild: das gleiche nur mit Erik. Alle lachen.
"Wie gesagt, hängt überall."
Das vierte Bild war zur Abwechslung ein Ausschnitt aus einem Video, welches wir zusammen gemacht haben. Ich sage nur so viel: Wir hatten sehr gute Laune. Wir hatten die WM Feier nachgespielt, das Lied Seven Nation Army angemacht und sind wild durch die Küche gesprungen, Luftgitarre inklusive. (Der Pokal war sehr kreativ ein Küchenrollenhalter aus Plastik) Head bumping: die Faust "so machen wir das! Genau so!"- Version (kleiner Insider ...)
5. Bild: Ich beim Lesen: Lag falschherum auf dem Sessel mit genervtem Blick und völlig zerzauster Frisur.
"Mia liest gerne. Mia liest viel. Mia hasst Fotos. Und vor allem: Mia hasst mich mit einer Kamera in der Hand."
6. Bild:  Erik schlafend auf dem Sofa, Kopf hängt runter, Mund auf.
"Denk nicht ich blamiere nur Mia, du bist auch dran! Meine lieben Freunde: so sieht ein Mann nach dem Training aus."
7. Bild: Eins aus Brasilien, auf dem Fußballfeld. Finale. Erik und ich umarmen uns, beide mit geschlossenen Augen und einem glücklichen Lächeln auf den Lippen.
"Aber natürlich bin ich nicht nur peinlich. Ich liebe es wie ihr euch ergänzt. Ich liebe es wie ihr euch liebt."
Damit war die kleine - sehr peinliche - Vorstellung vorbei und es folgte ein Abspann mit einem Lied.
Ich rannte, so gut es mit meinem Kleid eben ging, zu Celine und umarmte sie. "Danke für diese" ich machte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft, "wundervollen Bilder." Sie grinste. "Gern geschehen, immer wieder gerne. Ich hätte da noch dieses eine peinliche Video, in dem wir-" "Psscht! Bloß nicht!", unterbrach ich sie hastig und zwickte sie in die Seite. Erik hatte mich gerade erst geheiratet und das sollte ihm bitte auch nicht gleich leid tun. "Schon gut, schon gut", lachte Celine. "Wie geht es eigentlich den beiden?", fragte sie leise.  "Hä, welchen beiden?" Sie verdrehte die Augen. "Denen, den du die kleine spontane Änderung an dem Kleid zu verdanken hast, was du gerade trägst." "Ach DIE beiden meinst du, ja den geht es gut, denk ich. Einer von denen hat ständig Schluckauf und ich muss entweder so tun, als würde ich ständig auf meinem Stuhl herumrutschen oder eigenen Schluckauf vortäuschen", erzählte ich leise und Celine fing an zu kichern.
"Bereit?" "Huch!", rief ich erschrocken aus und drehte mich um, wobei ich fast mit dem Kopf an Eriks Kinn gelandet wäre. "Erschreck mich doch nicht so!" Drohend fuchtelte ich mit dem Finger vor seiner Nase herum. Das beeindruckte ihn allerdings wenig. Er lachte nur. Na toll. Niemand nahm mich richtig ernst. Frechheit. "Und zu was bitte bin ich bereit?" "Für den ersten Tanz. Mit mir", murmelte er und hauchte mir einen Kuss auf den Hals. Ich erschauderte und musste mich zusammenreißen, mich auf das Wesentliche, nämlich unseren Hochzeitstanz, zu konzentrieren. Ich hakte mich bei Erik unter und er führte mich auf die Tanzfläche, während der DJ den Song für uns wechselte. Endlich zahlten sich die blöden Tanzstunden aus, die uns Dank einer gewissen Person eine Menge Stress und Ärger eingebracht hatte. Ich war stolz auf Erik, dass er mir nicht auf die Zehen trampelte, obwohl man das bei dem langen Kleid zum Glück eh nicht gesehen hätte.
Zu 'A thousand years' schwebten wir beinahe über das Parkett. Unentwegt sahen wir uns in die Augen und es war fast, als gäbe es das alles um uns herum gar nicht. Es gab nur uns zwei. Beziehungsweise vier.
Nach und nach kamen anschließend fast alle auf die Tanzfläche und wir standen endlich nicht mehr im Mittelpunkt.
Plötzlich runzelte Erik die Stirn und knurrte. "Was will der denn hier?" Ich drehte mich um, um zu sehen, wen er meinte. Wortlos formte ich mit den Lippen ein 'Oh'. Max stand im schwarzen Anzug und einem Blumenstrauß in der Hand bei Lina, gab ihr einen Kuss auf die Wange und sah sich suchend um. Als er mich entdeckte, lächelte er. Allerdings nur so lange, bis er auch Eriks Blick begegnete. Dieser schien neben mir fast zu explodieren. Ich nahm seine Hand. "Ganz ruhig, okay? Er will uns bestimmt nur gratulieren und außerdem musst du dir keine Sorgen machen, weil er schon seit Wochen mit Lina zusammen ist. Bitte sei ein bisschen nett zu ihm." Jetzt konnte ich nur hoffen, dass er nicht gleich seine Faust im Gesicht meines Exfreundes versenkte. Max kam langsam auf uns zu, vermied dabei krampfhaft, Erik ins Gesicht zu sehen. "Hi", sagte er vorsichtig. Eriks Hand verkrampfte sich. "Also ... Ich, ehm ... Ihr seid wahrscheinlich nicht sehr begeistert, mich hier zu sehen -"
"Stimmt", bemerkte Erik. Ich trat ihm auf den Fuß. "Es tut mir wirklich leid." Er senkte den Kopf und knetete seine Finger. "Und deshalb wollte ich nur kurz vorbeikommen, um euch zu gratulieren. Hier." Er überreichte mir die Blumen. Ich lächelte und bedankte mich. "Ja, dann geh ich jetzt wieder", meinte er, machte eine kurze Bewegung mit der Hand und drehte sich um. Irgendwie tat er mir in diesem Moment leid, wie er mit hängenden Schultern davonschlich. Ich biss mir auf die Lippe und atmete einmal tief durch, bevor ich ihm hinterher rief. "Max! Warte mal." Er drehte sich um und guckte mich erwartungsvoll an. "Du kannst gerne bleiben, wenn du magst. Lina würde sich freuen." Erik wollte protestieren, doch ich rammte ihm nur meinen Ellenbogen in die Seite. "Autsch", murmelte er. Max wirkte noch nicht wirklich überzeugt, aber ich kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er sich über meine Einladung freute. "Ich will wirklich nicht stören ..." "Ach Quatsch, hier sind so viele Leute, da kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht an", erwiderte ich. "Okay. Danke." Er verschwand lächelnd in der Menge.
"Was sollte das denn", maulte einer neben mir und rieb sich noch immer die Hüfte. "Ach, stell dich nicht so an. Max will nichts von mir, dann kann er auch bleiben und mitfeiern. Ist doch nett von ihm, dass er gratuliert hat", versuchte ich ihn zu überzeugen. Er grummelte ein bisschen vor sich hin, wusste aber auch nicht gegensätzliches mehr zu sagen. Stattdessen zog er mich an sich um küsste mich.

***
Um Mitternacht wurde - ganz traditionell - die Hochzeitstorte angeschnitten. Sie sah so schön aus, dass es mir fast leid tat sie durchzuschneiden.
Irgendwann spät (bzw. früh morgens) durften wir beide nach Hause gehen. Am nächsten Morgen ging es für uns dann für zwei Wochen in die Flitterwochen.
Vor unserer Haustür nahm Erik mich auf den Arm, knallte die Tür hinter uns ins Schloss,  trug mich ins Schlafzimmer und legte mich dort aufs Bett. Er beugte sich über mich und verschloss meine Lippen mit seinen.
"Ich liebe dich, Mia Durm."

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Hallooo🙋
Oha ... Das 100. Kapitel 😱 das ist irgendwie echt krass!
Die Wundervolle Rede habe übrigens nicht ich geschrieben, sondern die 'echte' Celine🙈💕 best friends und so 😁💁youllneverwalkalone  an der Stelle muss ich noch was sagen: guckt euch unbedingt mal ihre Story an!!!😍😍

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